Dialog nach 6 // virtuell – Neue Nachbarschaften

mit Vorträgen von Rainer Hofmann, bogevischs buero (DE-München), Verena Lindenmayer, EM2N (CH-Zürich / DE-Berlin), Jens Richter, Estudio Herreros (ES-Madrid), Alice Haugh, Space & Matter (NL-Amsterdam) und Stefan Forster, Stefan Forster Architekten (DE-Frankfurt am Main)

1. Dezember 2020, 18.oo Uhr

Auf den Veranstaltungen der neuen Reihe “Dialog nach 6” diskutieren internationale Gäste bei einem Abendbrot je eine Fragestellung der Baukultur und beleuchten diese in Kurzvorträgen. Die vierte Veranstaltung findet am 1. Dezember 2020 um 18 Uhr statt. Unter dem Motto “Neue Nachbarschaften” stellen Rainer Hofmann (bogevischs buero, DE-München), Verena Lindenmayer (EM2N, CH-Zürich / DE-Berlin), Jens Richter, Estudio Herreros (ES-Madrid), Alice Haugh, Space & Matter (NL-Amsterdam) und Stefan Forster (Stefan Forster Architekten, DE-Frankfurt am Main) in ihren Kurzvorträgen zukunftsweisende Projekte im Bereich des Wohnens vor.

Die Städte lebenswert für alle Generationen zu gestalten, ist für die Planung heute von großer Bedeutung. Gemäß der Vision der „15-Minuten-Stadt“ sollen neue Stadtquartiere idealerweise in kleinteiligen Strukturen eine Vielfalt und Durchmischung von Funktionen anbieten und diese in unmittelbarer Nachbarschaft miteinander verbinden. Im Zuge der Pandemie hat sich der Bedarf nach belebten und großzügigen Freiräumen und Gemeinschaftsflächen noch weiter verstärkt und eine Rückbesinnung auf die Quartiere und ein Leben und Arbeiten im „Campus“ stattgefunden. Es wird hinterfragt, inwiefern das Modell des privaten Wohnens betreffend Fläche, Flexibilität und Struktur zeitgemäß ist. Die Bedürfnisse an unser Wohn- und Lebensumfeld haben sich während der Krise – auch durch andere relevante Brandbeschleuniger wie klimatische, kulturelle und gesellschaftliche Herausforderungen – nachhaltig geändert und es stellt sich die Frage: Wie wollen wir in Zukunft leben? Inwiefern sich permanente aber auch temporäre Wohnformen und die Architektur durch diese Zäsur verändert, wird in „Dialog nach 6“ diskutiert.

Durch die temporäre Isolation und die Einschränkung des Bewegungsradius haben Gemeinschaftsflächen sowie Zwischenräume an Bedeutung gewonnen, hat sich der Wunsch nach belebten und großzügigen Freiräumen verstärkt und eine Rückbesinnung auf die Quartiere stattgefunden. Eine demokratische Aneignung von Straßenräumen und Plätzen, Pop-Up-Fahrradwege, temporäre Spielstraßen und die Verlagerung des sozialen Miteinanders an die frische Luft, haben in den Städten die Nachbarschaft belebt. Dadurch werden an das direkte Wohn- und Lebensumfeld neue Anforderungen gestellt. Laden- und Erdgeschossflächen werden in den Außenraum erweitert und zufällige Provisorien, die das Potenzial haben sich zu permanenten Strukturen zu etablieren, entstehen. Das Thema Flexibilität ist auch im Zwischenraum relevant: Schalträume, die als Büro oder Gästezimmer zur eigenen Wohnung hinzugezogen werden können, oder ganze Schaltflächen werden gebraucht.

Auch unser privates Wohnungsumfeld wird in Frage gestellt – die eigenen Vier-Wände werden betreffend Größe, Flexibilität und Aufteilung auf den Prüfstand gestellt. In Zeiten des HomeStays müssen alle Funktionen des täglichen Lebens in einer Wohnung integriert werden. Indem die Küche zum Arbeitsplatz und das Wohnzimmer zum Spielplatz wird, erfahren Räume eine Mehrfachcodierung. Werden die funktionellen Wohnungsgrundrisse den gegenwärtigen Bedürfnissen der Bewohner noch gerecht? Oder liegt die Zukunft des Wohnens in der Vielfalt an Wohnungstypen sowie wandelbaren Grundrissen? Eine Vielzahl an Projekten zeigen Wohnmodelle, die trotz begrenzter Quadratmeterzahlen, eine universelle und flexible Gestaltung der Wohnung ermöglichen und somit einen räumlichen Mehrwert schaffen. Räume, die weitestgehend frei von Nutzungsvorgaben sind und Wohnraum, der durch mobile Wände den gegenwärtigen Anforderungen oder einer neuen familiären Situation angepasst werden kann, können hierfür Lösungsansätze sein.

