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Nachbericht Dialog nach 6 // virtuell – Meilensteine 3

Am 3. Mai 2022 um 18.00 Uhr fand die zwölfte Edition der im Jahr 2020 etablierten Veranstaltungsreihe „Dialog nach 6 // virtuell“ statt. Lukas Weder (Barkow Leibinger, DE-Berlin), Martin Liepmann (SOM – SKIDMORE, OWINGS & MERRILL, GB-London) und Professor Rainer Schmidt (RSLA – Rainer Schmidt Landschaftsarchitekten & Stadtplaner, DE-München) stellten unter dem Motto „Meilensteine“ in ihren Kurzvorträgen bedeutende Projekte vor und beleuchten das Thema Fassade und ihre Wechselwirkung mit dem Umfeld.

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Den Auftakt der Veranstaltung übernahm Lukas Weder aus dem Berliner Architekturbüro Barkow Leibinger. Er stellte zwei sehr unterschiedliche Projekte vor: einen kleinen Pavillon im Remstal und ein 300 Meter langes Gebäude in Berlin Friedrichshain. Der Pavillon „Belvedere“ in Fellbach für die Remstal Gartenschau 2019 ist völlig frei und utopisch, der innerstädtische Groundscaper für einen Entwickler dagegen muss vielen Anforderungen und Auflagen gerecht werden. Die Beschäftigung mit Prototypen und Experimenten gehört zur Arbeitsweise von Barkow Leibinger. Beide Gebäude – in ihren ganz eigenen Maßstäben – setzen sich intensiv mit dem jeweiligen Kontext auseinander und stehen im Spannungsfeld ihrer Umgebung.

Martin Liepmann aus dem Londoner Büro von SOM (SKIDMORE, OWINGS & MERRILL) stellte ein Projekt vor, indem es darum ging den ehemaligen Hauptsitz der Allianz in Mailand umzugestalten. Der Komplex wurde in den Sechzigern von Gio Ponti, Piero Portaluppi und Antonio Fornaroli entworfen. Hier lag der Fokus darauf, auf den Grad des Eingriffes zu achten und darauf, dass Re-use eine zentrale Rolle für die Nachhaltigkeit spielt. Urban-mining ist ein Schlagwort, das hier nicht fehlen darf – aber alles unter dem Aspekt, wie man die Gebäude den hohen Anforderungen der heutige Zeit anpassen kann. Als gelernter Tischler liebt Martin Liebmann die Überprüfung der Resultate im Maßstab 1 zu 1 und präsentiert stolz die Fotos der Mock-ups für die Wendeltreppen im Inneren.

Professor Rainer Schmidt von RSLA (Rainer Schmidt Landschaftsarchitekten & Stadtplaner) aus München nahm uns mit auf eine Entdeckungstour durch einige seiner Meilensteinprojekte. Die „Landrover City“ in Shanghai ist nur ein Beispiel bei welchem durch gestalterische Elemente in der Landschaft und am Gebäude eine Einheit geschaffen wird. Und auch beim Fachhochschulcampus in Düsseldorf ist erkennbar, wie Analogien in Wand und Boden Gebautes und Umgebung verschmelzen lassen. Am Killesberg in Stuttgart ist eine neue Form von Park entstanden, die Bezug auf den geschichtsträchtigen Ort nimmt und mit dem Element der Wiesenkissen eine besonderer Art der Betrachtung und Belebung der öffentlichen Fläche zulässt.

Im Anschluss entwickelte sich eine spannende Diskussion unter den Referenten und mit den Experten aus der Objektindustrie – von ACO, Cosentino und Pfleiderer – über die Erforschung von Materialien, Langlebigkeit und den kritischen Blick auf manch etablierte Dinge. Auch Fragen von den Zuschauern, die dem Livestream folgten, wurden direkt beantwortet.

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