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WOHNEN •  LIVING


































               APPARTEMENT CERNAIA

               IN TURIN


               Entwurf • Design Studioata, IT-Turin



               Renovationsobjekte wie diese sind Glücksfall und Herausforderung
               zugleich. Die bestehende Bausubstanz der Wohnung in einem Haus
               aus dem 19. Jahrhundert in der Altstadt von Turin beeindruckte mit
               ihren  zahlreichen historischen Details. Bautechnisch und gestalte-
               risch damit umzugehen, stellte eine anspruchsvolle Aufgabe für die
               Planer dar. Die Architekten von Studioata zollten dem Bestehenden
               Respekt und konfrontierten es zugleich mit Zeitgemäßem, inszenier-
               ten raffinierte Übergänge und schufen sogar eine neue Wohnebene.

               Renovation projects such as this one are both a stroke of luck and
               a challenge at the same time. The existing building fabric of the
               apartment  in  a  19th  century  building  in  the  old  town  of  Turin
               impressed with its many historic details. Dealing with it in terms of
               construction and design was a challenging task for the planners.
               The architects from Studioata paid respect to the existing structure
               and simultaneously confronted it with contemporary, sophistica-
               ted transitions and even created a new residential level.



               von • by Ulrike Nicholson
               T   urins  Zentrum prägt nicht nur eine typisch römische Stadtstruktur – im
                   1. Jahrhundert vor Christus haben die Römer Turin als Militärlager errichtet –,
               sondern auch viel historische Architektur. Der Königspalast und die Galleria Sabauda
               mit  den  über  500  Jahre  alten  Bildern  gehören  zu  den  besonders  prachtvollen
               Beispielen. Anderes wurde stark verändert und heutigen Bedürfnissen entsprechend
               umgebaut: Der Bahnhof Torino Porta Susa etwa, der vor ein paar Jahren erweitert
               wurde, mutet seitdem mit einer 300 Meter langen Stahl- und Glaskonstruktion von
               Silvio d’Ascia Architecture ziemlich futuristisch an. Auch beim ganz in der Nähe des
               Porta Susa gelegenen Wohnungsumbau von Studioata ging es darum, eine histori-
               sche Bausubstanz den zeitgemäßen Anforderungen anzupassen. Allerdings wählten
               die Architekten dafür ein weitaus weniger radikales Konzept. Das prachtvolle Haus,
               in dem sich die Wohnung befindet, stammt aus dem 19. Jahrhundert. Von Anfang an
               war klar, dass die Qualitäten der hohen, großzügigen Altbauräume mit den gewölb-
               ten Decken und den alten Holzböden bewahrt werden sollten. