Poesie & Technik #1 – Die Referenten
Prof. Meinrad Morger (Morger Partner Architekten AG, CH-Basel)
Meinrad Morger wurde 1957 in Appenzell geboren. Nach seiner Lehre als Hochbauzeichner und seinem Architekturstudium an der HTL Winterthur war er Fachhörer an der ETH Zürich und arbeite in den Architekturbüros Michael Alder in Basel sowie Metron in Brugg. Er war Gastdozent an der EPFL in Lausanne und der ETH Zürich sowie Professor an der Hochschule für Technik und Architektur in Luzern, der RWTH Aachen und der TU Darmstadt. Seit 2017 ist er Professor am KIT in Karlsruhe.
1988 gründete Meinrad Morger das Büro Morger & Degelo gemeinsam mit Heinrich Degelo. 2006 folgte die Neugründung des Büros Morger + Dettli Architekten mit Fortunat Dettli, das 2015 in Morger Partner Architekten umfirmiert und von Meinrad Morger mit den Partnern Martin Klein und Henning König geführt wurde. Anfang 2019 übergab Meinrad Morger die komplette Unternehmensleitung an seine langjährigen Partner, die das Unternehmen seither mit fünf Associates in die Zukunft führen. Als Founding Partner unterstützt Meinrad Morger das Büro auch weiter aktiv. Das Aufgabengebiet reicht von kleineren Privatbauten bis hin zu öffentlichen und privatwirtschaftlichen Großprojekten mit unterschiedlichen Nutzungen und Typologien. In den vergangenen Jahren realisierten Morger Partner Architekten Projekte wie das Hallenbad, Spa und Sportzentrum in St. Moritz, die Hilti Art Foundation in Vaduz sowie die Hochschule für Gestaltung und Kunst in Basel.
Andreas Krawczyk (NKBAK, Frankfurt, DE)
Andreas Krawczyk studierte Architektur an der FH Dortmund. Nach seinem Diplom 1998 war er in verschiedenen Büros in Essen tätig, bevor er von 2004 bis 2006 bei SANAA in Tokio arbeitete. Neben seiner anschließenden freien Tätigkeit als Architekt, gründete er 2007 gemeinsam mit Nicole Kerstin Berganski das Büro NKBAK. Andreas Krawczyk war Mitglied im Städtebaubeirat der Stadt Frankfurt am Main sowie Vertretungsprofessor an der Universität Kassel und dem KIT Karlsruhe.
Neben den aktuellen Diskussionen um die verschiedenen Techniken zum Entwerfen von Raum steht für die Architekt*innen nicht die Methode sondern der Raum als Lebensumfeld und die Wirkung auf den Menschen im Mittelpunkt. Dabei sei die Nutzung neuer Arbeitsmittel für die Entstehung neuer Raumgefüge wesentlich. Die Wichtigkeit liegt dennoch beim Entwerfen, der Kreativität durch Intuition für die Schaffung von Raumatmosphären. Im Fokus ihrer Arbeit stehen vorwiegend Wohngebäude wie das Duplexhaus am Rande des Frankfurter Stadtwalds sowie Schulen und Kindergärten wie Integrierte Sekundarschule Mahlsdorf.
Martin Glass (gmp von Gerkan, Marg und Partner, DE-Berlin)
Martin Glass wurde 1969 in Pforzheim geboren. Nach einem einjährigen Aufenthalt in Venezuela studierte er 1992 Architektur an der Fachhochschule Kaiserslautern. 1998 und 2001 gewann er den Egon-Eiermann-Preis. Seit seinem Diplom im Jahr 1999 arbeitet er bei gmp von Gerkan, Marg und Partner am Berliner Standort. Martin Glass ist Spezialist für Verkehrsbauten und Stadien. In seiner über 20-jährigen Tätigkeit bei gmp verantwortete er von Masterplänen bis hin zu leichten Dachkonstruktionen und innovativen Membranbauten eine Vielzahl konstruktiv komplexer und prämierter Projekte. Als Leiter des Projektbüros in Brasilien war er für die Stadion-Projekte der Fußball-WM 2014 und der Olympischen Spiele 2016 verantwortlich.
Das Architekturbüro gmp wurde 1965 von den Architekten Meinhard von Gerkan und Volkwin Marg gegründet. Mit ihrem generalistischen Ansatz und der Erfahrung aus über fünfzig Jahren realisieren sie Projekte im Dialog mit den Auftraggeber*innen und den beteiligten Planungsdisziplinen in jedem Maßstab und kulturellen Kontext, in jeder Planungsphase und auf allen Kontinenten. Die Bandbreite ihrer Projekte reicht von Wohnhäusern, Bürobauten und Hochhäusern über Stadien, Museen und Konzertsäle bis hin zu Brücken und Stadtplanung. Ihre Arbeit zielt im Sinne ganzheitlicher Nachhaltigkeit auf die umfassende Beständigkeit von Architektur. Dies schließt globale Herausforderungen und Themen wie Urbanisierung, Digitalisierung und Mobilität ebenso ein wie das klimagerechte Bauen nach zertifizierten Standards und das Bauen im Bestand.
