…und am Ende sehen wir alle nur das fertige Produkt! Doch wie stellt man eigentlich einen Teppich her? Wer hat den Stuhl gebaut, auf dem ich sitze? Woraus besteht ein Lichtschalter? Wie wird ein Schalter produziert? Woher kommt das Holz meiner Arbeitsoberfläche? Architekt*innen und Planer*innen wollen Verantwortung übernehmen, das bedeutet Achtsamkeit bei der Wahl der Produkte. Die Ausstellung BEHIND blickt hinter die Kulissen von Produktherstellern und beantwortet Fragen zum Thema Produktion, Nachhaltigkeit, Materialität und Design.
Ein Wohnhaus aus den 1970er-Jahren in Küsnacht bei Zürich wurde durch Stefan Müller, Gründer von Raumtakt, umfassend modernisiert – mit dem Ziel, Wohnqualität, Tageslichtführung und Energieeffizienz in Einklang zu bringen. Dabei gelang der Spagat zwischen gestalterischem Anspruch und nachhaltigem Umgang mit der Bausubstanz. Straßenseitig zeigt sich das Gebäude dreigeschossig mit Blickbeziehung zum Zürichsee. Hangseitig reagiert der Baukörper auf die Topografie mit einem Geschossversprung und schafft so eine abgeschirmte Gartenzone. Zentrum des Familienlebens ist das zweite Obergeschoss mit offenen Bereichen für Wohnen, Essen und Kochen sowie ergänzenden Nutzungen wie Bad und Spielzimmer. Maßgefertigte Einbauten in reduzierter Formensprache – Regale, Bänke, Schränke – unterstreichen den zurückhaltenden Gestaltungsansatz. Die Küche kombiniert Kunstharzfronten in Grau mit Natursteinoberflächen. Aus dem vormals ungenutzten Dachgeschoss wurde ein Rückzugsort mit Seeblick. js
Mit der Filialerweiterung an der Stuttgarter Straße in Augsburg setzt die Bäckerei Wolf ihr Qualitätsversprechen auch räumlich fort. Die Planung von Davide Conti Architektur (DCA) basiert auf ressourcenschonenden Prinzipien und natürlichen Materialien – ganz im Sinne der handwerklichen Philosophie des Unternehmens. Ein Raumteiler aus Eichenholzrundstäben trennt die bestehende Verkaufstheke vom neuen Sitzbereich. Beiger Rohputz und geschliffener Estrich schaffen eine ruhige, zurückhaltende Atmosphäre. Filigrane Glasleuchten akzentuieren den Bereich über Tischen und Stühlen. Eine großzügige Glasfassade zur Westseite sorgt gemeinsam mit zwei imitierten Oberlichtern für eine ausgewogene Lichtführung. js
Trotz veränderter Arbeitskulturen bleibt der klassische Büroarbeitsplatz für die Mitarbeitenden des Pharmakonzerns Merck KGaA relevant – ergänzt um Zonen für Kommunikation, Empfang und Stauraum. Design in Architektur (DIA) reagierte auf diese Anforderungen mit einer funktionalen, flexiblen und abwechslungsreichen Neugestaltung eines Bestandsgebäudes am Merck-Standort in Darmstadt. Neben Einzel-, Zweier- und Viererbüros unterstützen Coffee Point, Wohn- und Esszimmerecke sowie offene Präsentationsbereiche den informellen Austausch. Das Farbkonzept knüpft an die dynamische Corporate Identity des Unternehmens an: Pastelltöne und kräftigere Akzente wie Rosé, Blau, Gelb und Aubergine strukturieren Möbel, Vorhänge und Akustikpaneele. Wand-, Boden- und Deckenflächen bleiben bewusst neutral in Weiß- und Grautönen – ein zurückhaltendes Umfeld, das die Wirkung der farbigen Elemente gezielt inszeniert. js