Aus dem Archiv: Im Dialog mit der Tradition – RUINELLI ARCHITETTI
Blog AIT-ArchitekturSalon, Blog Aus dem Archiv Februar 2021 Blogger Curators
Im Frühjahr 2016 zeigte der AIT-ArchitekturSalon in Köln und Hamburg die Werkschau „Im Dialog mit der Tradition – Ruinelli Architetti“. In Form von detailreichen Architekturmodellen, Zeichnungen und Skizzen präsentiert die Ausstellung ausgewählte Projekte des Schweizer Architekturbüros Ruinelli Associati Architetti.
Armando Ruinelli setzt auf Tradition und interpretiert diese neu. Seine Architektur spiegelt eine enge Verbundenheit mit seinem Heimatdorf Soglio im Bergell wider, einem italienisch-sprachigen Tal des Kantons Graubünden in der Schweiz. Die Arbeit von Ruinelli Architetti zeugt dabei nicht nur von einem respektvollen Umgang mit bereits existierenden Bautypologien, sondern besticht darüber hinaus durch ihre ausdrucksstarke Formensprache, die dem Wirkungsort ein modernes Gesicht verleiht.
Zahlreiche Projekte hat das Büro bereits im Dorf Soglio realisiert. Das Tal in den Schweizer Alpen ist also nicht nur Arbeitssitz, sondern auch zentraler Auftrags- und Ausführungsort für Armando Ruinelli, der seine Heimat als primäre Inspirations- und Reflexionsquelle bezeichnet. Das tiefe Verständnis für den Ort und das vielschichtige Wissen über dessen Geschichte ist die Grundlage für eine einzigartige Architektursprache und setzt Maßstäbe für neues Bauen im Bergell.
Das Büro Ruinelli Associati Architetti existiert seit 1982. Nach einer Hochbauzeichnerlehre in Zürich wurde Armando Ruinelli autodidaktisch zum Architekten. Neben seiner planerischen Tätigkeit unterrichtet er an Fachhochschulen und ist gerngesehener Gast bei Podiumsdiskussionen.
Wir haben bei nachgefragt bei Pascal Flammer (Pascal Flammer Architekten, Zürich, CH), Lina Ghotmeh (Lina Ghotmeh – Architecture, Paris, FR), Alberto Veiga und Fabrizio Barozzi (Barozzi Veiga, Barcelona, ES) sowie Anders Lendager (Lendager, Kopenhagen, DK) und spannende Antworten erhalten.
Der Artikel ist erstmals erschienen im Architekturmagazin [ark] No 69.
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„Fakt ist aktuell der, dass wir allein durch das Bewusstsein der Thematik Nachhaltigkeit schon vieles erreichen, in allerletzter Konsequenz schaffen wir es jedoch noch nicht, das Thema Nachhaltigkeit zu 100% in Projekten umzusetzen.“ Susanne Brandherm
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„Um das Falsche nur für Geld zu tun, ist das Leben zu kurz und dieser Haltung bleiben wir treu. Es geht um den Willen, etwas zu gestalten, was in Zukunft tragfähig ist.“ Monika Lepel
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„Was uns fasziniert, sind zum Beispiel Grundrisse, die nicht so spezifisch sind, dass die nächste Generation nichts mehr damit anfangen kann. Eine gewisse Nutzungsneutralität der Räume, ohne den Charakter, die Atmosphäre und die Gemütlichkeit aus den Augen zu verlieren, ist für uns von zentraler Wichtigkeit. Langlebigkeit wird so durch flexible Nutzbarkeit erreicht. Unsere Architektur soll in dreißig Jahren auch noch für die nächste Generation leicht nutzbar sein, denn das bedeutet für uns Nachhaltigkeit.“ Matthias Alder und Alessandro Nunzi
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„Wir machen uns bewusst, dass Gesetze, Normen und technische Richtlinien, nicht die ganze Realität sind, sondern dass sie lediglich Modelle sind, die wir als Gesellschaften bewusst oder unbewusst gewählt haben. Natürlich muss man sich an das allermeiste halten, aber man sollte trotzdem nichts unhinterfragt, sklavisch annehmen. Wir arbeiten ja primär im Wohnbau und ich glaube, wenn wir partizipativ arbeiten und die wirklichen Bedürfnisse von Menschen versuchen zu verstehen, dann gibt es Grundlegenderes, als Normen einzuhalten.“ Markus Zilker