Knut Stockhusen (schlaich bergermann partner, DE-Stuttgart)
Knut Stockhausen wurde 1974 in Waiblingen geboren. Er studierte Bauingenieurwesen an der Universität Stuttgart. 1998 schloss er sein Studium ab und wurde 1999 mit der Auszeichnung „bester Abschluss“ durch die Universität Stuttgart und die Arthur-Fischer-Stiftung geehrt. Im selben Jahr war er als Ingenieur bei Leonhardt Andrä und Partner tätig, bevor er seit 2000 bei schlaich bergermann partner in Stuttgart arbeitet. Seit 2015 ist er dort Partner und Geschäftsführer sowie seit 2009 Geschäftsführer von scp do brasil in São Paulo.
Das Büro schlaich bergermann partner wurde 1980 von Jörg Schlaich und Rudolf Bergermann gegründet und wird heute von Knut Göppert, Andreas Keil, Sven Plieninger, Mike Schlaich, Knut Stockhusen sowie Michael Stein geführt. Weltweit arbeitet das Büro mit einem multidisziplinären Team von mehr als 190 Mitgliedern, für die seit jeher der Entwurf und die Konstruktion innovativer Bauwerke im Mittelpunkt ihrer Arbeit stehen. Zu ihren Projekten gehören weitgespannte Leichtbaudächer, verschiedene Brückentypen, schlanke Türme, innovative Gebäude, bewegliche Strukturen und zukunftsweisende Solarkraftwerke.
Patrick Gartmann (Ferrari Gartmann, CH-Chur)
Patrick Gartmann studierte Bauingenieurwesen (Diplom 1994) sowie anschließend Architektur (Diplom 1998) an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Chur. Von 1997 bis 2015 war er Teilhaber im Ingenieurbüro Conzett Ronzini Gartmann, bevor er im Mai 2015 als Teilhaber in das Ingenieurbüro von Emanuela Ferrari einstieg, das seither unter Ferrari Gartmann firmiert. Er war Dozent an der HTW Chur und der Hochschule für Architektur und Technik Luzern. Seit 2001 ist er Gastkritiker an diversen Hochschulen sowie Mitglied der Kurskommission und Dozent Gesamtprojektleitung Bau an der ETH Zürich. Patrick Gartmann ist als Fachjuror tätig und hält Vorträge zu unterschiedlichen Themen.
In ihrer Arbeit sind Patrick Gartmann und Emanuela Ferrari überzeugt, dass ein Bauwerk als Ganzes mit seinen verschiedenen Elementen nur funktionieren oder sogar herausragen kann, wenn die einzelnen Komponenten möglichst gut aufeinander abgestimmt sind. Dabei wird die planerische Leistung nicht mehr von Architekt*innen allein übernommen; verschiedenste Berufsdisziplinen leisten ihren Beitrag dazu. Von daher ist es nicht verwunderlich, dass die Mitarbeiter*innen des Büros über ganz unterschiedliche und teils doppelte Ausbildungen (Maurer*innen, Geomatiker*innen, Zeichner*innen, Techniker*innen, Zimmerleute, Ingenieur*innen, Architekt*innen) verfügen. Denn mit diesem erfahrenen, interdisziplinären Team können Ferrari Gartmann neben kleinen Projekten auch komplexe Bauten wie Hochhäuser, Stadien und Brücken abwickeln – und das vom Entwurf bis zur Ausführung.
Bernhard Tschonitsch (Schöck Bauteile GmbH, DE-Baden-Baden)
Bernhard Tschonitsch studierte Konstruktiven Ingenieurbau an der Universität in Karlsruhe. Nach seinem Abschluss in 1999 mit Diplom hatte er während der ersten beruflichen Station als technischer Berater für eine Glastreppe im Apple Gebäude, New York seinen ersten Kontakt mit der Architektur. Nach verschiedenen Stationen in Ingenieurbüros und Industrie trat er 2003 bei Schöck in die Anwendungstechnik ein und übernahm 2005 die Verantwortung für den Vertrieb Skandinavien und Russland (Areamanager). Seit 2006 ist Bernhard Tschonitsch der Leiter der Anwendungstechnik bei Schöck und damit Schnittstelle zwischen Architektur und Technik.