Schöck Hochschulpreis 2022 „Urban Stair Space“ ist entschieden

Rund 200 Studierende von drei ausgewählten Universitäten beteiligten sich an dem neuen Ideenwettbewerb von Schöck und AIT-Dialog. Die Preisverleihung fand anlässlich einer Exkursion mit Werkbesuch bei Schöck in Baden-Baden statt. Erste Ideen für einen Folgewettbewerb im kommenden Jahr wurden bereits erarbeitet.

Im Sommersemester 2022 lobte AIT-Dialog in Kooperation mit Schöck erstmals einen studentischen Ideenwettbewerb aus, der sich dem Element der Treppe widmete. Drei Hochschulen – Universität Stuttgart, BTU Cottbus und Leibniz Universität Hannover – wurden eingeladen, im Rahmen eines Entwurfsprojekts im Bachelorstudium die Treppe in besonderem Maße als Raum zu thematisieren. Die genaue Formulierung und Abgabeleistungen waren von den Lehrstühlen zu bestimmen. Im Sinne der Vergleichbarkeit der Arbeiten, wurden einige übergeordnete Parameter festgelegt. Durch den Wettbewerb sollte ein Anreiz geschaffen werden, sich der konstruktiven Planung von Treppen spielerisch zu nähern. Die Hochschulen wurden inhaltlich und medial von AIT-Dialog und Schöck begleitet, zum Beispiel durch einen Fachvortrag zu den Grundlagen der Treppe sowie einen Werkvortrag des spanischen Architekturbüros Paredes Pedrosa. Silvia Schellenberg-Thaut (Atelier ST) und Verena Lindenmayer (EM2N) waren als externe Gastkritikerinnen geladen.

Das Thema „Urban Stair Space“
Egal ob kurz oder lang, gewendelt oder gerade, ein- oder mehrläufig, offen oder massiv konstruiert – Treppen sind eine Herausforderung in der Planung und Realisierung. Die Treppe ist einerseits notwendiges Erschließungselement, andererseits prägendes Gestaltungselement. Im Rahmen der Aufgabenstellung des Ideenwettbewerbs „Urban Stair Space“ sollte die Treppe nicht nur als Verbindung zwischen verschiedenen Ebenen geplant, sondern als Raum gedacht werden, als Ort der Begegnung und soziales Element. Die Funktion des Gebäudes, in das die Treppe integriert wurde, war dabei zweitrangig, ebenso wie der konkrete Ort. Ob als Lückenschluss zwischen Bestandsgebäuden, im Innen- oder Außenraum, als verbindendes Element einer Nachverdichtung auf dem Dach – Ziel war es, die Treppe als vertikalen Raum und Zentrum des Entwurfs zu erfassen und diese methodisch wie ein Haus zu entwerfen.

Preisverleihung
Insgesamt wurden fünf 1. Preise mit je 300 Euro und zwei 2. Preise mit je 200 Euro vergeben. Zudem wurden zwei Projekte mit dem Hochschulpreis 2022 ausgezeichnet, der mit jeweils 700 Euro dotiert war. Die Hochschulen werden außerdem mit einem Exkursionszuschuss von je 1.000 Euro gefördert.

Preisträger
Hochschulpreis:
„Wohngut“ von Pia Niebling und Selina Schulz
Universität Stuttgart – Baukonstruktion, Bautechnologie und Entwerfen

Hochschulpreis:
„Kunsthochschule Magdeburg“ von Max Wasserbäch
BTU Cottbus – Entwerfen und Bauen im Bestand

1. Preis Universität Hannover:
„City Surfing“ von Anke Dahlmann, Michele Steglich und Carolin Steker
Universität Hannover – Baukonstruktion und Entwerfen

1. Preis Universität Stuttgart:
„Fernsehturm Stuttgart“ von Vanessa Bauer und Paul Streit Universität Stuttgart – Baukonstruktion, Bautechnologie und Entwerfen

1. Preis BTU Cottbus:
„the grid“ von Lisa Braun
BTU Cottbus – Entwerfen und Bauen im Bestand

1. Preis BTU Cottbus:
„Torsion“ von Maximilian Arnold und Nils Ziegenbalg
BTU Cottbus – Entwerfen und Bauen im Bestand

1. Preis BTU Cottbus:
„Künstler Klamm“ von Sebastian Henschel und Manuel Slosarek BTU Cottbus – Entwerfen und Bauen im Bestand

2. Preis BTU Cottbus:
„Atelierhaus Cottbus“ von Ramona Grosenick und Nelly Lück
BTU Cottbus – Entwerfen und Bauen im Bestand

2. Preis BTU Cottbus
„Atelierhaus Cottbus“ von Clara Goedel und Joelina Kippschull
BTU Cottbus – Entwerfen und Bauen im Bestand

