Blog Interior Scholarship

Portale, Zwischenzonen und die Wirkung von Dingen – Florian Berger, Stipendiat 2022/2023

Blog Interior Scholarship
Februar 2023
Blogger: Florian Berger

2. Blogbeitrag

Portale, Zwischenzonen und die Wirkung von Dingen
In einem bestehenden Wohngebäude in einer Sackgasse, eingebettet in eine historische Altstadt, wird im Erdgeschoss ein Portal mit dahinterliegenden Räumlichkeiten eingefügt. Das städtebauliche Umfeld, geprägt durch das Zusammenspiel von Plätzen und Gassen, erzeugt durch die unterschiedlichen Raumdimensionen – Enge und Breite – eine Spannung, die die städtebauliche Situation mit dem Maßstab des Eingangs verbindet. Es entsteht ein Dialog zwischen markanten Ecken und Kanten massiver Gebäude im engeren städtischen Umfeld. Der extrovertierte Charakter des Portals will präsent sein und gesehen werden, er will ein Zeichen setzen und Teil des Dialogs sein. Mit all seiner Kraft stößt es hervor und will als Teil des bestehenden Gebäudes in das Gespräch eintreten. Es hat den Anspruch, mehr zu sein als ein zweidimensionales Loch in einer Wand, das mit einer Tür gefüllt ist. Es wurde der Versuch unternommen, die in der Tiefe angesprochenen Themen über einen Schwellenraum hinaus in den intimen Innenraum fortzuführen und den Raum spürbar zu machen.

Die Schwelle als Raum interpretiert – eine Abfolge und Schichtung von Zonen mit unterschiedlicher Intensität der Intimität. Die Wahl der Materialien unterstützt das Verhältnis von Innen und Außen, die Trennung und Verbindung von Raum. Der Effekt der Tiefe wird durch die Formulierung der Elemente erzeugt und durch Materialien gefördert, die keine wirkliche Tiefe haben aber vorgeben, diese zu haben, wie Sperrholz, Terrazzo, Metall, Grobputz, Stein.

Die Intervention schafft einen Raum der Kommunikation und verleiht dem introspektiven bestehenden Wohngebäude eine größere Bedeutung. Eine Schwelle, die einen Raum schafft.

Dieses Projekt ist in Zusammenarbeit mit Hannah Gilly entstanden.

Bilder: Raum und Gestalt, TU Graz

Interior Scholarship – das AIT-Stipendium der Sto-Stiftung

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“Doch die Beschäftigung mit dem Ort/Kontext und die Wahrnehmung der Raumabfolgen, Materialwechsel, Situationen werden erst erlebt, wenn man diese Architekturen besucht, begreift, nachzeichnet und sich aneignet.” Florian Berger

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Februar 2023
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Mit dem Stipendium der AIT und der Sto-Stiftung, dem europaweit einzigen für Innenarchitektur, werden Studierende für ihre Ideen und kreativen Denkweisen ausgezeichnet. Das mit insgesamt 24.000 Euro dotierte Interior Scholarship erhalten im Studienjahr 2022/2023 Florian Berger (Technische Universität Graz, AT-Graz), Pauline Gondek (Burg Giebichenstein Kunsthochschule, DE-Halle), Niklaus Huber (Zürcher Hochschule der Künste, CH-Zürich) und Maike Kößler (Hochschule für Technik, DE-Stuttgart).

Raum(denken) – Florian Berger, Stipendiat 2022/2023

Blog Interior Scholarship
Dezember 2022
Blogger Florian Berger

Das Raum(denken) beginnt durch Überlegungen bezogen auf einzelne Nutzungen. Statt Räume durch ihre ideale Lage und Funktion im Grundriss zu ordnen, ist der Ansatz im Raum(denken), den Räumen (da es im Folgenden nicht immer um abgeschlossene Räume geht möchte ich gerne über Nutzungen sprechen) also den Nutzungen die Aufmerksamkeit auf einer anderen Ebene zuzuwenden. Hierbei entstanden Überlegungen und Skizzen zum Betreten der Nutzung, zu Öffnungen und deren Laibung, zur Positionierung von Möbeln, zu Farben und Oberflächen bis hin zur Abtrennung der Nutzung.

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