Unter dem Motto “Neue Nachbarschaften” stehen dieses Mal innovative Projekte internationaler Architekturbüros im Fokus, die intelligente und flexible Lösungsansätze im Bereich Wohnen sowie eine zukunftsweisende (Um)Nutzung von Freiflächen und Zwischenräumen in den Fokus stellen.
Gemeinsam mit den Referenten und unseren Partnern Grohe, horgenglarus und Porcelaingres wird diskutiert, inwiefern sich das Wohnen, unser Lebensumfeld und die Architektur durch diese Zäsur verändert hat und wie wir in Zukunft leben wollen.

Die vierte Ausgabe der neuen Veranstaltungsreihe findet am 1. Dezember 2020 um 18 Uhr digital statt.
Bitte melden Sie sich über das untenstehende Formular an. Den Link zur Veranstaltung erhalten Sie mit Ihrer Anmeldung.

Programm

18:00 Uhr – Begrüßung Kristina Bacht, AIT-ArchitekturSalon
18:10 Uhr – Vortrag Rainer Hofmann, bogevischs buero, DE-München
18:25 Uhr – Beitrag Sabine Gotthardt, Grohe
18:30 Uhr – Vortrag Jens Richter, Estudio Herreros, ES-Madrid
18:45 Uhr – Vortrag Stefan Forster, Stefan Forster Architekten, DE-Frankfurt am Main
19:00 Uhr – Beitrag Ilona Peters, Porcelaingres
19:05 Uhr – Vortrag Alice Haugh, Space & Matter, NL-Amsterdam
19:20 Uhr – Beitrag Jean-Jacques Kraus, horgenglarus
19:25 Uhr – Vortrag Verena Lindenmayer, EM2N, CH-Zürich / DE-Berlin
19:40 Uhr – Q&A, Dialog mit ReferentInnen und Partnern
20:00 Uhr – Ende

Referenten

bogevischs buero, DE-München
Referent: Rainer Hofmann

Das Büro wurde 1996 von den Architekten Ritz Ritzer und Rainer Hofmann
gegründet und ist seit 2000 wirtschaftlich selbständig. Bogevischs buero entwickelt ortsspezifische Planungen mit einer hohen Eigenständigkeit und Wiedererkennbarkeit. Dabei steht bei allen Planungen der Nutzer im Vordergrund. Bogevischs buero sind 49 – Architekten*innen, Ingenieur*innen, sonstige Mitarbeiter*innen und Praktikant*innen.
www.bogevisch.de


Estudio Herreros, ES-Madrid
Referent: Jens Richter

EstudioHerreros ist ein weltweit tätiges Architekturbüro mit Sitz in Madrid, New York und Mexiko-Stadt, das etwa 20 Architekten verschiedener Nationalitäten beschäftigt. Das Büro ist die Konsolidierung der 30-jährigen Karriere von Juan Herreros, Professor an der Architekturschule von Madrid und ordentlicher Professor für Architektur an der Columbia University in New York.
Im Jahr 2014 wurde Herreros Arquitectos in das Estudio Herreros umgewandelt, mit der Absicht, seine Praxis für eine partnerschaftliche Konfiguration zu öffnen. Jens Richter kam als erster Partner hinzu.
www.estudioherreros.com


