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Interior Scholarship 2017 – Interview der Stipendiaten

Interior Scholarship 2017 – Das AIT Stipendium der STO-Stiftung

Interview mit den Stipendiaten
Bastian, Nina und Naomi
Mit dem Stipendium von AIT und der Sto-Stiftung werden Studierende der Innenarchitektur für ihre kreativen Ideen und Denkweisen ausgezeichnet. Interview mit Uwe Koos, Vorsitzender des Vorstandes der Sto-Stiftung und Kristina Bacht, Verlagsleiterin AIT-Dialog/GKT mit den Stipendiaten Nina Kaul (Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle), Naomi Rossignol (KABK – Koninklijke Academie van Beeldende Kunsten, Den Haag, NL) und Bastian Feltgen (KADK – Det Kongelige Danske Kunstakademis Skoler for Arkitektur, Design og Konservering, Kopenhagen).

Nina, wieso hast Du Dich für ein Innenarchitekturstudium an der Burg Giebichenstein entschieden?
Wobei hilft Dir das Interior Scholarship und welche Pläne hast Du für die Zukunft?

Wer direkt vom Abitur in die Hochschule kommt, trifft dort auf eine ganz andere Welt – in der man erst mal einiges verlernen muss, was man in der Schule gelernt hat. Es ist ein sehr selbstständiges Studium mit vielen Freiheiten und Möglichkeiten. Das Innenarchitekturstudium verbindet viele Bereiche, die mich interessieren. So muss ich mich nicht für eine einzelne Richtung im Design entscheiden, sondern kann die Themenbereiche in meine Konzepte einbringen, mit denen ich mich gerne beschäftigen möchte. Ich arbeite gerne visuell und das Ergebnis am Ende real vor mir zu haben, ist letztendlich die Motivation die mich antreibt. Wir arbeiten an unserer Hochschule sehr praktisch und ich habe im Grundstudium sehr viele Fähigkeiten erlernt, die mir in meinen Projekten viele neue Gestaltungsmöglichkeiten geben: in Malerei, Zeichnen, plastischem Gestalten, Typografie und Farbe, Licht, Raum.

Am wichtigsten ist allerdings „nach rechts und links zu schauen“; das Gespräch mit den Kommilitonen ist eine große Bereicherung. Auf unserem Campus werden viele unterschiedliche Designrichtungen angeboten und da die Grenzen dazwischen fließend sind, haben wir einen ständigen kreativen Input aus den Bereichen Mode-, Multimedia- und Industriedesign.

Das Stipendium der Sto-Stiftung bringt eine finanzielle Unabhängigkeit, die einem vieles ermöglicht. Als Student überlegt man sich oft, ob sich eine Ausstellung oder ein Städtetrip lohnt, ob man sich bestimmtes Werkzeug oder Material wirklich anzuschaffen braucht. Mit dem Stipendium finanziere ich mein Praktikum in Indien. Außerdem bietet es die Möglichkeit, sich selbst und seine Arbeit öffentlich vorzustellen. Wenn eine Jury das eigene Portfolio auswählt, erfährt man Wertschätzung. Außerdem ist die beratende Unterstützung, die wir von dem AIT-Salon und der Sto-Stiftung erhalten und deren Netzwerk für uns von großem Wert.

Als erstes möchte ich mein Masterstudium abschließen. Ich kann mir vorstellen später vielseitige Projekte abseits der klassischen Innenarchitektur zu bearbeiten und finde die Verbindung von Architektur mit Mode und Kunstinstallationen sehr interessant, zum Beispiel in Showrooms, Ausstellungen, Messen und Fashionshows. Anfang November werde ich nach Ahmedabad in Indien fliegen, dort für fünf Monate bei Blocher Partners arbeiten und zwischendurch ein bisschen das Land erkunden.

Naomi, was gefällt Dir an Deinem Studium der Innenarchitektur und Raumgestaltung an der KABK und was bedeutet es für Dich? Welche Möglichkeiten bietet ein Stipendium generell und für Dich im Besonderen?

