Amos Rex, JKMM Architects, Finalist AIT-Award 2020
Blog AIT-Award
Amos Rex, FI-Helsinki
JKMM Architects, FI-Helsinki
Finalist in der Kategorie: Öffentliche Bauten / Kultur
Das Kunstmuseum Amos Rex des finnischen Architekturbüros JKMM Architects befindet sich im Herzen der Stadt Helsinki. Mit dem neuen Museumsbau findet zeitgenössische Architektur Einzug an einem prestigeträchtigen Ort mit historisch wertvoller Architektur. Die Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart schafft gleichzeitig einen interessanten Ausgangspunkt für die Gestaltung des neuen Gebäudes, denn der Eingang zu Amos Rex führt durch Lasipalatsi (“Glaspalast”), einen bedeutenden funktionalistischen Bau aus den 1930er Jahren. Dieser beherbergt Restaurants, Geschäfte, das Kino Bio Rex, dahinter befindet sich ein offener Platz.
Die gesamte Galerie des Neubaus liegt jedoch unterirdisch. Aufgrund des historisch sensiblen Kontextes der benachbarten neoklassizistischen Kaserne aus dem 19. Jahrhundert, wurde das 6.230 Quadratmeter große Gebäude unterhalb des Lasipalatsi Platzes geplant. Der Lasipalatsi-Platz bleibt somit als bedeutender öffentlicher Raum innerhalb Helsinkis erhalten, gleichzeitig wird der Öffentlichkeit die Möglichkeit gegeben, die einzige sichtbare neue Gebäudeerhebung von Amos Rex als Dachlandschaft, zu genießen. Hochskulpturalen Oberlichter bringen Tageslicht in die unterirdischen Ausstellungsräume und schaffen gleichzeitig eine neue Topographie. Ihre sanft geschwungenen Formen spielen mit der Idee eines Stadtparks, der die Integrität des Platzes bewahrt. Die Kernidee war es, den Besuchern ein Gefühl für den Ort zu geben, sich in einem bestimmten Teil der Stadt zu befinden, auch wenn dieser sechs Meter unter der Erde liegt.
Aus museumstechnischer Sicht ist es durch die Struktur der großen Lichtkuppeln gelungen, eine stützenfreie 2.200 Quadratmeter große Ausstellungshalle zu gestalten. Im Inneren des Museums führt eine schräge Treppe von der Ausstellungshalle hinauf in das Foyer von Lasipalatsi. Der 550 Plätze fassende Bio Rex Kinosaal wurde zusammen mit dem Rest des denkmalgeschützten Lasipalatsi Pavillons während des Bauprojekts restauriert. Aus architektonischer und kultureller Sicht war die sich entwickelnde urbane Identität Helsinkis ausschlaggebend für die Konzeption des Amos Rex-Projekts, eines wirklich aufregenden neuen Zentrums für die visuellen Künste.
Bauherr: Föreningen Konstsamfundet
Ort: FI-Helsinki
Architekten: JKMM Architects, FI-Helsinki
www.jkmm.fi
Fertigstellung: 2018
Fotos: Mika Huisman
Mehr Informationen über den Wettbewerb: www.ait-award.com