Weitere Informationen unter www.schoeck.com/de/hochschulpreis

Jurysitzung
Nach einer Vorauswahl der Hochschulen wurden 32 Arbeiten eingereicht. Die Jurysitzung fand am 30. September 2022 am Standort von Schöck in Baden-Baden statt.
Jurymitglieder waren:
Kyung-Ae Kim-Nalleweg, Kim Nalleweg, Berlin
Prof. Roger Riewe, Riegler Riewe Architekten ZT Ges.m.b.H, Graz
Manuel Schupp, ORANGE BLU building solutions GmbH & Co. KG, Stuttgart
Kristina Bacht, AIT-Dialog, Hamburg
Bernhard Tschonitsch, Schöck Bauteile GmbH, Baden-Baden
Lutz Schnabel, Schöck Bauteile GmbH, Baden-Baden

Teilnehmende Lehrstühle
BTU Cottbus, Fachgebiet Entwerfen und Bauen im Bestand
Prof. Per Pedersen

Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover, Institut für Entwerfen und Konstruieren, Abteilung für Baukonstruktion und Entwerfen
Prof. Michael Schumacher

Universität Stuttgart, Institut für Baukonstruktion, Lehrstuhl 2 für Baukonstruktion, Bautechnologie und Entwerfen
Prof. Martin Ostermann

Stimmen der teilnehmenden Studierenden und Lehrkräfte
Selina Schulz, Studentin, Universität Stuttgart:
„Es war von Anfang an ein Ansporn mitzumachen, da man sich herausgefordert fühlte. Zunächst war die Treppe gar nicht so sehr Teil des Entwurfs, das kam dann noch dazu und dadurch ist der Entwurf viel spannender geworden. Wir haben das Thema genutzt, um die Treppe als Bauteil weiterzuentwickeln. Es war schön, dass man im Rahmen der abschließenden Exkursion einen Austausch mit den anderen Studierenden hatte und gesehen hat, welche Entwürfe an den anderen Unis entstanden sind.“

Pia Niebling, Studentin, Universität Stuttgart:
„Ich fand es vor allem interessant, wie die Treppe und das Gebäude miteinander verschmolzen sind. Die Treppe hat dadurch einen besonderen Wert im Entwurf bekommen. Dies war unser erster richtiger Wettbewerb und vor allem das Finale mit der Preisverleihung war sehr schön. Eine tolle Erfahrung! Das Preisgeld investieren wir in Lehrbücher und Reisen.

Paul Streit, Student, Universität Stuttgart:
„Ich fand die Erfahrung toll, in Baden-Baden zu sein, den Austausch mit den anderen Studierenden zu haben und eine Firma wie Schöck einmal von innen zu sehen. Das ist etwas, was man an der Universität ansonsten nicht hat, da es ja meist eher auf der theoretischen Ebene bleibt. So haben wir etwas Praxisbezug mitgenommen, das fand ich cool.“

Simon Vogt, akademischer Mitarbeiter, Universität Stuttgart:
„Der Treppenentwurf Urban Stair Space war eine große Bereicherung für unser Entwurfsseminar, weil er den Fokus neu gesetzt hat auf das interessanteste Bauteil in einem Haus. Und die Preisverleihung mit dem Rahmenprogramm war sehr umfassend und vielschichtig gestaltet. Man hat einen tiefen technischen Einblick in das Bauteil der Firma Schöck erhalten. Der Wettbewerb hat nicht nur Spaß gemacht, sondern war auch ein großer Ansporn für eine sehr gute Leistung. Unsere Studierenden haben hart gearbeitet und konnten so eine hohe Qualität erzielen.“

Clara Goedel, Studentin, BTU Cottbus:
„Ich fand toll, dass man sich auf die Treppe als Element fokussiert und den Grundriss darum entworfen hat, statt zum Ende des Entwurfs in irgendeine Ecke eine Treppe einzufügen. Durch den Wettbewerb ist die Treppe auch ein gemeinschaftliches Thema geworden: Wenn man jetzt eine coole Treppe sieht, müssen erst einmal alle diese Treppe fotografieren. Es war spannend, sich mit den anderen Hochschulen auszutauschen. Schön wäre, wenn das auch in Zukunft weitergeführt wird.“

Prof. Per Pedersen, Lehrstuhlinhaber, BTU Cottbus
„Der Wettbewerb Urban Stair Space von Schöck und AIT-Dialog war für die Beteiligten eine sehr positive Erfahrung. Die Auslobung war so frei formuliert, dass die Universitäten im Rahmen des Semesterprogramms eigene Schwerpunkte definieren konnten. An der BTU haben wir den Fokus auf das Konzeptionelle und Räumliche gelegt, was durch die technische Vorlesung von Schöck ergänzt wurde. So haben die Studierenden ein Grundwissen zu den bauphysikalischen Abhängigkeiten ihrer Entwurfsplanung erhalten. Die Preisverleihung mit Werksführung war ein großartiges Erlebnis, da sie ein Verständnis für die Produktion eines elementaren Bauteils vermittelte.“

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