AIT 9.2023 Verkauf und Präsentation – Nachhaltig und zirkulär
Laden- und Messebau-Projekte zeichneten sich in der Vergangenheit nicht unbedingt durch ein hohes Maß an Nachhaltigkeit aus – vielmehr durch modische Kurzlebigkeit und kurze Nutzungszyklen. Dass sich dies ändern muss, ist unabdingbar. Bei der Auswahl der Projekte für diese AIT-Ausgabe konnten wir diese erfreuliche Entwicklung feststellen. Wir haben eine Bäckerei in Barcelona, eine Brauerei im tschechischen Humpolec und eine Boutique für Handtaschen in Mailand ausgewählt, die nach einer sanften Sanierung des Altbaus und einigen gezielten Eingriffen besonders atmosphärische Verkaufsräume aufweisen. Das Wiederverwenden von Bauteilen und Materialien, arrangiert in einer völlig überraschenden Ästhetik, gefiel uns bei einem Modegeschäft in Bratislava, einem Concept Store in München und einem Schmuckgeschäft in Berlin. Messestände können durch intelligente Planung und sparsamen Materialeinsatz mehrfach eingesetzt werden, wie ein Standkonzept in München beweist. Respekt gebührt einer engagierten Gruppe von Innenarchitektur-Studierenden der HfT Stuttgart, die mit viel Eigeninitiative in Ellwangen einen Second-Hand-Laden in ein attraktives, florierendes Ladencafé umgestalteten. Und uns imponiert die Haltung eines Outdoor-Unternehmens, in ehemaligen Elektronikfachmärkten unter Zuhilfenahme bereits vorhandener Möbel, Leuchten und Materialien die eigene Verkaufswelt gestalten zu lassen. Zur Nachahmung empfohlen!
Architekten, Innenarchitekten, Designer, Objekteinrichter und Lichtplaner aus fast 30 Ländern der Welt lesen AIT. Fast 25 Prozent der verbreiteten Auflage wird ins Ausland geliefert, weshalb die zehn Ausgaben der AIT zweisprachig – deutsch/englisch – erscheinen. AIT ist das offizielle Organ des BDIA (Bund Deutscher Innenarchitekten).