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Entwurf • Design Dittel Architekten, Stuttgart
Frank Dittel Bauherr • Client Gerber GmbH & Co. KG, Stuttgart
Standort • Location Sophienstraße 21, Stuttgart
1975 in Stuttgart geboren 1994–1996 Ausbildung zum Bauzeichner in Stuttgart 1997–2002 Architekturstudium an der Universität Stuttgart 1998 Auslands - Fertigstellung • Completion September 2015
se mester an der Université National in Brüssel 1999 Auslandssemester an der Universidad Esade in Barcelona 2002-–2005 Projektarchitekt bei Vir gile and Nutzfläche • Floor space 9m 2
Sto ne Associates in London seit 2005 Geschäftsführer Dittel Architekten in Stuttgart seit 2012 Geschäftsführer Dittel Architekten in Stuttgart und Berlin Fotos • Photos Martin Baitinger, Böblingen

Nach Ladenschluss verwandelt sich die Pop-Up-Box in einen Kubus von 3 mal 3 Meter Länge und 2,5 Metern Höhe. • After closing time, the Pop-Up-Box turns into a cube measuring 3 by 3 metres in length and 2.5 metres in height.

D er temporäre Bezug von städtischen Leerflächen durch sogenannte Pop-Up-Stores ger stan gen lassen sich direkt in die eingebauten Systemschie nen einfügen. Der untere, ge -
schlos sene Bereich der Ele men te bietet wiederum Stauraum für Warenreserven und bietet
ist schon lange ein großes Thema im Einzelhandel. Unser Architektur- und Design -
büro hat nun in diesem Kontext ein neuartiges mobiles Raumkonzept entwickelt. Die mit seinem oberen Ab schluss eine weitere Ausstellungsfläche. Zur optimalen Inszenierung
Pop-Up-Box greift dabei den Gedanken des temporären Verkaufes auf und bietet Händ - der Produkte verfügt der Verkaufsstand zudem über ein nach außen verborgenes Strom -
lern und Ausstellern eine wandelbare Präsentationsfläche. Die in Form eines Kubus rea- sys tem. Das feststehende Hauptelement bezieht Strom aus dem Bodentank und speist im
lisierte Box ist ein Design stück, das auf einem in sich geschlossenen, multifunktionalen geschlossenen Zustand die eingebauten Akkus der anderen Seg mente. Die Akkuleistung
System be ruht – eine Out-of-the-Box-Lösung. Im Einkaufszentrum Das Gerber in Stuttgart reicht dabei aus, um über den Tag hinweg die Beleuchtung sicherzustellen. Integrierte
(siehe AIT 3.2015) hat sie nun ihren ersten Bestimmungsort gefunden. Die Konzeption ent- Stromkabel führen durch die Stahlprofile der Rückwände in die Strom schiene am Decken -
wickelte sich dabei aus den speziellen Wün schen des Stuttgarter Auftrag gebers heraus. kranz. Auch hier wurde auf die Ästhetik größter Wert gelegt. So ist die Strom schiene in das
Gefragt war ein Raum-in-Raum-Konzept, das die Ladenstraße des Einkaufszentrums be - nach unten geöffnete Profil des Deckenkranzes eingelassen und bewahrt so eine ge schlos-
lebt und sich sinnhaft in das Erscheinungsbild einfügt. sene Er scheinung. Per Klick kann der Händler beliebig viele Schein werfer anbringen und
seine Waren in Szene setzen. Darüber hinaus sind zwei LED-Bildschirme in die Rück wän -
Intelligente Lösung – große Freiheit – optimale Inszenierung de des Korpus eingelassen. Sie werden über eine USB-Schnittstelle zur digitalen Prä sen ta -
tion genutzt und bilden so einen Anziehungspunkt aus der Ferne.
Die Pop-Up-Box ist darauf ausgelegt, jeder Marke einen hochwertigen und wandelbaren
Verkaufsrahmen zu bieten. Das Design berücksichtigt dabei zwei Aspekte: Zum einen Simple Technik – einfache Handhabung – hohe Ästhetik
nimmt es Bezug auf die Architek tursprache des übergeordneten Raumes, gleich zeitig wird
es einer Vielfalt an Präsenta tions inhalten gerecht. Die Pop-Up-Box besteht dabei aus einem Die Fortbewegung der einzelnen Elemente erfolgt über ein integriertes Hub system. Dieser
feststehenden Haupt- und drei frei beweglichen Elementen. Wir unterscheiden zwischen Mechanismus gewährleistet eine präzise und kontrollierte Positionierung. Die Bedien bar -
zwei Zuständen: offen und geschlossen. Bei Ladenschluss werden alle vier Teile zusam- keit ist denkbar einfach: In den geschlossenen Bereich jedes Elements sind vier Spin del -
mengefügt und stehen geschlossen in der Ladenstraße. Nicht nur die Kubusform des Kör - hubgetriebe mit Rädern eingebaut, die über Verbindungswellen zusammengeschlossen
pers auf einer Fläche von 9 Quadratmetern verleiht der Neukreation ihren Namen: Wie sind. Bedient der Händler die integrierte Handkurbel wird der Korpus dank mechani-
eine Box schützt sie die Ware in ihrem Inneren. Von außen präsentiert sie sich in edlem scher Kraftübertragung angehoben und die Räder liegen frei. Die Einheit kann dann be -
Nussbaumholz. Der dunkle Farbton kontrastiert mit den hellen Naturstein fliesen des Rau - wegt werden. Die Drehung der Handkurbel in entgegengesetzter Richtung führt wieder-
mes. Mit Lochblech ausgestattete Zwischenräume gewähren Einblicke in den Innenraum. um zur Festsetzung des Elements. Durch das hohe Eigengewicht ist dessen Kippsi cher -
Das Muster der schwarzen Einsätze greift das Logo des Einkaufszentrums auf und verweist heit und Stabilität gewährleistet. Im geschlossenen Zustand sorgt diese Tatsache für den
damit auf den übergeordneten Raum. Wenn Das Gerber seine Pforten öffnet, werden die optimalen Schutz der Ware. Im Rahmen eines übergeordneten Innenraumkonzeptes für
Elemente auseinandergerollt und bilden den Rahmen einer barrierefreien, individuellen das gesamte Einkaufszentrum entwickelte unser Büro zusätzlich zu der Pop-Up-Box ein
Ver kaufsfläche. Das bisher verborgene Innenleben wird ersichtlich. Die helle Betonoptik Möblierungskonzept. Zwei lange Tafeln mit individueller Bestuhlung ergänzen zum Bei -
der Innenseiten ist modern und zurückhaltend, um den Produkten einen neutralen Hin - spiel den vor handenen Food Corner. Zudem entstanden modular aufgebaute Sitz in seln
tergrund zu bieten. Mit dieser Materialität und Farbigkeit findet die Nussbaum hülle ihr mit integrierten Pflanzenkübeln. Der Bezug zur Pop-Up-Box ist durch die Ver wen dung von
Gegenstück und entfaltet ihre volle Wirkung. Auch in der Produktpräsentation hat der je - Nussbaumholz gesichert. Ebenso aus unserer Feder stammt die Gestaltung des Concept-
weilige Händler volle Gestaltungsfreiheit: Alle vier Elemente der Pop-Up-Box sind mit Stores Hook & Eye. Das Start-Up bietet eigene Möbel und ausgewählte Mar ken für design-
einem horizontalen Tragesystem ausgestattet. Glastab lare, Ab hänge arme und Warenträ - affine Kunden an und eröffnete im Das Gerber seinen zweiten Laden.

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