Ausgabe 7/8.2024

Unserer AIT-Kollegin Henriette Steuer gratulieren wir von Herzen zur Hochzeit!


WOHNEN

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

die Hütte brennt, könnte man salopp formulieren, was den bezahlbaren Wohnungsbau anbetrifft – vom sozialen Wohnungsbau ganz zu schweigen. Immer noch ist die Zahl der Baugenehmigungen rückläufig, die Baubranche wünscht sich von der Politik Maßnahmen, die das Bauen entbürokratisieren und beschleunigen.

Gleichzeitig gewinnt das Thema Wohnen immer mehr an Bedeutung: Während der von Corona geprägten zurückliegenden Jahre war der eigene Wohnraum Rückzugsort, Homeoffice, Ort für Kinderbetreuung, Ziel überbordender DIY-Aktivitäten … und damit so relevant wie selten zuvor. Angesichts kriegerischer Auseinandersetzungen kommt der Wohnung als sicherer Hort eine besondere Bedeutung zu, und wie unsicher gleichzeitig die eigenen vier Wände werden können, zeigen Naturkatastrophen wie die vor drei Jahren im Ahrtal.

Die Erschließung von Neubaugebieten ist genauso umstritten wie der Neubau von Einfamilienhäusern und die Verwendung von Baustoffen, die sich als nicht nachhaltig und umweltverträglich erweisen. Und so ist und wird das Thema Privates Wohnen immer ein essenzielles, emotional aufgeladenes sein, das mithilfe von Innen-/ArchitektInnen eine neue Wertigkeit erfahren muss. Umnutzung ist eine Strategie, bereits vorhandene Gebäude umweltverträglich und sinnvoll dem Wohnungsmarkt zur Verfügung zu stellen.

Für diese AIT-Ausgabe zum Thema Wohnen haben wir viele herausragende Beispiele gefunden, wie aus ungenutzten Dachböden, Altbauwohnungen, ehemaligen Handwerksbetrieben und aus leerstehenden (Bauern-)Häusern mit gezielten Interventionen, sensiblen Eingriffen und hohem Gestaltungsanspruch zeitgemäßer und individueller Wohnraum entstehen kann. In der Masterarbeit von Annika Schürk an der HFT Stuttgart wird deutlich, wie wichtig das Thema Wohnen für Frauen in Uganda ist.

Zwei Wohnungen in Genua kann ich allen Italien-Reisenden besonders ans Herz legen, und dass Maastricht eine Reise wert ist, davon konnten sich zwölf InnenarchitektInnen und Innenarchitekturschaffende während des Kolloquiums zum INsider Award 2024 überzeugen. Wen die KollegInnen zum INsider des Jahres gewählt haben, erfahren Sie
auf Seite 10.

Worauf man sich besinnt, wenn häusliches Hab und Gut im Begriff ist, Opfer von Flammen zu werden, führen uns die AIT-Kolumnisten Dominik und Benjamin Reding in ihrem Essay „Es brennt!“ vor Augen. Wir brennen für sehr gute Innenarchitektur!

Mit besten Grüßen
Petra Stephan, Dipl.-Ing.
Chefredakteurin
Architektin


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