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Florian Berger, AIT-Stipendiat der STO-Stiftung 2022/23

Florian Berger studiert Architektur an der Technischen Universität Graz. Zusätzlich ist er neben dem Studium als Werkstudent in einem Architekturbüro tätig. Nach seinem Master möchte er als Architekt tätig sein. Dabei liegt ihm der “Blick für das große Ganze” besonders am Herzen. Sein Ziel ist es, “Raumerfahrungen” zu erschaffen, die aus einer Wechselwirkung von verschiedenen Entwurfsebenen entstehen sollen.

Für das Interior Scholarship 2022/23 – das AIT-Stipendium der Sto-Stiftung – hat sich der Österreicher mit seinem Portfolio sowie einer Bearbeitung der diesjährigen Stegreifaufgabe „Atmosphärische Räume“ beworben. Er ist einer der vier Stipendiat*innen des mit insgesamt 24.000 Euro dotierten Interior Scholarship.
Das Stipendium ermöglicht ihm “vor allem eine finanzielle Entlastung des Studiums – zusätzlich aber auch inspirierende Konversationen und neue Kontakte mit Personen, die man nur durch das STO Stipendium kennen lernen kann.”

 

“Für mich steht die Innenarchitektur als erweitertes Spektrum der Förderung von Raumerfahrungen. Es beginnt bei der Frage der Form eines Raumes über das Betreten, die Wegeführung, Lichtinszenierungen bis hin zu Materialien und Oberflächen, welche die Faszination Raum und die Raumreize maßgebend prägen und beeinflussen. Innenarchitektur ist meiner Meinung nach keineswegs eine isolierte Disziplin, sondern steht im starken Austausch mit der Architektur und vor allem der Gesellschaft. Durch das Zusammenspiel vieler Individuen entstehen somit außergewöhnliche Beiträge für uns alle.”

 

“Atmosphärische Räume – Dunkelheit und Dunst”

Zugang: das versteckte Raumkonstrukt
Dunkelraum: die weiten der Rauchkuppel

Die Stehgreifaufgabe wird durch ein Raumgefüge, welches keinen präzisen Sandort benötigt, beantwortet. Dabei entsteht der äußerliche Eindruck eines mysteriösen Raumes. Ein Vorhang bildet dabei die Raumgrenze aus, wobei diese von Besucher*innen individuell auf und zugezogen werden kann und somit mehr oder weniger Einblick in den Raum zulässt. Im Innenraum bilden Deckenplatten mit kreisrundem Ausschnitt eine Höhenentwicklung, wobei diese durch die Stellung des Vorhangs mehr oder weniger sichtbar wird. Durch diese einfachen Elemente entsteht ein Raum der sich stark an seine Besucher*innen anpasst und Aneignung zulässt.

Juryurteil:
Mit großer Freude und ebensolcher Übereinstimmung stand für uns fest, dass wir in der Bewerbung von Florian Berger etwas Besonders erkennen können: das große Interesse an und der Blick für ganzheitliches Agieren und Entwerfen im Raum. Es lohnt sich, die bereits vorhandenen Ansätze im strukturellen und konzeptionellen Denken zu fördern und zu unterstützen.

Florian Berger verfügt bereits jetzt über eine eigene und individuelle Handschrift. Sein Portfolio untermauert die intensive Auseinandersetzung einzelner Themen und zeigt die ernsthafte Suche nach den richtigen Antworten.

Auch die Ausarbeitung des Stegreifs ist von hoher Qualität. Eingebettet in ein überzeugendes Konzept begeistert die atmosphärische Umsetzung mit geschickter Lichtführung und ebensolcher Materialwahl.

Die Jury ist davon überzeugt, dass das vorhandene persönliche Engagement, die konzeptionell-thematischen Auseinandersetzungen sowie die (innen-)architektonische Haltung bereits deutlich ablesbar sind – und sich demzufolge zukünftig weiter positiv entfalten werden.

Wir freuen uns sehr, Florian Berger auf seiner weiteren persönlichen „Gestaltungs- und Entwicklungsreise” begleiten zu können.

 

Der Stegreif:
Atmosphärische Räume
Dunkelheit und Zwischenformen wie Nebel, Dunst und Dämmerung besitzen oft mystischen und geheimnisvollen Charakter. Sie wirken beschützend und verunsichernd zugleich. Phänomenologie, Poesie und Magie sind Indikatoren ihrer außergewöhnlichen Präsenz. Sie wirken narrativ, assoziativ und transzendent. Die Geometrie von Räumen interagierend, oszilliert die Raumwahrnehmung im Dunkeln zwischen Materialität und Immaterialität, Grenzen und Öffnungen, Nähe und Weite. Sie sind still und introvertiert und konträr dem gängigen architektonischen Streben nach lichtdurchfluteten Räumen.

Die Ästhetik des Dunkelns und ihre Qualitäten sind mehr und mehr in den Hintergrund gerückt. Fast könnte man auch von einem Verlust dunkler Räume sprechen. Vielleicht nimmt der dunkle Raum in der soziokulturellen Entwicklung zukünftig auch wieder eine bedeutendere Rolle ein. Im Vergleich zum Licht wirkt die Dunkelheit wie eine Masse, der man raumchoreographisch, gestaltend anders begegnen muss, um ihre Qualitäten zu inszenieren. Das ist herausfordernd und spannend zugleich. Auf der Suche nach außergewöhnlichen, qualitätsvollen „dunklen“ durch komponierte Lichteinfälle inszenierte Räume in neuen Kontexten und das Manifestieren auch in alltäglichen Situationen ist die Aufgabe.

In Form von individuell ausgewählten, das Konzept unterstützenden Darstellungstechniken, wie Visualisierungen, Modellfotos, Collagen, Zeichnungen, Skizzen oder Filmsequenzen soll ihre eigenständige, persönliche Idee veranschaulicht werden. Ergänzen Sie diese textlich.


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