Innenarchitektur im Einklang mit Nachhaltigkeit – Interview mit Monika Lepel von Lepel & Lepel Architekt Innenarchitektin
Im Rahmen der GROHE Digital Talks stellen sich renommierte Innenarchitekt*innen den Fragen und geben Einblick in ihre Haltung und ihr Verständnis für eine nachhaltige Innenarchitektur. Lesen Sie dazu hier das Gespräch mit Monika Lepel von Lepel & Lepel Architekt Innenarchitektin.
„Es geht um den Willen, etwas zu gestalten, was in Zukunft tragfähig ist. Etwas, das von der Zukunft getragen wird, aber auch etwas, das in Zukunft trägt. Das nimmt uns in die Pflicht, uns zu committen und zu positionieren.“
Monika Lepel
GROHE: Sie haben Ihr Büro 1994 gegründet. Was macht Ihre Arbeit aus?
Monika Lepel: Für uns steht das Herstellen von Beziehungen im Vordergrund, sowohl in der gebauten Wirklichkeit als auch in Bezug auf Menschen und Organisationen. Wir haben uns vor zwanzig Jahren die Frage gestellt, Geld oder Qualität: Um das Falsche nur für Geld zu tun, ist das Leben zu kurz und dieser Haltung bleiben wir treu. Wenn wir also merken, dass wir keine gute Beziehung aufbauen können, dann lehnen wir eine Zusammenarbeit ab. Darüber hinaus zeichnet uns aus, dass wir im Bereich Architektur und Innenarchitektur sowohl in der Mitarbeiteranzahl als auch bei Umsatz und Gewinn gleichwertig aufgestellt sind und auch unabhängig voneinander funktionieren. Diese starke Position gibt uns die Möglichkeit, die besten Ideen aus beiden Disziplinen auf Augenhöhe zu verhandeln und so eine hohe Qualität zu erreichen.
Manchmal gewinnt man den Eindruck, dass es den Innenarchitekt*innen an Selbstbewusstsein fehlt. Welchen Stellenwert hat die Innenarchitektur?
Im Grunde brauchen wir nichts mehr neu zu bauen. Innenarchitekten sind damit gefragt wie nie. Als ich 1981 mein Studium aufgenommen habe, ging es eigentlich nur um Möbel für wohlhabende Haushalte. Heute sind die Aufträge vielfältiger. Dabei geht es uns Innenarchitekt*innen um Funktion, um Bedarf, um Identität und natürlich um den Nutzer. Doch genau hier entsteht bereits Konfliktpotenzial, wenn wir beispielsweise für ein bedarfsgerechtes Konzept eine genaue Analyse der geplanten Architektur machen oder die Verteilung der Gelder zwischen Kunden, Architekten und Innenarchitekten verhandelt werden – da braucht es ein gesundes Selbstbewusstsein. Uns ist dabei aber wichtig, dass wir immer ein kollegiales Miteinander etablieren, denn nur zusammen können wir eine herausragende Arbeit abliefern.
Büroprofil
LEPEL & LEPEL | INNEN & ARCHITEKTUR KÖLN
Als Architekt*innen und Innenarchitekt*innen planen und gestalten wir Lebens- und Arbeitswelten, die die Identität von Unternehmen, Verwaltung, Forschungseinrichtungen und Gemeinden widerspiegeln. Nachhaltige, zukunftsfähige Immobilien mit einer langen Lebensdauer. Wir verstehen Architektur & Innenarchitektur als Einheit. Das Ergebnis sind national und international ausgezeichnete Projekte, die bis ins Detail funktionieren. Seit über 25 Jahren.
Monika Lepel
Monika Lepel gründete mit ihrem Mann Reinhard Lepel 1994 das renommierte Büro LEPEL & LEPEL für Architektur und Innenarchitektur in Köln. Gemeinsam planen sie visionäre Bauten für international agierende Unternehmen wie Microsoft, Google oder Telekom. Nach ihrer Ausbildung an der Peter Behrens School of Architecture (PBSA) in Düsseldorf und der internationalen Sommerakademie in Salzburg war sie als Innenarchitektin bei KSP Köln tätig. Von 1992 bis 1996 unterrichtete sie Grundlagen der Gestaltung an der PBSA in Düsseldorf.
Die zentralen Themen ihrer Arbeit als Innenarchitektin sind das Büro der Zukunft, nachhaltiger Innenausbau sowie die gesunde Balance zwischen Nähe und Distanz im Raum, die sie regelmäßig als Speakerin in Vorträgen und Workshops vermittelt. 2002 wurde sie erstmals mit dem Deutschen Innenarchitekturpreis geehrt. Es folgten weitere Auszeichnungen für ihre Projekte wie der Red Dot Award, iF Award, Iconic Award sowie German Brand Award.
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