ArchitekturSalon vor Ort “Tichelhaus”

Dienstag, 3. Juni 2025 um 16 Uhr 

Der ArchitekturSalon Hamburg lädt am Dienstag, 3. Juni 2025 um 16 Uhr zum ArchitekturSalon vor Ort ins Tichelhaus ein, wo Emanuel Christ (Christ & Gantenbein, Basel) durch das von ihnen geplante Objekt führen wird.

Im Anschluss spricht Emanuel Christ beim “Schweizer Abend” im ArchitekturSalon > HIER finden Sie dazu weitere Informationen

Anmeldung zur Führung

Über das Tichelhaus
Mitten in Hamburg realisierte Christ & Gantenbein zwischen 2019 und 2025 ein markantes Büro- und Wohngebäude, das geschickt zwischen dem historischen Nikolaifleet und der Willy-Brandt-Straße vermittelt. Der Entwurf greift die Formensprache der traditionellen Fleet-Häuser auf, interpretiert sie jedoch mit modernen Mitteln: Ein Betonskelett, verkleidet mit handgefertigten Ziegeln aus regionalem Lehm, schafft eine kraftvolle Verbindung aus Handwerkskunst und skulpturaler Abstraktion. Halbkreisförmige Pilaster gliedern die Fassade rhythmisch und verweisen auf den Backsteinexpressionismus, während grün gerahmte Fenster und glasiertes Mauerwerk für visuelle Tiefe sorgen.

Das Gebäude besteht aus zwei Volumen – ein höherer Büroteil zur Brücke hin und ein niedrigerer Wohnbereich am Wasser –, die durch differenzierte Fassadengliederung zusammengehalten werden. Beide Teile reagieren sensibel auf städtebauliche Bezüge: Sie setzen die kleinteilige Struktur des Hopfenmarkts fort, rahmen Sichtachsen und schaffen neue stadträumliche Impulse. Zwei Haupteingänge, einer für die Büros, der andere für die Wohnungen, öffnen sich zum angrenzenden Hopfenmarkt. Das zentrale Bürotreppenhaus ermöglicht die freie Aufteilung der Flächen in flexible Einheiten, die von zwei oder drei Seiten mit Tageslicht versorgt werden. Im Erdgeschoss beleben ein Restaurant und multifunktionale Räume das Quartier. Während die Wohnungen nach Süden zum Kanal hin ausgerichtet sind und mehr Privatsphäre und Ruhe mit Blick auf das Wasser bieten.

Über Emanuel Christ
Emanuel Christ (*1970) studierte Architektur an der ETH Zürich, EPF Lausanne und HdK Berlin. Zusammen mit Christoph Gantenbein gründete er 1998 Christ & Gantenbein in
Basel. Emanuel Christ lehrte an der HGK Basel (2002-2003), ETH Studio Basel (2000-2005), Robert Gordon University Aberdeen (2005), Oslo School of Architecture and Design (2008), Accademia di Architettura in Mendrisio (2006, 2009), ETH Zürich (2010-2015) sowie an der Harvard GSD (seit 2015). Im Jahr 2018 wurde Emanuel Christ zum ordentlichen Professor für Architektur und Design an der ETH Zürich ernannt. Seit 2019 ist er Leiter des Instituts für Design und Architektur IEA an der ETH Zürich.

Über Christ & Gantenbein
Christ & Gantenbein ist ein internationales Büro, das sich der Architektur in allen ihren Facetten widmet. Das 1998 von Emanuel Christ und Christoph Gantenbein gegründete Büro mit Hauptsitz in Basel, Schweiz, vereint ein vielfältiges Team von 100 Fachleuten aus 20 Ländern. Zu den bekanntesten Projekten des Büros gehören die Erweiterung und Umgestaltung des Schweizerischen Landesmuseums in Zürich und die Erweiterung des Kunstmuseums Basel, beides kulturelle Wahrzeichen mit weltweiter Ausstrahlung. Außerdem sind Praxis und Forschung in der Arbeit von Christ & Gantenbein eng miteinander verwoben, was sich auch in der laufenden akademischen Lehre von Emanuel Christ und Christoph Gantenbein widerspiegelt.
Derzeit arbeitet C&G an einer Vielzahl von Projekten in ganz Europa. Dazu gehören die Erweiterung des Wallraf-Richartz-Museums in Köln, der Erweiterungsbau für das MACBA in Barcelona oder die Sanierung des Hauptgebäudes des Kunstmuseums in Basel sowie die Sanierung der Schweizerischen Nationalbibliothek in Bern. Seit 2022 gestalten sie das Ausstellungsdesign für die Wanderkunstmesse Paris Internationale. Das in der Entwicklung befindliche Projekt des Universitätsspitals Zürich wird ein ganzes Stadtviertel der bevölkerungsreichsten Stadt der Schweiz umgestalten und dem Gesundheitswesen und der medizinischen Forschung ein einzigartiges neues Zuhause bieten, was die Vielfalt der Dimensionen und Programme des Büros unterstreicht.