Blog Interior Scholarship

How will we live together? – Sophia Janna Dinkel, Stipendiatin 2021/2022

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Januar 2022
Bloggerin: Sophia Janna Dinkel
“How will we live together?”

Die Gedanken
Durch den Wandel der gesellschaftlichen Strukturen und stetige technologische Neuerungen muss der Ort des öffentlichen bzw des privaten Raumes neu diskutiert werden. Uns ist es möglich, an unserem Arbeitsplatz zu sein ohne das Haus zu verlassen. Lebensmittel einzukaufen, unsere Wohnung einzurichten,  die Freundin in Amerika über FaceTime zu sehen und unsere Gedanken mit der Welt zu teilen. All das, wofür man vor einiger Zeit die eigenen vier Wände verlassen musste: um zu arbeiten, um Grundbedürfnisse zu stillen, um zu kommunizieren und zu diskutieren, ist jetzt problemlos von „zuhause“ möglich.  Doch wie privat ist dieser Raum überhaupt noch, wenn sich dort  nun auch das öffentliche Leben abspielt? Wir sind dauerhaft erreichbar und doch alleine. Wir müssen uns nicht physisch begegnen, um uns zu treffen. Doch ist es das, was wir wollen oder sehnen wir uns nach mehr wirklichem Zusammensein, nach mehr Gemeinschaft? Wenn man immer erreichbar und verfügbar ist, woher bekomme ich die Ruhe und Intimität, die mir der private Raum gab.

Wie kann man diese Überschneidung der privaten und öffentlichen Räume nun auch in der Architektur anpassen?
Die Architektur würde hier als Indikator dienen,  die Trennung von öffentlichem und privatem Raum neu zu definieren. Wir brauchen Räume, in denen wir Offline gehen können, und wir brauchen Räume, in denen wir kommunizieren und produzieren. Diese wollen wir trennen und gleichzeitig neue Räume der Gemeinschaft bilden. Wir beginnen im Maßstab des einzelnen Grundrisses und die führen die Idee konsequent weiter und schließlich wird die ganze Struktur der Stadt daran angepasst. Die Stadt wird ein großes Haus, die Häuser werden zu verschiedenen Zimmern und die Straßen werden zu Fluren. Was hätte dies für eine Bedeutung für unsere privaten und öffentlichen Räume?

Das Projekt
New Density – hypothetical project
In dem Projekt sollen neue Formen des Zusammenlebens entworfen und anhand einer Entwurfsstudie dargestellt werden.
Wir nehmen einen gewöhnlichen Vier-Zimmer-Grundriss. Die Räume des Grundrisses werden voneinander getrennt. Nun haben wir Räume wie Arbeitszimmer, Wohnzimmer, Esszimmer und Küche in den öffentlichen Raum verlagert. So blieb nur das Schlafzimmer, das allerhöchste Intimität und Privatsphäre fordert, welches daher als einziges dem privaten Raum zugeschrieben wird. Wir wollen versuchen, uns von dem alten Muster: 1 Familie besitzt 1 Wohnung, zu entfernen. Und die Stadt der Gemeinschaft zuzuschreiben. Die Stadt neu zu konzipieren. Den öffentlichen und auch den privaten Raum neu zu definieren. Eine neue Stadt zu kreieren, die von der gemeinschaftlichen Nutzung öffentlicher Räume profitiert. Damit eine Stadt in der Gemeinschaft wieder neu aufblüht.
(siehe Abbildung 1)

Für das Projekt gilt der Color Code:
Blau = öffentlicher Raum (Arbeiten, Wohnen, Essen, Kochen)
Rot = privater Raum (Schlafen)
Grün = Grünflächen (öffentliche Parks und Gärten)
Schwarz = Sondernutzung (Straßen)
(siehe Abbildung 2)

Als Anhaltspunkt haben wir bereits bestehende Strukturen innerhalb der Stadt verwendet. Den urbanen Block, die des Hochhauses, die horizontale Siedlung und die der urbanen Villa. Auf all diese bereits lange bewährten Strukturen haben wir nun unseren hypothetischen Ansatz der neuen Stadt angewendet und diesen zu einem ausgeglichenen Stadtbild aus einer Kombination dieser vier Strukturen zusammenfügt.
(siehe Abbildung 3)

Das Beispiel
Ein möglicher Tagesablauf einer Bewohnerin unserer Stadt:
1. C. sitzt in ihrer privaten Einheit, liest ein Buch und genießt einen ruhigen Morgen im Bett, während ……
2. in der Gemeinschaftsküche schon viel los ist. Sie trinkt nur schnell einen Kaffee und unterhält sich mit der Nachbarin, bevor ……
3. sie sich für die Arbeit fertig macht.
4. C. teilt sich ein Büro mit zwei anderen Personen in einem der Hochhäuser. Mit Blick auf einen belebten Platz, welcher viele Möglichkeiten für ein Mittagessen oder einen Drink nach der Arbeit bietet.
5. Aber heute ist sie zu einer Dachparty eingeladen, von Freunden von ihr, die in einer Stadtvilla wohnen.
6. Am Abend will C. ein Buch lesen und sich entspannen, als ein paar lärmende Kinder auftauchen …
(siehe Abbildung 4)

Das Fazit
In einem hypothetischen Stadtplan kann man sehen, wie das Stadtgefüge funktionieren könnte!
(siehe Abbildung 5)

Studio Eliasson, Semester 5, Gruppenarbeit mit Pia Hein und Frieda Lübke

Interior Scholarship – das AIT-Stipendium der Sto-Stiftung

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