Ausgabe 05 | 2019



ÖFFENTLICHE BAUTEN

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

wer glaubt, dass wir uns nur für fix und fertige Innenräume und trendige Designmessen interessieren, täuscht sich! Bei der Recherche für unsere Ausgabe zum Thema Öffentliche Bauten stand ein Baustellenbesuch in Hannover an. Dort befindet sich der Innenausbau der Schule auf der Bult (Bild oben) gerade in den letzten Zügen.

Architektin Gesche Grabenhorst führte durch die größte staatliche Förderschule für emotionale und soziale Entwicklung in Niedersachsen und erläuterte den Entwurf, der dem Credo „harte Schale, weicher Kern“ folgt. Erste Eindrücke finden Sie in unserem Editor’s Blog auf facebook, Bilder der fertigen Innenräume gibt es erst nach der Fertigstellung im Juni.

Was aber bereits auf der Baustelle spürbar war, ist die Sorgfalt und Verantwortung, mit der Bauten für Kinder geplant werden müssen. So sollen doch gerade Öffentliche Einrichtungen – ob Kindergärten, Schulen, Bibliotheken oder Kirchen – das baulich umsetzen, was originäre Aufgabe der Gesellschaft ist: Geborgenheit schaffen, Wissen vermitteln, Strukturen anbieten, Individualität fördern, Gemeinschaft ermöglichen, Toleranz üben, …

Dass dies den Architekten und Innenarchitekten, deren Projekte wir ab Seite 76 zeigen, gelungen ist, war Voraussetzung für deren Auswahl. Erinnern Sie sich noch an die Debatte um die Rütli-Schule in Berlin-Neukölln? Den Ergänzungsneubau hat sich Benjamin Reding angeschaut und zieht ab Seite 58 seine ganz eigenen Schlüsse aus dem Spagat zwischen hehrem Anspruch und realer Umsetzung. Diesen besonderen Anspruch an die Jugendräume ihrer jungen Gemeindemitglieder unterstützt derzeit die Evangelische Landeskirche Niedersachsen. Auf Initiative von Pastor Mathis Burfien wurde kürzlich der Jugendandachtspreis „Dein Wort in Gottes Ohr“ ausgelobt. Aus 94 Wettbewerbsbeiträgen wählte die Jury die vier besten Arbeiten und bei der Preisverleihung im niedersächsischen Kloster Loccum (Bild unten) erfuhren die Preisträger, dass die Landeskirche ihren jeweiligen Jugendgruppen einen neuen Jugendraum spendiert. Die Entwürfe dafür sind das Ergebnis einer Semesterarbeit an der Fachhochschule Bielefeld, hier unterrichtet Prof. Gesche Grabenhorst Gestalten und Entwerfen. Nach der Jurysitzung Ende Juni werden wir berichten, welche Entwürfe tatsächlich umgesetzt werden.

Besonderen Spaß bei der musikalischen Untermalung der Preisverleihung hatte der Liedermacher und Stuttgarter Architekturstudent Philipp Poisel! So geht Kirche plus Architektur!

Mit besten Grüßen
Petra Stephan, Dipl.-Ing.
Chefredakteurin
Architektin


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