HGA Henning Grahn Architektur, Mainz
Warum haben Sie sich entschieden, Architektur zu studieren?
Henning Grahn: Von klein auf wollte ich Architektur studieren, obwohl es in der Familie keinerlei Bezug zum Architektenberuf gab. Ich wollte einfach bauen.
Was gab den Anstoß zur Bürogründung?
Schon während der Jahre als Mitarbeiter in Wiener Büros war eigentlich immer klar, dass ich eigene Projekte verfolgen möchte – bei denen man zwar die gesamte Verantwortung, aber auch die finale Entscheidungskompetenz hat und seine eigene Handschrift entwickeln kann.
Philosophie des Tuns?
Es muss ein griffiges Projekt ohne Beliebigkeiten entstehen! Jede Aufgabe hat eine einzigartige Geschichte zu erzählen. Der rote Faden hilft bei Entscheidungen bis ins kleinste Detail – in einer Zeit der unzähligen, digital präsenten Möglichkeiten. Eine Überprüfung mittels 3-D-Modell oder Skizze ermöglicht wirtschaftliches Arbeiten.
Was bedeutet gute Architektur für Sie?
Eine selbstbewusste Haltung mit starker inhaltlicher Grundidee und keine Angst vor Polarisierungen – bei gleichzeitiger Angemessenheit, gerne unprätentiös. Hochwertige Materialien und Ausführungen heiligen keine schlechten Ideen.
Welches bekannte Gebäude hätten Sie selbst gerne entworfen?
Vielleicht die Felsenkirchen von Lalibela.
Was war das erste Projekt, das Sie als Büro umgesetzt haben?
Die Transformation eines Typenwohnhauses für eine Familie, die für nicht alltägliche Lösungen und deren konsequente Umsetzung sehr zugänglich war.
Was denken Sie darüber, wenn Sie es heute betrachten?
Ich bin noch immer von der Idee überzeugt. Vielleicht würde ich minimale Details anders gestalten. Beim intensiven Bearbeiten des eigenen Werks verliert man zwangsläufig die Distanz – später mit etwas Abstand sieht man vieles gelassener. Selbstkritik und Zweifel gehören zum Entwerfen und zur Weiterentwicklung dazu.
Welches war das bedeutendste Projekt, das Sie mit Ihrem Büro bislang realisiert haben?
Das zumindest umfangreichste ist der Neubau von zwei Wohnhäusern für eine Bauherrengemeinschaft, die auf dem Grundstück mit den drei bestehenden Eichen ein wohnliches Ensemble bilden.
Warum war es für Sie so prägend?
Dass dieses Projekt in einer Arbeitsgemeinschaft entstanden ist, war eine schöne und bereichernde Erfahrung.
Wie sieht bei Ihnen die Mittagspause aus?
Oftmals Pasta, natürlich auch etwas Obst. Zudem bin ich kein Freund von unproduktivem Herumsitzen bis in die Nacht, wie ich es aus einigen Büros kenne. Ein weiterer Vorteil des eigenen Büros…
An welchem Ort entstehen Ihre besten Ideen?
Überall oder nirgends. Am liebsten auf Karopapier und mit einfachem Kuli.
Mehr Information über das Büro: www.hga.archi
HGA Henning Grahn Architektur BDA
An der Plantage 37b, 55120 Mainz
Bei der Apostelkirche 30, 20257 Hamburg
Henning Grahn
Gründungsjahr: 2013
www.hga.archi