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Was stellt den Ausgangspunkt für einen gelungenen Entwurf dar – das Material oder der Raum? Und was bedeutet dies für die Langlebigkeit eines Gebäudes?

Wir haben nachgefragt in der Schweiz, Frankreich, Spanien und Dänemark.

 

Pascal Flammer
Pascal Flammer Architekten, Zürich, CH

„Daher plädiere ich für eine Architekturkultur, die vor allem den Menschen in den Mittelpunkt stellt und Vielfalt fördert.“

In meiner Architekturvorstellung steht der Mensch immer im Mittelpunkt. Bevor wir über Raum oder Material sprechen, frag ich mich: Wer ist dieser Mensch? Welche Wünsche hat er oder sie? Und parallel zu dieser Spekulation entsteht Raum. Er ist nicht nur eine materielle Hülle, sondern auch ein immaterieller Akteur, der das Leben seiner Bewohner beeinflusst. Die Struktur, das Skelett des Gebäudes, folgt dann logischerweise oder setzt Akzente. Erst zum Schluss richtet sich mein Blick auf das Material. Welches Material unterstützt den Menschen am besten? Das Baumaterial erscheint mir wie die Gewürze beim Kochen – die Grundtöne werden gesetzt und ab und zu ein scharfer Akzent hinzugefügt.

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Lina Ghotmeh
Lina Ghotmeh – Architecture, Paris, FR

„Ich glaube, dass sowohl das materielle als auch das räumliche Konzept in Symbiose funktionieren sollten. Keines von beiden kann für sich allein stehen […]“

Bei meiner Herangehensweise an die Architektur ähnelt meine Methodik der eines Archäologen, der sich intensiv mit der physischen Realität und den Materialien eines Ortes auseinandersetzt. Dieser Ansatz ermöglicht es, dass Designs auf natürliche Weise entstehen, die mit ihrer Umgebung harmonieren und gleichzeitig auf den historischen Kontext des Ortes reagieren. Ich beschreibe dies als „Archäologie der Zukunft“, bei der die Vergangenheit beeinflusst, wie wir Räume schaffen, die Erinnerungen aktivieren, Sinne ansprechen und Nachhaltigkeit fördern.
Die gründliche Erforschung historischer Materialien und lokaler Ressourcen steht im Mittelpunkt jedes Projekts.

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Alberto Veiga und Fabrizio Barozzi
Barozzi Veiga, Barcelona, ES

„Die Eigenverantwortung der Menschen ist ein grundlegender Faktor für die Nachhaltigkeit eines Gebäudes, da sie zu seiner Langlebigkeit und seinem Wandel im Laufe der Zeit beiträgt.“

Architektur ist überall, aber wir glauben, dass der Schlüssel zu einem erfolgreichen Design in der Fähigkeit liegt, etwas Neues zu enthüllen, eine neue Perspektive in den Kontext zu bringen, in dem es platziert ist. Dies ist ein wesentlicher Punkt eines Projekts. Natürlich muss es auch in der Lage sein, eine umfassendere und komplexere Reflexion über die eher technischen und konstruktiven Aspekte des Themas zu initiieren. Die Synthese zwischen diesen Impulsen ist der Punkt, an dem ein Meisterwerk geboren werden kann. Erst dann ist die Architektur in der Lage, Einfluss zu nehmen, als Referenz oder Symbol zu dienen und eine wichtige Rolle in der Gesellschaft zu spielen.

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Anders Lendager
Lendager, Kopenhagen, DK

„Durch die Priorisierung von Materialien können wir innovative Lösungen fördern, die nicht nur den lokalen Kontext widerspiegeln, sondern auch ökologische Belange berücksichtigen.“

Der Ausgangspunkt für einen erfolgreichen architektonischen Entwurf sollte das Material sein, wie es der Satz „form follows availability“ (dt. Form folgt Verfügbarkeit) zusammenfasst. Das ist die Denkweise, der wir bei Lendager folgen. Dieses Prinzip betont, dass die in jedem Kontext verfügbaren Materialien das Raumkonzept leiten sollten. Ein Beispiel für die Umsetzung dieser Denkweise ist Børnehuset Svanen (dt. Kindergarten „Der Schwan“) in Gladsaxe, der weltweit erste ökologisch zertifizierte „Kreislaufkindergarten“ in Dänemark. Er wurde aus den Materialien der alten Schule auf demselben Gelände gebaut.

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Dieser Artikel ist im Architekturmagazin [ark] No. 69 erschienen.
 
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