Ich mag das ungemein vielfältige Studienprogramm, das es uns erlaubt mit Fotografie, Grafikdesign sowie Keramik, Holz, Metall und Mode zu experimentieren. Die Bedeutung des Innenarchitekturstudiums ist für mich, ein Auge und eine Sensibilität für Räume zu entwickeln; eine Umgebung zu verstehen, ihre Natur und ihren Einfluss auf die Umwelt und die Menschen. Herauszufinden, was dich fasziniert und hinein zu tauchen. Es geht darum, Beobachtungen, Analysen, Experimente und Dialoge im Vorfeld zu kombinieren, um einen guten Entwurfsvorschlag liefern zu können.

Ich möchte Innenarchitektin und Landschaftsgestalterin sein, weil ich von den Räumen und der natürlichen Umgebung begeistert bin. Zudem würde ich gerne selbstständig, oder gemeinsam mit Familienmitgliedern, im Bereich Design und Architektur arbeiten.

Das Stipendium nutze ich meistens für meine Arbeit, um Materialien, neue Bücher zu kaufen, zu reisen, Messen und Ausstellungen zu besuchen. Aber auch um Risiken einzugehen und mehr zu wagen, wie beispielsweise mich außerhalb der Schule an verschiedenen Projekten oder Kooperationen zu beteiligen. Es gibt mir die Gelegenheit, neue Leute zu treffen und meine Arbeit durch das AIT-Magazin sowie die ArchitekturSalons einem breiteren Publikum zu präsentieren. Ich glaube, dass das Stipendium der Sto-Stiftung generell mehr Stabilität und ein gewisses Selbstvertrauen gibt, um in die Berufswelt zu starten.

Bastian, was fasziniert Dich an Deinem Studium an der KADK in Kopenhagen besonders? Wie geht es bei Dir in nächster Zeit weiter und wofür wirst Du das Stipendium nutzen?

Der Schwerpunkt des Spatial Design ist vor allem der Mensch an sich und seine Wahrnehmung von Raum. Ausgangspunkt aller Projekte ist dabei der Innenraum. Das Interessensgebiet des Instituts zwischen Architektur und Design ist eine Schnittstelle, die mich begeistert. Das Verständnis von Form, Materialien und deren Fügung kombiniert mit den räumlichen, konstruktiven und sozialen Aspekten der Architektur, birgt großes Potenzial von dem sowohl Designer als auch Architekten profitieren können.

Ich habe das Gefühl, dass wir uns heutzutage kaum noch im Klaren darüber sind, was Raum, Licht und Form alles bewirken können – oder haben Probleme dies im größeren Kontext umzusetzen. Das Schaffen dieser räumlichen Qualitäten, die unvoreingenommen von heutigen Konventionen entworfen werden, möchte ich während des Studiums weiter verfolgen.

Ich komme aus der Architektur, habe die letzten Jahre in Architekturbüros gearbeitet und werde mich durch das Studium sicher etwas von der konventionellen Architektur verabschieden. Nach vielen Einführungsveranstaltungen und kleineren Entwürfen in Gruppen freue ich mich, dass es demnächst losgeht. Wir haben angefangen uns zeichnerisch sowie theoretisch mit potenziellen, projektbezogenen Gebieten auseinanderzusetzen und werden dies die nächsten Wochen vertiefen.

Kopenhagen ist eine teure Stadt, dementsprechend wird das Stipendium größtenteils meine Lebenskosten tragen. Deshalb gilt mein ganz besonderer Dank der Sto-Stiftung. Es gibt mir zum einen die Möglichkeit, mich voll und ganz auf das Studium zu konzentrieren ohne dass ich mir Gedanken über die Finanzierung machen muss. Zum anderen eröffnet es einen interessanten Austausch zwischen den Stipendiaten und den Verantwortlichen, eine Plattform um seine Arbeiten und Ansichten zu teilen und zu diskutieren.

 

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