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Crown, DE-Düsseldorf
Dieter Schmoll
RKW Architektur +, DE-Düsseldorf
www.rkw.plus

Über das Projekt

Vom Warenhaus zum Super-Supermarkt
Erneuerung einer städtischen Institution: Das Kaufhof-Gebäude an der Berliner Allee wurde unter Mitwirkung des RKW-Gründers Helmut Rhode in den 50er-Jahren, damals noch für den Horten-Konzern, errichtet. Wie also ein eigenes Haus, das in die Jahre gekommen ist, adäquat transformieren und ein zukunftstaugliches Konzept entwickeln? RKW Architektur + stellte sich der Herausforderung und wurde nun sogar dafür belohnt: Das Projekt erhielt den 1. Preis beim polis Award 2018 in der Kategorie „Reaktivierte Zentren“.

Als erstes großes Warenhaus der Nachkriegszeit beeindruckte das ehemalige Kaufhof-Gebäude schon durch seine Dimensionen, erstreckte es sich doch über ein komplettes Straßenviertel von 120 mal 80 Metern. „Die große Herausforderung lag in der Geschichte von RKW. Denn das Horten-Gebäude wurde damals von unserem Bürogründer Helmut Rhode gebaut. Zudem stellten sich wir die Frage: Wie belebt man einen innenstädtischen Standort in der Post-Warenhaus-Ära?“, so Dieter Schmoll, Geschäftsführender Gesellschafter von RKW Architektur +.

Das Crown als die neue „Krone“ der Innenstadt wird durch eine horizontale Schichtung verschiedener Nutzungen geprägt. So sind Erdgeschoss und Basement dem Frischemarkt von Edeka Zurheide vorbehalten, der mit einer Verkaufsfläche von 12.000 m2 der derzeit größte Deutschlands ist. Über dem Gourmettempel befinden sich drei Ebenen für insgesamt 500 Stellplätze. Die oberste Schicht bildet dann ein Drei-Sterne-Cityhotel des Betreibers Carat mit 200 Zimmern, und einem innenliegenden Dachgarten. Durch diese Mischnutzung erhält das Crown auch eine städtebauliche Bedeutung, da es die Achse der Graf-Adolf-Straße stärkt und das Viertel sowohl tagsüber durch den Handel und die Parkmöglichkeiten als auch abends durch das Hotel und die Gastronomie belebt. Die Erschließung erfolgt weithin sichtbar über eine gläserne, weit geöffnete Fassade an der Ecke Berliner Allee und Graf-Adolf-Straße. Eine markante, kupferfarbene Fassade sorgt für natürliche Belüftung und eine leuchtende Außenwirkung ¬– die entfernt auch an die alte Wabenfassade erinnert.

Für die Architekten von RKW stellte die Bauaufgabe ein ebenso spannendes wie einmaliges Projekt dar: eine neue Kombination von Nutzungen, eine Durchführung mit einem Bauteampartner, eine sehr beengte Baustelleneinrichtungsfläche und komplizierte Andienung in einem dicht bebauten Viertel, darum auch strapazierte Anwohner und über allem noch ein Bürohochhaus auf dem Areal, das während der gesamten Bauzeit im laufenden Betrieb war. Dazu kam die enorme Größe des Projekts, das nun ein weithin sichtbares Zeichen des Wandels setzt.

Mit dieser Sanierung und effektiven Weiterentwicklung des alten Warenhauses hat RKW Architektur + den seit Jahren fortschreitenden Wandel des Handels adressiert. Gesellschafter Dieter Schmoll: „Es ging darum, eine Antwort auf die nicht mehr zeitgemäßen Warenhäuser unserer Zeit zu finden, mit einem Prototypen für andere Standorte mit derselben Problematik.“ So kann das Crown zu einem Musterbeispiel werden, das über die Düsseldorfer Innenstadt hinausstrahlt. Genau das prämierte auch der polis Award 2018. Als „multifunktionalen Baustein“ und „Wiederauferstehung“ lobte die Jury das Projekt. Crown wurde mit dem 1. Preis in der Kategorie „Reaktivierte Zentren“ ausgezeichnet.

Über RKW Architektur +
RKW Architektur + mit Hauptsitz in Düsseldorf prägt weite Teile der deutschen Architekturlandschaft seit 1950. Gegründet von Helmut Rhode, ist es seitdem beständig gewachsen und hat sich in vielen Bereichen zu einer federführenden Instanz entwickelt – so etwa im Bau von Büro- und Verwaltungsgebäuden, Projekten für die Forschung und Entwicklung in der Industrie oder im Bereich Bildung und Hochschule sowie der Handelsarchitektur. Eine große Bandbreite im Bereich Wohnen komplettiert die Expertise.

Maßgeblich für den Alltag und auch mitverantwortlich für den Erfolg des Büros ist seine Vielfalt. Nicht ein Architekt führt RKW Architektur +, sondern neun – die Gesellschafter, jeder mit eigenen Kompetenzen und Erfahrungen. Gemeinsam mit rund 350 Mitarbeitern aus 25 Nationen führen sie ihre Projekte zum Abschluss, oftmals mit eigens entwickelten Prozessen wie der RKW-Moderation oder mit Hilfe von BIM-Technologie, die das Büro bereits erfolgreich implementiert hat und anwendet. Dieser Dreiklang aus Menschen und Prozessen, die zu erfolgreichen Projekten führen, ist auch der Leitsatz des Büros: people – process – projects.

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