SalonGespräch RAUM RESSOURCE SAKRALRAUM
- St. Andreas | Sakralraum Rendering
- Thomaskirche | Sakralraum Rendering
SalonGespräch am 3. April 2025 um 19 Uhr
Begleitend zur aktuellen Ausstellung RAUM RESSOURCE SAKRALRAUM im AIT-ArchitekturSalon Hamburg findet am 3. April 2025 um 19 Uhr ein SalonGespräch statt. Die geladenen Gäste aus den Bereichen Architektur, Denkmalpflege, Theologie und Kirchen(um)nutzung diskutieren über die Zukunft sakraler Räume.
mit
Dr. Sara Stroux, Stroux architectuur & erfgoedadvies Amsterdam
Mirja Grosskinsky, Bauabteilung Evangelisch-Lutherischer Kirchenkreis Hamburg-Ost
Dr. Matthias Ludwig, Matthias Ludwig Kirchen(um)bauten, Waigolshausen
Prof. Per Pedersen, Fachgebiet EBB Entwerfen & Bauen im Bestand, BTU Cottbus-Senftenberg
Moderation: Felix Hemmers, Baukultur Nordrhein-Westfalen e.V., Projekt Zukunft-Kirchen-Räume Gelsenkirchen
Kirchen prägen seit Jahrhunderten das Stadtbild, sie sind Orte des Glaubens, der Gemeinschaft und ein wichtiger Teil unseres kulturellen Erbes. Doch viele Gemeinden stehen vor einer ungewissen Zukunft: Sinkende Mitgliederzahlen, hohe Unterhaltskosten und veränderte gesellschaftliche Bedürfnisse stellen sie vor große Herausforderungen. Wie können Kirchengebäude mit ihren spezifischen räumlichen Qualitäten erhalten werden? Welche neuen Nutzungsmöglichkeiten sind denkbar, um die sakrale Nutzung zu ergänzen oder zu ersetzen? Wie können die Bedürfnissen der Gemeinden dabei berücksichtigt werden? Und welche Rolle spielen Kirchenbauten in der Stadtgesellschaft der Zukunft?
Mit Kirchen sind stets individuelle wie auch gemeinschaftliche Erinnerungen verknüpft, was sie zu emotionalen Knotenpunkten der Stadtgesellschaft macht. Sie beinhalten ein immenses Identifikationspotenzial, sowohl im städtischen Raum als auch in ländlich geprägten Strukturen. Neben ihren identitätsstiftenden und emotionalen Funktionen haben sie auch eine raumbildende Bedeutung als unübersehbare Stadtbausteine und städtebauliche Orientierungspunkte. Sie bilden wichtige Plätze aus, verbinden Nachbarschaften und vereinen soziale und kulturelle Angebote wie Bibliotheken, Jugendarbeit oder karitative Einrichtungen. Welche Bedeutung haben Kirchen als demokratische Orte, als nicht-kommerzielle Orte des Zusammenkommens und Austauschs? Welche Möglichkeiten gibt es, die sakrale Nutzung zu erhalten und zu ergänzen? Und wie kann die emotionale, soziale, kulturelle und stadträumliche Signifikanz fortgeführt werden, auch wenn sich die Nutzung ändert?
Am 3. April 2025 um 19 Uhr lädt der ArchitekturSalon zu einem SalonGespräch ein, dass die Kirchen(um)nutzung aus verschiedenen Perspektiven betrachtet. Die geladenen Gäste aus den Bereichen Architektur, Denkmalpflege, Theologie und den Baugremien kirchlicher Träger begeben sich auf eine gedankliche Reise in die Zukunft sakraler Räume. In der Diskussion werden konkrete Beispiele einer gelungenen Weiter- oder Umnutzung vorgestellt. Vom Raum der Kontemplation zur Fahrradwerkstatt oder zum Aikido-Dojo – kann das funktionieren? Welche Nutzungskonzepte bieten einen Mehrwert für die Gemeinschaft und wie kann der baukulturellen Bedeutung der sakralen Bauten aus unterschiedlichen Architekturepochen auch nach dem Umbau Rechnung getragen werden? Ob Mittelalter oder Moderne – Kirchenbauten zeichnen sich seit jeher durch ihre besonderen Raumproportionen, die Art der Lichtführung und ihre Materialität aus. Der bauliche Eingriff wird damit zur großen Herausforderung, birgt jedoch auch enorme Potenziale. Begleiten Sie die Podiumsgäste bei den Überlegungen, wie Kirchenräume – mit oder ohne sakrale Nutzung – bewahrt, verändert und für die Zukunft geöffnet werden können.
