Juliane Glaser empfindet es als großes Glück, für ihr Studienfach wirklich zu „brennen“. Die 1993 in Bad-Friedrichshall geborene Studentin ist gegenwärtig an der Hochschule Mainz im Master-Studiengang „Kommunikation im Raum“ eingeschrieben. Sie ist eine der vier diesjährigen Stipendiatinnen des Interior Scholarship, dem AIT-Stipendium der Sto-Stiftung. Nach eigener Aussage fasziniert Juliane vor allem der Umgang mit Atmosphäre. Wenn die Studentin unterwegs ist oder am Rhein spazieren geht, versucht sie zu verstehen, weshalb einige Räume funktionieren, manche Plätze scheitern und bestimmte Kompositionen eine Anziehungskraft ausüben. In ihrer Stegreifaufgabe möchte sie Zwischenräume der Stadt nutzen, um durch scheinbare Ergänzungen der Bestandsgebäude ein Geheimnis zu schaffen – einen Ort, der gleichermaßen dem Rückzug oder der Begegnung dienen kann. Der Entwurf sieht eine Gerüstkonstruktion vor, die man zugleich als extrem tiefe Wand oder engen Durchgang nutzen kann. Als Fassade dienen einfache Bauplanen, die die scheinbare Ergänzung des Baubestands simulieren. Das Stipendium eröffnet Juliane die Möglichkeit, mehr Zeit in eigene Projekte zu stecken, ihre eigenen Arbeiten noch stärker zu reflektieren und finanziell unabhängiger zu sein.