Ausgabe 4.2022



BÜRO UND VERWALTUNG

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

was vor zwei Jahren unter der Maßgabe „Social Distancing“ noch eine Interimslösung schien, wurde mittlerweile zum Alltag: Anstatt sich in den morgendlichen Berufsverkehr zu stürzen, ging es für viele Büroangestellte nur ein paar Schritte weiter ins Homeoffice. Bis vor wenigen Tagen – Stichtag 20. März – bestand für die Arbeitgeberschaft die Verpflichtung, die Arbeit im Homeoffice zu ermöglichen. Wie geht es nun weiter?

Die Arbeitswelt hat sich pandemiebedingt verändert, denn es hat sich gezeigt, dass die Anwesenheit im Büro keine Notwendigkeit mehr ist. Der Arbeitsplatz in den eigenen vier Wänden ist gekommen, um zu bleiben. Aber wollen das alle? Die Vor- und Nachteile wurden in den letzten Monaten hinlänglich diskutiert, und letztendlich sind es die ArbeitgeberInnen, die das Rad gerne zurückdrehen würden. Was muss dafür getan werden? Bei der Projektauswahl zum aktuellen Heftthema „Büro und Verwaltung“ wurde eines deutlich: Ein von Arbeitsstättenrichtlinien diktierter Büroarbeitsplatz stellt keinerlei Verlockung mehr dar!

„Yesterday everthing was completely different“ hat sich eine Stuttgarter Werbeagentur nicht nur auf die Fahnen, sondern auch auf die Wand ihrer neu gestalteten Büroräume geschrieben. Hier, wie in den gezeigten Headquarters, Agenturen und Büroräumen von Architekten, Dienstleistern und Unternehmensberatern werden MitarbeiterInnen vielfältige Angebote gemacht: allein, konzentriert, im Team, agil und flexibel zu arbeiten – in jeweils darauf abgestimmten Arbeitsatmosphären, die in Bezug auf Behaglichkeit einem Homeoffice in nichts nachstehen.

Was wir für die Gestaltung postpandemischer Arbeitsorte von Büro-Extremtypen aus der Historie lernen können, beschreibt die studierte Innenarchitektin Dr. Tanja Remke in ihrem Beitrag „Büroarchitektur“. Und welche neuen Herausforderungen an Möblierung und Akustik mit den Veränderungen einhergehen, zeigen wir in unserem umfangreichen Produktteil.

Ein besonderes Möbel ist dem AIT-Kolumnisten Dominik Reding in jüngsten Nachrichtensendungen aufgefallen: Der sechs Meter lange, cremeweiße, ovale Tisch, dessen Kopfseite Wladimir Putin einzunehmen pflegt. Im Essay „Der Tisch“ wird klar, was heutzutage wirklich wichtig ist. In einer Berlin-Neuköllner Kirche zündet Reding eine Kerze an – für die Ukraine und gegen den Krieg. Wir hoffen sehr, dass es hilft!

Mit besten Grüßen
Petra Stephan, Dipl.-Ing.
Chefredakteurin
Architektin


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