Ausgabe 09 | 2018

Vor der Mauer: Christine Schröder im Deutschen Biennale-Pavillon in den Gardini (S. 11)


VERKAUF UND PRÄSENTATION

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Einkaufen gehört zu den Lieblingsbeschäftigungen der Deutschen – besagt eine Studie der Industrie- und Handelskammer, die im August eine Analyse der Region Stuttgart erstellt hat. Derzufolge fließen jährlich 21 Milliarden Euro in den Einzelhandel – das sind, mit durchschnittlich 7.569 Euro pro Einwohner, etwas mehr als der Bundesdurchschnitt mit 6.924 Euro. Das sollte den Einzelhandel doch freuen, könnte man meinen, aber der schielt schon beunruhigt auf die Umsätze von 3,7 Milliarden Euro, die der Online- und Versandhandel in der Region für sich verbuchen kann.

Reines Zahlenwerk, würde der Obstbauer vom Bodensee schulterzuckend murmeln, dort sorgt der heiße Sommer für bestens gefüllte Regale (Bild oben) am Wegesrand. Dankenswerterweise gibt es sie noch – die kleinen Verkaufsstände, die schon mit geringsten Mitteln das bieten können, was das Erfolgsgeheimnis und Alleinstellungsmerkmal des Einzelhandels ist: kundenorientiertes Angebot, Authentizität und ein Einkaufserlebnis für alle Sinne.

Übertragen auf den großen Maßstab funktioniert dieses Rezept bestenfalls auch in Supermärkten, die sich – besonders in Deutschland – erfolgreich vom Geiz-ist-geil-Prinzip gelöst haben und ihren Kunden zunehmend Einkaufserlebnisse anbieten, die über die bloße Warenpräsentation in Billigregalen unter grellem Neonlicht weit hinausgehen.Der Supermarkt in der Hamburger Zeisehalle (S. 120) ist ein besonders gelungenes Beispiel dafür.

Und wie sich mit hartnäckigem Qualitätsbewusstsein und einem guten Gespür für Kundenwünsche ein kleiner griechischer Familienbetrieb in mehr als 140 Jahren und in vier Generationen zu einem Supermarkt der Superlative entwickelt, zeigen wir ab Seite 112 in dieser Ausgabe zum Thema Verkauf und Präsentation.

Mit dem Beitrag von Thomas Frey „Ladenbau 4.0“ (S. 138) wagen wir einen Blick in die Zukunft und fragen: „Welchen Einfluss hat die zunehmende Digitalisierung auf den Ladenbau?“

Unseren aktuellen Hefttitel schmückt übrigens ein fotografisches Kunstwerk unserer ehemaligen AIT-Praktikantin Laura Zalenga, die wir für die Rubrik Perspektivwechsel (S. 48) interviewt haben. Wir fanden, dass das Motiv einen besonders gelungenen Bogen zum Thema „Präsentation“ schlägt und augenzwinkernd auf unseren Produktschwerpunkt Tapeten und Wandfarben (S. 76) verweist. Oder hätten Sie einen der gestaltungsaffinen Lkw-Fahrer (S. 8, 32, 58) bevorzugt?

Mit besten Grüßen
Petra Stephan, Dipl.-Ing.
Chefredakteurin
Architektin


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