Stefan Forster Architekten, DE-Frankfurt am Main
Referent: Stefan Forster

Seit der Gru?ndung 1989 in Darmstadt befasst sich das heute in Frankfurt am Main ansässige Bu?ro mit den verschiedenen Facetten des sta?dtischen Wohnungsbaus. In der Zusammenarbeit mit Bauherrn und Nutzern entwickelt das Bür eine differenzierte und zukunftsfähige Architektur, die gleichermaßen an Vorbilder der Gründerzeit wie auch der Moderne anknüpft und qualitätsvolle Wohnimmobilien schafft. Neben der Auseinandersetzung mit dem Ort und der städtebaulichen Einbindung gehört die sorgfältige Arbeit an Grundriss und Detail zu den Merkmalen des Büros. Die mal selbstbewusst-kraftvolle, mal freundlich-warme Anmutung der einzelnen Gebäude entspricht der Qualität der Wohnverhältnisse im Inneren. Die Bandbreite reicht von Projekten des „Stadtumbaus Ost“ über großsta?dtische Wohnhäuser bis zur Umwandlung leerstehender Bu?rofla?chen in Wohnraum. Stefan Forster Architekten stehen in der Tradition des Weiterbauens an der europa?ischen Stadt und wurden mit zahlreichen Preisen, darunter der Europa?ische Sta?dtebaupreis, ausgezeichnet.
www.sfa.de


Space & Matter, NL-Amsterdam
Referentin: Alice Haugh

Space&Matter ist ein Studio für räumliches und strategisches Design. Das Team verschmilzt Architektur, soziales Design und digitale Technologie, um belastbare und sozial integrative Städte zu schaffen. Das Büro ist ein Vorreiter auf dem Gebiet der Zirkularität und schafft urbane Prototypen für belastbare und sozial integrative Lebensumgebungen. Mit diesen Prototypen zeigt Space&Matter alternative Wege der Grundstücks- und Gebietsentwicklung auf, die jedem Kontext angepasst werden können.
Space&Matter liebt es, unkonventionelle, nachhaltige und sinnvolle Projekte durchzuführen, die Menschen miteinander und mit ihrer gebauten Umwelt verbinden. Themen wie Gemeinschaft, Nahrung und Zirkularität stehen daher immer ganz oben auf der Tagesordnung. Neben Gebäuden und Konzepten entwirft Space&Matter auch Online-Plattformen und (Offline-)Prozesse, um Menschen auf zugängliche Weise in den kreativen Prozess einzubinden, Städte lebenswert zu machen.
www.spaceandmatter.nl


EM2N, CH-Zürich / DE-Berlin
Referentin: Verena Lindenmayer

„Wir wollen uns der vielgestaltigen Dynamik der Stadt und ihren Bewohnern aussetzen, die Qualitäten ihrer Vergangenheit wertschätzen und die Gegenwart selbstbewusst weiterschreiben. Dabei vertrauen wir darauf, dass die Architektur mit den ihr eigenen Mitteln und ihrem kollektiven Wissen auch in unserer Zeit ihre spezifische Form findet. […]“, beschreibt das Büro EM2N seine Arbeit.

Das Büro EM2N von Mathias Müller und Daniel Niggli, mit Sitz in Zürich und Berlin, beschäftigt 85 Mitarbeitende mit Bau- und Wettbewerbsprojekten im In- und Ausland. Zu ihren bedeutenden, kürzlich realisierten Bauprojekten gehören das Sportzentrum Heuried in Zürich (2017), die Hochschule Luzern – Design & Kunst in Emmenbrücke (seit 2016), das Schweizerische Filmarchiv in Penthaz (2015) sowie das Toni-Areal in Zürich (2014). Das Büro wurde für seine Architektur vielfach ausgezeichnet.

Anmeldung

Bitte füllen Sie für jeden Teilnehmer einzeln das Formular aus. Vielen Dank!

    1. Ihre Adress-Daten

    Büro | Firma *
    HerrFrau
    Vorname * Nachname * Straße & Hausnummer * PLZ * Stadt/Ort * Telefonnummer * Faxnummer E-Mail-Adresse * E-Mail-Adresse wiederholen *

    2. Optionale Mitteilung

    * Pflichtfeld. Eingabe erforderlich!

    Hinweis Datenschutz

    Hinweis: Die Veranstaltungen richten sich an Architekten, Innenarchitekten und Planer im Bereich der Baukultur. Sollten Unternehmen aus der Objektindustrie (mit Ausnahme der Premiumpartner der AIT-ArchitekturSalons) Interesse an einer Teilnahme an dem Veranstaltungsprogramm der AIT-ArchitekturSalons haben, bitten wir um eine E-Mail an die Verlagsleiterin Kristina Bacht (kbacht@ait-online.de). Wir behalten uns vor entsprechend der Interessen der Premiumpartner oder bei Überschreiten der Teilnehmerzahl Absagen zu erteilen. Wir hoffen auf Ihr Verständnis.

    In Kooperation mit:

    WordPress Video Lightbox