GROHE Digital Talks, Upcoming Architects Facing New Conditions

Upcoming Architects Facing New Conditions – Interview mit Markus Zilker von einszueins architektur

Upcoming Architects nehmen Stellung, wie sie den Herausforderungen des globalen Wandels begegnen und wie sie ihre Position als Ideengeber, Neuschöpfer und Qualitätssetzer behaupten. Lesen Sie dazu hier das Gespräch mit Markus Zilker von einszueins architektur

„Wir machen uns bewusst, dass Gesetze, Normen und technische Richtlinien, nicht die ganze Realität sind, sondern dass sie lediglich Modelle sind, die wir als Gesellschaften bewusst oder unbewusst gewählt haben. Natürlich muss man sich an das allermeiste halten, aber man sollte trotzdem nichts unhinterfragt, sklavisch annehmen. Wir arbeiten ja primär im Wohnbau und ich glaube, wenn wir partizipativ arbeiten und die wirklichen Bedürfnisse von Menschen versuchen zu verstehen, dann gibt es Grundlegenderes, als Normen einzuhalten.“
Markus Zilker

 

GROHE: Wie läuft Ihr Büro seit der Pandemie, was hat sich verändert?
Markus Zilker: Im ersten Jahr von März 2020 bis März 2021 war es auf verschiedenen Ebenen schwierig. Wenn sich alle Projekte bis zu fünf Monate verzögern und man kein zusätzliches Honorar bekommt, dann ist das eine Herausforderung. Außerdem war das erste Pandemiejahr auch von Verunsicherungen innerhalb des Büros geprägt. Wir sind 20 Leute und hatten noch nie so viel Fluktuation und Unruhe auf sozialer Ebene. Weil wir nervös geworden sind, haben wir darüber hinaus mehr Wettbewerbe gemacht und sind dabei achtmal zweiter geworden. In meinen Augen war es das härteste Jahr, seit wir das Büro vor 16 Jahren gegründet haben. Seit März 2021 haben wir aber mit neuen, wirklich spannenden Projekten wieder Boden unter den Füßen gefunden und wieder eine entspannte Gruppenstimmung im Büro zurückgewonnen. Jetzt läuft alles wieder ähnlich der Situation vor der Pandemie. Fast alle, die bei uns arbeiten, haben kein Bock mehr auf Homeoffice und sind mittlerweile zurück im Büro – wir schätzen das gemeinsame Arbeiten sehr.

Sie blicken auf 15 Jahre Selbstständigkeit zurück. In was waren Sie sich als Architekt immer treu?
Gute Frage, ich glaube weniger als Architekt, sondern als Mensch, dass Architektur und vor allem Lebensräume relativ stark Dialogorientiert sein sollten – das war für mich immer klar. Mir geht es darum, die Lebensräume von Menschen partizipativ zu gestalten und mit unserer Arbeit auf ökologische, soziale, ökonomische Fragen gangbare Antworten zu finden.

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Über Markus Zilker
Dipl.-Ing. Markus Zilker ist Gründer und Gesellschafter bei einszueins architektur. Er absolvierte das Studium der Architektur an der TU Wien und der ETSA Sevilla. Er ist Gründungsmitglied der „Initiative für gemeinschaftliches Bauen und Wohnen“ sowie des Baugruppen- Projektes „Wohnprojekt Wien“, das unter anderem 2014 mit dem Staatspreis für Architektur und Nachhaltigkeit ausgezeichnet wurde.

Markus Zilker zeichnen langjährige Erfahrungen in der Planung und Abwicklung von Wohnbauprojekten unterschiedlichster Maßstäbe aus sowie im Umgang mit Klein- und Großgruppenprozessen. Als Experte zum Thema Baugruppen und Planungsbeteiligung kann er eine nationale und internationale Vortragstätigkeit auf Symposien, Workshops und Tagungen vorweisen.

Über einszueins architektur
Stadt und Wohnen Mit : Bestimmung
Der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt im Wohnbau unterschiedlicher Maßstäbe. Wohnbau als sozial und stadtprägende Aufgabe ist Ausgangspunkt für ihre Architekturarbeit an der Nahtstelle zu Mensch und Stadt. Die Spezialisierung auf Baugruppen, Partizipation und kooperative Stadtplanung verbindet synergetisch unsere Erfahrungen, Interessen und Stärken.

Ihre Kernkompetenz ist der kooperative Planungsansatz und intensive Dialog mit Auftraggeber*innen und Nutzer*innen. Die frühzeitige Einbindung aller Beteiligten ist Grundlage für ganzheitliche Konzepte und eine nachhaltige, integrative Architektur. Dabei können sie auf jahrelange Erfahrung und intensive Auseinandersetzung mit Projektabläufen, Prozessdesign und Kommunikation zurückgreifen.

einszueins architektur

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Der Artikel ist erstmals erschienen im Architekturmagazin [ark] No 69.

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