Internationales Bauforum – in den Hamburger Deichtorhallen
Beim Bauforum geht es stets um besondere Orte und Themen mit langfristiger Perspektive. Hier können und sollen alle Mitwirkenden „out of the box“ denken, um Ideen und Lösungen für die Zukunft zu finden. Das Bauforum widmet sich in unregelmäßigen Abständen immer wieder den großen Themen der Stadtentwicklung, etwa dem Umgang mit alten Hafenarealen, vernachlässigten Stadtteilen oder monofunktionalen Gewerbegebieten. Ob Hafen- City, Internationale Bauausstellung (IBA) oder das Elbufer am Fischmarkt – allen diesen großen Hamburger Stadtentwicklungsprojekten ging ein Bauforum voraus. Das 7. Bauforum setzte diese Tradition jetzt fort und widmet sich dem Thema „Magistralen“. Im Vordergrund stand dabei die ganzheitliche Betrachtung von sieben Magistralen und der sie umgebenden Räume. Das Format Bauforum ist jedoch kein Wettbewerb mit engen Vorgaben und dem Ziel, kurzfristig umsetzbare Pläne zu produzieren. Es ist vielmehr eine offene Entwurfs- und Ideenwerkstatt für interdisziplinäre Teams, die gemeinsam kreative Ideen für städtebauliche Fragestellungen entwickeln. Seit seiner Premiere 1984 hat sich das Bauforum von einer reinen Fachkonferenz „hinter verschlossenen Türen“ zu einem öffentlichen Planungsformat mit Werkstattcharakter entwickelt. Das Publikum ist ausdrücklich erwünscht.
14 interdisziplinäre Teams
Mit über 200 Experten und rund 8.000 Besucherinnen und Besuchern beim öffentlichen Rahmenprogramm war das diesjährige Bauforum die größte Planungswerkstatt in der Geschichte der Stadt. Das freie Entwurfsformat für die Planerinnen und Planer und die ergänzenden Vorträge von nationalen und internationalen Experten – wie dem Amerikaner Jeff Speck und der Italienerin Paola Viganò – haben neue Impulse für die Stadtentwicklung an den großen Ausfallstraßen und den anliegenden Quartieren der nächsten Jahrzehnte gesetzt. Die 14 interdisziplinären Teams, zusammengesetzt aus 55 Büros aus den Bereichen Architektur, Stadt, Landschafts- und Verkehrsplanung, bildeten den Kern des Bauforums. In einer offenen und kreativen Werkstattatmosphäre entwickelten die Expertinnen und Experten konkrete Entwürfe und programmatische Impulse für die Stadtentwicklung an den großen Ausfallstraßen und den anliegenden Quartieren. Impulse wurden auch im begleitenden Rahmenprogramm gesetzt – durch Vorträge von internationalen Fachleuten wie dem US-Amerikaner Jeff Speck und der Italienerin Paola Viganò sowie Wissenschaftlern und Praktikern aus Deutschland, Dänemark, den Niederlanden und den USA.
Drehbücher für 8 bis 20 Kilometer lange Räume
Insgesamt wurden 14 Konzepte für sieben Magistralen erarbeitet: Je zwei Teams haben pro Magistrale in intensiver Tag- und Nachtarbeit Drehbücher für diese 8 bis 20 Kilometer langen Räume entwickelt. In abwechslungsreichen Präsentationen wurde am Sonnabend mit Plänen, Fotos, riesigen Modellen, mit Musik und kleinen Performances gezeigt, dass in den Entwürfen auch viele strukturelle Themen der Hamburger Stadtentwicklung mit Blick auf die nächsten 30 Jahre enthalten sind. Die Ergebnisse sind so vielschichtig wie die Magistralen selber – vom ‚Kartoffelplan‘, der die Nachbarschaften entlang der Magistralen definiert, bis zur Parade der großen ‚Elefanten‘ (die Solitärbauten der 60er und 70er Jahre in der City Nord), die einen neuen Eingang zum Stadtpark definieren.
Die neuen Impulse aus dem Bauforum werden nun aufbereitet und in einer Publikation veröffentlicht. Die Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen entscheidet gemeinsam mit den beteiligten Behörden und Bezirken, welche Ideen zeitnah umgesetzt werden können.
Fotos: Copyright BSW Hamburg Fotograf Michael Zapf
Weitere Informationen: www.hamburg.de/bauforum