Startseiten-Slide

BEHIND

…und am Ende sehen wir alle nur das fertige Produkt! Doch wie stellt man eigentlich einen Teppich her? Wer hat den Stuhl gebaut, auf dem ich sitze? Woraus besteht ein Lichtschalter? Wie wird ein Schalter produziert? Woher kommt das Holz meiner Arbeitsoberfläche? Architekt*innen und Planer*innen wollen Verantwortung übernehmen, das bedeutet Achtsamkeit bei der Wahl der Produkte. Die Ausstellung BEHIND blickt hinter die Kulissen von Produktherstellern und beantwortet Fragen zum Thema Produktion, Nachhaltigkeit, Materialität und Design.

Mehrgenerationenhaus in Wien von Architekt Zoran Bodrožić und archiguards

Zwischen historischen Mauern und neuen Ideen ist im Herzen Wiens ein zukunftsweisendes Wohnprojekt entstanden. Anstelle eines baufälligen Hoftrakts realisierte ein interdisziplinäres Planungsteam unter Leitung von Architekt Zoran Bodrožić ein Mehrfamilien- und Mehrgenerationenhaus mit flexiblen Wohneinheiten, Ateliers, Büros, Schwimmbad und gemeinschaftlich nutzbaren Bereichen. Ziel war eine urbane Nachverdichtung im Sinne einer „Stadtreparatur“, wie die für den innenarchitektonischen Ausbau verantwortlichen Architekten Andreas Heizeneder und Gerd Zehetner vom Wiener Büro archiguards erläutern. Innen treffen wertige Materialien – etwa gestockter Sichtbeton und matter Terrazzo – auf textile Akzente wie Samtstoffe und Vorhänge. Ein zweigeschossiger „Dorfplatz“ bildet das Zentrum des gemeinschaftlichen Lebens: mit Küche und Essbereich im unteren, Spiel- und Rückzugszone im oberen Geschoss. Alle Wohneinheiten verfügen über vorgelagerte Loggien mit raumhohen Verglasungen. Die variablen Grundrisse ermöglichen hohe Aufenthaltsqualität trotz kompakter Flächen. Ein durchgängiges Stauraumkonzept mit schwarz beschichteten MDF-Platten unterstützt die gestalterische Klarheit. js

Forschungscampus in Renningen von SCOPE Architekten

Im 12. Obergeschoss des Hauptgebäudes auf dem Bosch-Campus in Renningen haben SCOPE Architekten eine bestehende Fläche für agile Arbeitsformen neu konzipiert. Auf rund 600 Quadratmetern entstand eine offene Arbeitsumgebung für Workshops, Veranstaltungen und kollaborative Prozesse im internationalen Kontext. Raumhohe Fenster öffnen den Blick ins Umland, während strukturierende Metallrahmen mit integrierter Begrünung Orientierung schaffen. Bewegliche Möblierung, akustisch wirksame Decken und farbige Vorhänge unterstützen flexible Nutzungsvarianten. Drei Workshopzonen und ein Eventbereich mit rollbarer Tribüne bilden das funktionale Gerüst. Ergänzt wird das Setting durch Whiteboards, Stehtische, eine offen gestaltete Teeküche sowie eine Rückzugsbox. Grafische Wandgestaltungen mit schablonierten Textfragmenten zitieren Leitgedanken aus dem Bosch-Kosmos. Grüntöne vermitteln Frische und Offenheit, rote Akzente verweisen auf die technische DNA des Unternehmens. js

Hotel in Marbella von Studio El Equipo Creativo

Mit einem Hauch 1970er-Jahre-Glamour wurden die öffentlichen Bereiche des traditionsreichen Kimpton Los Monteros in Marbella neu interpretiert. Das Gestaltungskonzept von Studio El Equipo Creativo greift Elemente der andalusischen Landschaft auf: Kräftige Grüntöne, das Blau des Himmels und mediterranes Sonnenlicht fließen in ein atmosphärisches Raumerlebnis ein – zwischen Licht, Farbe und Naturbezug. Organische Formen, handgefertigte Keramiken und leuchtende Farbakzente verweisen auf das Werk Picassos, der unweit in Málaga geboren wurde – etwa in den tiefblauen Wandbildern der Sitznischen der Azul Bar, einem festen Bestandteil des Hauses seit 1962. Fein abgestimmte Designelemente wecken Assoziationen an das Zuhause eines Kunstliebhabers. Diese Gestaltungssprache setzt sich in den angrenzenden Lounges und der Bibliothek fort – ergänzt durch Teppiche, Schiebewände aus Holz und kunstvoll gearbeitete Objekte, die intime Rückzugsräume mit Wohnzimmercharakter schaffen. js

