Ausgabe 10.2024
BÜRO UND VERWALTUNG
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
die schlechte Nachricht zuerst: Gestiegene Zinsen, teure Baumaterialien und der nicht abflauende Trend zum Homeoffice beeinflussen signifikant die Anzahl der Baugenehmigungen für Bürogebäude – sie sinkt. Laut Statistischem Bundesamt um 16,6 Prozent in den letzten zwei Jahren – schlecht für die Baubranche. Die gute Nachricht: Es gibt so viel Bestand an frei gewordenen Ladenflächen, Industriebauten, in die Jahre gekommenen Büros, dass es weder an Raum noch an Ideen für attraktive, identitätsstiftende, individuelle Büroräume mangelt.
Bestes Beispiel: Wie sich mit der Umnutzung einer historischen Familienvilla in Verbindung mit einem neuen Anbau eine Firmen- und Familiengeschichte innen-/architektonisch erzählen lässt, konnte ich mir vor Ort in Schalksmühle anschauen. Nachdem ein eigens ausgeschriebener Wettbewerb zur Beauftragung des jungen hannoverischen Architekturbüros Nehse + Gerstein geführt hatte, wurde das komplexe Bauvorhaben nun offiziell eingeweiht.
Auf architektonisch wertvollen Bestand hatten die Vorarlberger Architekten Innauer Matt Zugriff, als es um die eigenen Büroflächen ging, ebenso wie guaja.cc + facury beim Greenpeace-Headquarter in Sao Paulo oder Gisbert Pöppler in seinem Berliner Studio. Die Ertüchtigung von Bestandsbauten und die Chance von Umnutzungen führen zu einem zirkulären Einsatz von Baustoffen, was mit einer Veränderung des ästhetischen Anspruchs einhergehen muss, formulieren Andrea Herold und Prof. Tina Kammer von interiorPark. aus Stuttgart in ihrem Beitrag „Neue Ästhetik“.
Dass neue Ideen notwendig wären, um die Schieflage zwischen dem Neubau von Bürogebäuden und dem von Sozialwohnungen in den Griff zu bekommen, ahnt Dominik Reding und befragt dazu einen guten Freund, den ehemaligen Bundesbauminister Reinhard Klimmt. „Man muss es nur wollen“, meint dieser.
Neue Unfallverhütungsvorschriften haben in jüngster Zeit zu einem Anstieg von Neubauten von Feuerwachen geführt. Deshalb haben wir aus unser Serie Drei … erstmals eine Vier … gemacht.
Auch in dieser Oktober-Ausgabe der AIT nehmen wir die Gelegenheit wahr, die Erstsemester der Innenarchitektur- und Architekturstudiengänge zu begrüßen, freuen uns über deren Entschluss und unterstützen alle, die ihre Immatrikulationsbescheinigung und Postadresse an pstephan@ait-online.de schicken, mit einem kostenlosen AIT-Jahresabonnement. Warm welcome!
Mit besten Grüßen
Petra Stephan, Dipl.-Ing.
Chefredakteurin
Architektin
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LESEPROBE
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