pfeiffer sachse architekten, Berlin
Warum haben Sie sich entschieden, Architektur zu studieren?
Katja Pfeiffer: Als Kind wurde in der Nähe meines Zuhauses eine Bungalowsiedlung erstellt. Am Wochenende bin ich oft auf die Baustellen gegangen und habe mir vorgestellt, wie die Räume später aussehen werden. Als wir im Kunstunterricht unser „Traumhaus“ entwerfen sollten, habe ich viel von diesen Eindrücken verarbeitet.
Was gab den Anstoß zur Bürogründung?
Als wissenschaftliche MitarbeiterInnen an der TU Berlin beschlossen wir, an einem Wettbewerb mit einer sehr offenen Aufgabenstellung teilzunehmen: einer Haldenskulptur zum Ende des Kohlebergbaus im Saarland. Wir konnten die Jury überzeugen und erhielten den 1. Preis und die Gelegenheit zur Umsetzung.
Was bedeutet gute Architektur für Sie?
Architektur muss viele Anforderungen zusammenbringen – Funktion, Bauherrenwünsche, Bauvorschriften, Kosten, (gebäude-)technische und konstruktive Parameter – und diese in einer Gestalt integrieren. Gute Architektur folgt einer (Gestaltungs-)Idee und bringt diese Parameter wie selbstverständlich zusammen.
Was war das erste Projekt, das Sie als Büro umgesetzt haben?
Das war der gewonnene Wettbewerb der zur Bürogründung führte – das Saarpolygon. Es steht auf einer Bergehalde im Saarland und ist Aussichtsturm und Denkmal für den Bergbau zugleich.
Was denken Sie darüber, wenn Sie es heute betrachten?
Als ArchitektIn bekommt man selten die Möglichkeit, so frei entwerfen und bauen zu können. Wir sind immer noch sehr stolz auf dieses Bauwerk, das wir mit viel Herzblut und Durchhaltevermögen realisiert haben.
Warum war es für Sie so wichtig?
Das Saarpolygon ist mittlerweile in der Region zu einem Wahrzeichen geworden, was wir als große Anerkennung unserer Arbeit betrachten. Der Bergbau hat das Saarland 250 Jahre lang geprägt und sein Abschied war ein sehr emotionales Ereignis für die Bergleute und ihre Familien. Ein Denkmal zu entwerfen, das den Bergbau entsprechend würdigt und das wegen seines exponierten Standortes auf der Halde Duhamel in weiten Teilen des Saarlandes sichtbar ist, hatte daher eine weitaus größere Bedeutung, als uns im Wettbewerb zunächst bewusst war.
Welches Gebäude hätten Sie selbst gerne entworfen?
Trotz der großen Bewunderung für einige besondere Schöpfungen: Das Entwerfen ist doch ein sehr persönlicher Akt, eine individuelle Positionierung – und am liebsten entwerfen wir immer die Dinge, die gerade als Aufgaben anstehen. Jedes andere bestehende Gebäude wäre eben doch nicht das eigene.
An welchem Ort entstehen Ihre besten Ideen?
Die besten Ideen entstehen, wenn ich nicht am Schreibtisch sitze, sondern gedanklich loslasse und etwas ganz anderes mache. Dennoch bleiben die Themen im Hinterkopf, plötzlich passen wie bei einem Puzzle alle Teile zusammen und es entsteht etwas Ganzes…
Mehr Information über das Büro von Katja Pfeiffer und Oliver Sachse: www.ps-architekten.de
pfeiffer sachse architekten bda
Wörther Str. 33, 10405 Berlin
Katja Pfeiffer & Oliver Sachse
Gründungsjahr: 2011
www.ps-architekten.de