Ausstellungsrundgang Swim City

Eindrücke dem AIT-ArchitekturSalon Hamburg

Kommen Sie mit auf einen Rundgang durch die Ausstellung: Eine raumgreifende Filmprojektion macht das Flussschwimmen aus der Perspektive des Schwimmers erlebbar – über Wasser genauso wie unter der Wasseroberfläche. Die Städte Basel, Bern, Zürich und Genf werden mit ihrer ganz individuellen Badekultur betrachtet und ein weiterer Teil der Ausstellung stellt Flussbadprojekte aus der ganzen Welt mit Initiativen in Berlin, Paris, Brüssel, London, New York und Boston vor. Klicken Sie sich durch!

Die Ausstellung «Swim City» des S AM Schweizerisches Architekturmuseum zeigt die Bedeutung des Flusses als Bestandteil des öffentlichen Raums. Sie macht  das Erlebnis Flussschwimmen greifbar und zeigt die historische Entwicklung genauso wie heutige Ausprägungen des Phänomens. Dabei liegt der Fokus der Schau auf der immensen Relevanz, die das Schwimmen im Fluss inmitten der Stadt und die freizeitmäßige Nutzung der Uferzonen für die Schaffung lebenswerter urbaner Räume hat. Beim Bad im Fluss wird der Stadtraum aktiv erweitert und von den Bewohnern eingenommen und lässt ein anderes Erleben der Stadt zu: Auf einmal bewegt man sich mit der Strömung und so zieht nicht das Wasser an einem vorbei, sondern die Stadt! Das Flussschwimmen ist heute in der Schweiz eine Selbstverständlichkeit. Dass die städtischen Flüsse so genutzt werden können, lässt sich aber auf bewusste politische (z.B. das schweizweite Phosphatverbot in Reinigungsmitteln, das die Wasserqualität signifikant verbesserte) und gestalterische Interventionen (z.B. der Bau von Treppen für den Ein- und Ausstieg in, beziehungsweise aus dem Fluss) zurückführen.

Auch international sind mittlerweile Initiativen zu Flussbadprojekten entstanden, die sich häufig an der Badekultur der Schweiz orientieren. Sechs Beispiele aus Europa und den USA – Berlin (Flussbad Berlin), Brüssel (POOL IS COOL), London (Thames Baths), Paris (Ilot Vert), Boston (Charles River Swimming Initiative) und New York (+POOL) – zeigen, wie in Städten mit ganz unterschiedlichen Grundvoraussetzungen die Erschliessung der Wasserwege als Schwimm und Erholungsräume für die Bevölkerung angegangen wird. Bei manchen ist das Vorbild der Schweiz klar zu erkennen, andere hingegen schlagen mit Designinterventionen alternative Wege ein oder setzen auf Aktionen im öffentlichen Raum, um auf das Thema aufmerksam zu machen einen politischen Paradigmenwechsel herbeizuführen. Alle basieren jedoch darauf, dass die Entwicklung der Flussbäder jeweils von Einwohnern angestossen wird, die sich in Initiativen zusammenschließen und Architekten, Stadtplaner, Designer, Politiker, Wissenschaftler und die Bevölkerung zusammenbringen, um gemeinsam alle für den Erfolg relevanten Facetten in die Stadtgestaltung einzubringen und so die Lebensqualität der unmittelbaren Umgebung zu verbessern.

 

Fotos: Paul Steinbrück | Film: Andreas Ruby

Publikation
S AM – Andreas Ruby, Yuma Shinohara (HG. / ED.): Swim City.
Christoph Merian Verlag, ISBN 978-3-85616-889-6, Deutsch / Englisch, 224 S., EUR 38,-

Swim City ist eine Leihgabe des S AM Schweizerisches Architekturmuseum und wurde kuratiert von Barbara Buser, Andreas Ruby und Yuma Shinohara.

Der Ausstellungsteil mit den internationalen Projekten entstand in Zusammenarbeit mit der Future Architecture Platform, einem Verbund europäischer Architekturinstitutionen, der innovative Positionen in Architektur und Städtebau fördert.

 

         

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