Dr. Sara Stroux – Stroux architectuur & erfgoedadvies, Amsterdam
Sara Stroux studierte Architektur in Cottbus, Zürich und Aachen. Sie arbeitet in den Niederlanden an Projekten im Bereich Umnutzung, Revitalisierung und Bauen im Bestand mit einem Schwerpunkt in Industrie- und Kirchenbauten sowie Architekturdenkmäler der Moderne. Zurzeit u.a. im Projekt ‚Buurtbakens Haarlem‘: Während Kirchen in den Niederlanden noch oft zu Büros oder Wohnungen umgebaut werden, untersuchen im Rahmen des Projekts sieben Kirchen gemeinsam mit der Stadt Haarlem, wie – im Sinne sozialer und gebauter Nachhaltigkeit – die ursprüngliche Nutzung erhalten und gleichzeitig ungenutzte Räume für soziale oder kulturelle Aktivitäten eingesetzt werden können. Ihre langjährige Forschungs- und Lehrtätigkeit an der TU Delft befasste sich mit der Umnutzung historischer Bauten, Werterhaltung und Denkmalpflege. Sie ist Mitglied des Gestaltungsbeirats der BEL-Gemeinden (Blaricum, Eemnes, Laren) in den Niederlanden.
Mirja Grosskinsky – Bauabteilung Evangelisch-Lutherischer Kirchenkreis Hamburg-Ost
Mirja Grosskinsky studierte Architektur in Karlsruhe. Sie arbeitete als freie Architektin an Umbau- und Sanierungsprojekten. Seit 2013 ist sie Architektin in der Architektin in der Bauabteilung des Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreises Hamburg-Ost. Sie wirkt unter anderem an der Grundstück- und Projektentwicklung mit, erstellt Umbaukonzepte und ist Mitglied bei Fachjurys.
Dr. Matthias Ludwig – Matthias Ludwig Kirchen(um)bauten, Waigolshausen
Matthias Ludwig studierte Bauingenieurwesen, Theologie und Kunstgeschichte in München und Marburg. Er war wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Kirchenbau und kirchliche Kunst der Gegenwart an der Philipps-Universität in Marburg und promovierte im Jahr 2006 zur künftigen Nutzung von Kirchengebäuden. Er arbeitet als freier Berater im Bereich Nutzungs-, Erhaltungs- und Gestaltungskonzepte für Kirchen und kirchliche Gebäude. Seine zahlreichen Publikationen umfassen Beiträge zum Kirchenbau und religiösem Bauen.
Prof. Per Pedersen – Staab Architekten, Berlin / Professur Bauen im Bestand, BTU Cottbus-Senftenberg
Per Pedersen studierte Architektur an der Arkitetskolen in Aarhus, Dänemark. Seit 1996 ist er im Büro Staab Architekten als Projektleiter tätig, seit 2008 ist er zudem Partner und Geschäftsführer des Büros. Nach einer Vertretungsprofessur an der Universität Kassel wurde er im Jahr 2019 als Professor für Entwerfen und Bauen im Bestand an die BTU Cottbus-Senftenberg berufen. Regelmäßige Jurytätigkeit bei Architekturwettbewerben, Mitwirkung in Gestaltungsbeiräten, Architekturvorträge sowie das Kuratieren von Ausstellungen gehören zu seinen weiteren Engagements.
Moderation
Felix Hemmers, Baukultur Nordrhein-Westfalen e.V.
Felix Hemmers studierte Innenarchitektur an der TH Ostwestfalen-Lippe. Bereits seit dem Studium befasste er sich intensiv mit Kirchenräumen und zukunftsorientierten Nutzungs- und Raumkonzepten. Neben seiner Arbeit in einem Architekturbüro betreut er für den Verein Baukultur Nordrhein-Westfalen das Projekt „Zukunft-Kirchen-Räumen“, zuletzt auch als Kurator der Wanderausstellung „Kirchen als Vierte Orte – Perspektiven des Wandels“. Er setzt sich für den Erhalt von Kirchengebäuden als Gemeinschaftsorte ein.
Anmeldung
Die Veranstaltung richtet sich an Architekt*innen, Innenarchitekt*innen, Planer*innen sowie alle Interessierte aus der Zivilgesellschaft an der Baukultur. Sollten Unternehmen aus der Objekt und Bauindustrie (mit Ausnahme der Premiumpartner der ArchitekturSalons) Interesse an einer Teilnahme an dem Veranstaltungsprogramm der ArchitekturSalons haben, bitten wir um eine E-Mail an die Verlagsleiterin Kristina Bacht (kbacht@ait-dialog.de). Wir behalten uns vor entsprechend der Interessen der Premiumpartner oder bei Überschreiten der Teilnehmerzahl Absagen zu erteilen. Wir hoffen auf Ihr Verständnis.