Dachgeschosswohnnung in Berlin von LXSY

Ein Gründerzeitgebäude in Berlin-Kreuzberg wurde von LXSY sensibel saniert und durch einen Dachausbau um 780 Quadratmeter Wohnfläche erweitert – bei laufender Nutzung und unter Wahrung der historischen Kubatur. Auf umfassende Modernisierungen in bewohnten Einheiten wurde bewusst verzichtet, um die Mieter nicht finanziell zu belasten. Die Maßnahmen umfassten die Sanierung von Fassade, Treppenhäusern und Versorgungstechnik sowie die Neugestaltung des Hofs in Zusammenarbeit mit Grieger Harzer Landschaftsarchitekten. Im neu ausgebauten Dachgeschoss entstand unter anderem eine 280 Quadratmeter große Eckwohnung, deren offener Grundriss durch ein 45 Grad gedrehtes, freistehendes Raum-im-Raum-Modul gegliedert wird. Es integriert Küche, Bad und Kamin und bindet die bestehenden Schornsteine ein. Maßgefertigte Einbauten – Hochbetten, Sitznischen, Stauraum – wurden raumbezogen entworfen. Eichenholz, Terrazzo, Möbellinoleum und weiß verputzte Flächen bestimmen die Materialität. Mundgeblasene Leuchten von Studio de Schutter ergänzen das reduzierte Lichtkonzept. js

Büroräume in Kassel von Drebes Oertel Design Studio

Mit der dritten Erweiterung ergänzt die Neue Denkerei in Kassel ihr Raumangebot um 300 Quadratmeter, die zwischen konzentrierter Arbeit und informellem Austausch changieren. Ein Wanddurchbruch verbindet den Bestand mit dem neuen Bereich und schafft eine fließende Übergangszone, die den offenen Charakter des Gesamtkonzepts unterstreicht. Neue Wandverkleidungen aus hellem Holz prägen die Atmosphäre und setzen einen bewussten gestalterischen Kontrast zum Bestand. Zentrales Element ist ein mobiles „Büdchen“ – als Versorgungspunkt konzipiert, fungiert es zugleich als sozialer Anker im offenen Raumgefüge. Zwei Workshopräume mit beschreibbaren Wandflächen lassen sich über Flügeltüren zu einer gemeinsamen Zone zusammenschalten. Flexible Tribünenelemente und mobile Möbel ermöglichen verschiedenste Raumszenarien – von interaktiven Gruppenformaten bis hin zu fokussierter Einzelarbeit. Ein zusätzlicher Konferenzraum kombiniert klassische Besprechungstechnik mit einer Lounge-Zone und schafft so einen Rahmen für hybride Arbeitsformen. js

Wohnhaus bei Florenz von Fontego Architettura

Mit klarer Struktur und hochwertigen Materialien hat das Architektenduo Francesco Busi und Mario Ambrogi von Fontego Architettura eine ehemalige Scheune nahe Florenz in einen zeitgemäßen Wohnraum transformiert – mit einem farblich markanten Raum-im-Raum-Konzept. Der kompakte Baukörper, ehemals vorwiegend als Heulager genutzt, gehört zu einem Ensemble landwirtschaftlicher Nebengebäude eines Herrenhauses aus dem 18. Jahrhundert. Die äußere Erscheinung blieb weitgehend erhalten. Um Wohnnutzung zu ermöglichen wurde mittig ein neues Zwischengeschoss eingeschoben und über einen Steg vom Eingang erschlossen. Ein grün monochrom gefasstes Raumvolumen bündelt Nebenfunktionen wie Küche, Bad und Technik. Der historische Dachstuhl bleibt dadurch sichtbar und setzt den gestalterischen Eingriff in Bezug zum Bestand. js
WordPress Video Lightbox