…und am Ende sehen wir alle nur das fertige Produkt! Doch wie stellt man eigentlich einen Teppich her? Wer hat den Stuhl gebaut, auf dem ich sitze? Woraus besteht ein Lichtschalter? Wie wird ein Schalter produziert? Woher kommt das Holz meiner Arbeitsoberfläche? Architekt*innen und Planer*innen wollen Verantwortung übernehmen, das bedeutet Achtsamkeit bei der Wahl der Produkte. Die Ausstellung BEHIND blickt hinter die Kulissen von Produktherstellern und beantwortet Fragen zum Thema Produktion, Nachhaltigkeit, Materialität und Design.
Kühle, anonyme Büros? Nicht bei JetBrains. In der neuen Berliner Zentrale des Technologieunternehmens trifft moderne Arbeitskultur auf urbanen Charme. Auf fünf Etagen eines Bürogebäudes in der Cuvrystraße 53 entwickelten blocher partners in Zusammenarbeit mit Scaling Spaces ein flexibles, kreatives Konzept für die nächsten drei Jahre. Raum-in-Raum-Module bieten konzentrierte Arbeitsbereiche für bis zu sechs Personen, während der vielseitig möblierte Beta Space Austausch und Kollaboration fördert – mit Roll- und Klapptischen, Sofas, Sesseln und maßgefertigten Fensterbänken als Sitzgelegenheiten. Die Materialwahl greift den rauen Charakter der Stadt auf: Metallakzente, Sichtbeton und Street Art des Künstlerkollektivs „Tape That!“ prägen das Ambiente. Ready-made-Objekte, Schrauben und Spanngurte verstärken den industriellen, kreativen Look der Räume. js
Im historischen Textilviertel Augsburgs verbindet der Friseursalon CURL industrielles Erbe mit zeitgenössischem Design. Marlen und Patrick Friemel wollten nicht nur mit klassischen Salonstandards brechen, sondern auch die kommunikative Interaktion zwischen KundInnen und Mitarbeitenden stärken. Ohne tiefgreifende Eingriffe in den Bestand erhielt der Raum durch neue Bodenbeläge, ein frisches Farbkonzept und ein gezieltes Beleuchtungsdesign eine moderne Prägung. Zentraler Blickfang sind die um einen runden Tisch gruppierten Frisierplätze. Darüber hängen große, ovale Spiegel, hinter denen in Abstufungen von Grün getönte Schaumstoffröhren von der Decke herabfallen – eine Reminiszenz an die Garnspulenproduktion der einstigen Fabrikhalle, die zugleich als akustische Installation fungiert. js
Testen, anpassen, optimieren – der „Testraum“ ermöglicht Unternehmen, Start-ups und GründerInnen, ihre Ladenkonzepte für maximal drei Monate in der Praxis zu erproben. Als Teil der „Testraum-Allee“ trägt das Projekt zur schrittweisen Belebung der Offenbacher Innenstadt bei, indem es Leerstände in hochwertige Einzelhandels-, Gastronomie- und Dienstleistungsflächen transformiert. „Bei der Gestaltung der Ladenfläche haben wir besonderen Wert auf flexible Ausstellungsflächen gelegt. Das ermöglicht uns, den unterschiedlichen Markenkonzepten individuelle Präsentationsmöglichkeiten zu bieten. Um den Charakter eines Concept Stores hervorzuheben, setzen wir auf eine Auswahl diverser, neutraler Materialien. So stellen wir sicher, dass die Produkte der Marken im Mittelpunkt stehen und optimal zur Geltung kommen“, erläutert Marco Volkmann, Projektleiter bei Design in Architektur. Mit der Gestaltung der ersten von drei geplanten Ladenflächen setzten die Darmstädter PlanerInnen einen Impuls für eine lebendige Innenstadt. js
Die großen Herausforderungen unserer Zeit und multiple Krisen hätten ein Rückgang von Innovation, Mut und Experimentierfreudigkeit bewirken können. Doch das Gegenteil ist der Fall. Die neue Generation von Architekt*innen zeichnet sich durch eine Mentalität aus, gemeinsam zu agieren statt einzeln frontal nach vorn zu blicken. Es sind vor allem die Projekte jenseits der herkömmlichen Bauaufgaben, die ins Auge fallen: Zwischen- und Mischnutzungen, temporäres Wohnen, Transformationen von Bestandsgebäuden zu Orten für die Gemeinschaft sowie unterschiedliche Interventionen im Stadtraum. Die Arbeiten der jungen Generation bewegen sich zwischen kreativer Schöpfung, akademischer Lehre und partizipativen Planungsprozessen.