Stipendiaten 2015/2016
Mit dem interior scholarship, dem gemeinsamen Stipendium von AIT und Sto-Stiftung, wurden Ende Mai erneut Innenarchitekturstudenten ausgezeichnet. Ein monatlicher Zuschuss zum Lebensunterhalt ermöglicht es den Preisträgern, sich ein Jahr lang voll ihrem Studium zu widmen. Bereits zum fünften Mal kamen am 22. Mai fünf Innenarchitekten und Architekten im Kölner AIT ArchitekturSalon zusammen, um als Jury des interior scholarship gut 100 Bewerbungen zu bewerten. Wie auch in den letzten Jahren war die Beteiligung international. Es wurden Arbeiten aus 12 verschiedenen Ländern von Studenten mit 30 verschiedenen Nationalitäten eingereicht.
Die Bewerber bewiesen ihr Können nicht nur durch eigene, studienbezogene Leistungen, sondern zeigten auch in der gestellten Stegreifaufgabe viel Kreativität. Diese war zum zweiten Mal ein Kriterium der Bewerbung – die Studierenden sollten in Anlehnung an das altbewährte „schwarze Brett“ ein dreidimensionales Raumkonzept entwerfen, das als Plattform den direkten Informationsaustausch zum Beispiel innerhalb von Lehrgebäuden ermöglicht.
Lore Hauck | Muthesius Kunsthochschule Kiel, Deutschland
Für die Stegreifaufgabe entwickelte Lore Hauck ein Volumen aus Enge und Weite, Licht und Schatten mit dramatischer Zuspitzung. Dabei zeigt ihre Art der Darstellung ein tiefes Verständnis der Wirkung von Innenräumen, ebenso wird die Verknüpfung verschiedener Sinneswahrnehmungen geschickt inszeniert. Obwohl die Projektansätze strategisch und künstlerisch sind, ist die Rauminszenierung mit wenigen Mitteln gut gelungen. Die Begabung von Lore Hauck sticht durch die Freiheit der Arbeiten bei gleichzeitiger Disziplin der Durcharbeitung heraus.
Stefan Prattes | Technisches Unisversität Graz, Österreich
Stefan Prattes’ Portfolio überrascht mit der daraus ersichtlichen Reife im tektonischen wie konzeptionellen Herangehen an komplexe Fragestellungen. Innenarchitektur und Architektur werden als nicht trennbare Einheit bearbeitet. Was beide Disziplinen dazu werden lässt ist der präzise Umgang mit Raum, Objekt, Licht und Materialität. Der Entwurf für ein nomadisches Möbelstück ist ebenso reduziert wie originell. Neben der konzeptionellen Begabung ist eine durchgehende Haltung zu spüren, die auch aus präzisen Realisierungen und sehr guten Darstellung ersichtlich wird.