Blog AIT-Award at 6

Lebensmittelmarkt, LAAC, Finalist AIT-Award 2020

Blog AIT-Award
Lebensmittelmarkt, AT-Weer
LAAC, AT-Innsbruck
Finalist in der Kategorie: Retail

Das Innsbrucker Architekturbüro LAAC hat für das Unternehmen MPREIS im österreichischen Weer einen neuen Markt entworfen, der Engagement für Nachhaltigkeit und das Bewusstsein für lokale Belange unterstreichen sollen. Der Lebensmittelmarkt ist in die umgebende Landschaft eingebunden, um die Herkunft und die Qualität der Produkte in den Mittelpunkt zu stellen. Der lokale Kontext und Landschaftsmerkmale wie Felder, Bäume und Gras werden mit Hilfe natürlicher und künstlicher Techniken in Oberfläche und Raum übersetzt.

Das Gebäude befindet sich an der Hauptstraße am Rande der ländlichen Tiroler Gemeinde Weer, ganz in der Nähe der Pfarrkirche. Die transparente Hauptfassade der monolithischen Struktur ist zur Straße ausgerichtet, während die anderen Seiten in das Grün eingebettet sind. Eine Metallfassade aus polierten Edelstahlplatten spiegelt den natürlichen Kontext wider und – je nach Wetter, Jahreszeit und Tageslicht – all seine wechselnden Stimmungen. An der Südfassade entstehen Sichtbetonflächen im Innenraum, die in Form eines durchgehenden Stahlbetonrahmens sichtbar werden. Ein verglaster, begrünter Innenhof bildet einen Kontrast zu den künstlichen Stahlbeton-Baumstützen. Gezielte Ausblicke auf die Feinkosttheke und über ein Schuppendach konzentrieren sich auf die Gipfel der umliegenden Berge und bilden den perfekten Rahmen für die Landschaft. Die große Glasfassade öffnet den Markt zum Parkplatz und zum Dorf und macht Passanten auf die Waren aufmerksam. Materialien werden auf das Wesentliche reduziert. Das Innere des Marktes wird von hellem Beton in warmen Farben dominiert, während die Oberfläche der Betondecke eine seidige Struktur aufweist. Die Verwendung von schwarzem, gebürstetem Holz verleiht dem integrierten Bistro „Baguette“ eine natürliche Dynamik. Die spezifische Farbpalette ermöglicht es, dieses homogen in das Gesamtkonzept zu integrieren, das durch Messing- und Grün-Highlights strukturiert und miteinander verbunden ist. Eine Reihe von Sitzgelegenheiten, darunter teilweise mit Leder bezogene Eichenmöbel, sorgen für ein komfortables Wohlfühl-Interieur. Das Gebäude wird nach Passivhausstandards ausgeführt und ausschließlich durch Wärme aus der Abluft erwärmt. Die Kühlung erfolgt durch natürliche Nachtlüftung. Die Verglasung und der Baldachins sind hinsichtlich des Sonnenverlaufs optimiert, das Dach ist vollständig mit Photovoltaik-Modulen ausgestattet. Batterien speichern die Sonnenenergie, um den Ertrag zu steigern und die Versorgungssicherheit zu verbessern.

 

 

Bauherr: MPREIS Warenvertriebs GmbH
Ort: AT-Weer
Architekten: LAAC, AT-Innsbruck
www.laac.eu
Fertigstellung: 2017
Fotos: Marc Lins

 

Mehr Informationen über den Wettbewerb: www.ait-award.com

 

Weitere Blog-Einträge von Curators

Innenarchitektur im Einklang mit Nachhaltigkeit – Interview mit Susanne Brandherm von brandherm + krumrey interior architecture

GROHE Digital Talks, Innenarchitektur im Einklang mit Nachhaltigkeit
Juli 2023
Blogger Curators, Grohe

„Fakt ist aktuell der, dass wir allein durch das Bewusstsein der Thematik Nachhaltigkeit schon vieles erreichen, in allerletzter Konsequenz schaffen wir es jedoch noch nicht, das Thema Nachhaltigkeit zu 100% in Projekten umzusetzen.“ Susanne Brandherm

Innenarchitektur im Einklang mit Nachhaltigkeit – Interview mit Monika Lepel von Lepel & Lepel Architekt Innenarchitektin

GROHE Digital Talks, Innenarchitektur im Einklang mit Nachhaltigkeit
Juli 2023
Blogger Curators, Grohe

„Um das Falsche nur für Geld zu tun, ist das Leben zu kurz und dieser Haltung bleiben wir treu. Es geht um den Willen, etwas zu gestalten, was in Zukunft tragfähig ist.“ Monika Lepel

Upcoming Architects Facing New Conditions – Interview mit Matthias Alder und Alessandro Nunzi von ALDER CLAVOUT NUNZI ARCHITEKTEN

GROHE Digital Talks, Upcoming Architects Facing New Conditions
Dezember 2022
Blogger Curators, Grohe

„Was uns fasziniert, sind zum Beispiel Grundrisse, die nicht so spezifisch sind, dass die nächste Generation nichts mehr damit anfangen kann. Eine gewisse Nutzungsneutralität der Räume, ohne den Charakter, die Atmosphäre und die Gemütlichkeit aus den Augen zu verlieren, ist für uns von zentraler Wichtigkeit. Langlebigkeit wird so durch flexible Nutzbarkeit erreicht. Unsere Architektur soll in dreißig Jahren auch noch für die nächste Generation leicht nutzbar sein, denn das bedeutet für uns Nachhaltigkeit.“ Matthias Alder und Alessandro Nunzi

Upcoming Architects Facing New Conditions – Interview mit Markus Zilker von einszueins architektur

GROHE Digital Talks, Upcoming Architects Facing New Conditions
Dezember 2022
Blogger Curators, Grohe

„Wir machen uns bewusst, dass Gesetze, Normen und technische Richtlinien, nicht die ganze Realität sind, sondern dass sie lediglich Modelle sind, die wir als Gesellschaften bewusst oder unbewusst gewählt haben. Natürlich muss man sich an das allermeiste halten, aber man sollte trotzdem nichts unhinterfragt, sklavisch annehmen. Wir arbeiten ja primär im Wohnbau und ich glaube, wenn wir partizipativ arbeiten und die wirklichen Bedürfnisse von Menschen versuchen zu verstehen, dann gibt es Grundlegenderes, als Normen einzuhalten.“ Markus Zilker

Upcoming Architects Facing New Conditions – Interview mit Manuel Bieler von LOCALARCHITECTURE

GROHE Digital Talks, Upcoming Architects Facing New Conditions
Dezember 2022
Blogger Curators, Grohe

„Es gibt für mich nur ein No-Go und das ist die maßlose Optimierung. Ich bin wirklich erschrocken über diese Fokussierung auf Optimierung. Wir müssen nicht optimal sein. Es ist wichtig, Fehler zu machen, das macht den Reichtum einer Stadt, eines jeden Gebäudes und jeder menschlichen Beziehung aus. Wir müssen uns dessen bewusst sein und dagegen ankämpfen. Optimieren wir dennoch ohne Grenzen, wird sich am Ende alles vereinheitlichen und gleichen.“ Manuel Bieler

WordPress Video Lightbox