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Uwe Bresan


                                     1980 in  Dresden  geboren  2000–2008 Studium  der  Architektur  an  der  Bauhaus-Universität  in  Weimar  2005–2006 Freier  Mitarbeiter  am Deutschen
                                     Architektur museum in Frankfurt am Main seit 2008 Mit arbei ter bei AIT in Stutt gart seit 2008 Veröffentlichungen zur Architekturgeschichte des 20.
                                     Jahrhunderts sowie zu queeren Architekturthemen 2015 Dissertation im Fachbereich Architekturgeschichte und Denkmalpflege an der Universität Siegen



















                Foto: FHNW, Institut Architektur, Prof. Matthias Ackermann













                ... Bücherzimmer von Maya Scheibler, Ankleidezimmer von Andreas Sager und Bilderzimmer von Valerie Koch • ... Book Room by Maya Scheibler, Dressing Room by Andreas Sager and Painting Room by Valerie Koch


                Bauern haus noch irgend ein Wirtschaftsgebäude eines Bürgers zu sein schien, sondern eher dem Landhause eines Städters glich.
                [...] Da ich näher vor dasselbe trat, hatte ich einen bewunderungswürdigen Anblick. Das Haus war über und über mit Rosen
                bedeckt.“ Damit ist das so genannte Rosenhaus in die Literaturgeschichte eingeführt und unser Wanderer verbringt, nachdem er
                um Asyl gebeten hat, mehrere Tage in der Gesellschaft des Hausherrn und seiner Familie. Beim Abschied ergeht an Heinrich die
                Einladung, das Haus und seine Bewohner auch in Zukunft regelmäßig zu besuchen. Was danach auf knapp 1.000 eng bedruckten
                Seiten an äußerer Handlung folgt, ist des Nacherzählens kaum wert. Wir können es bei der einfachen Feststellung belassen, dass
                Heinrich am Ende die Tochter seines Gastgebers heiraten wird und ihm damit ein Leben in „Einfachheit, Halt und Bedeutung“ auf
                ewig gesichert ist. In Österreich verehrt man den Dichter dafür heute als „National heiligen“, vor gut 150 Jahren jedoch bedeutete
                »Der Nachsommer« das Ende einer einst hoffnungsvoll gestarteten Karriere. Die Kritiker waren gnadenlos. „Drei starke Bände!“,
                schrieb Friedrich Hebbel bei Erschei nen: „Wir glauben nichts zu riskieren, wenn wir demjenigen, der beweisen kann, dass er sie
                ausgelesen hat, ohne als Kunstrichter dazu verpflichtet zu sein, die Krone von Polen versprechen.“ Den Dichter traf das Urteil seiner












                                                                                    70 $XVEDX UHDOLVLHUW QHXH :RKQIRUPHQ  GLH EHJHLVWHUQ
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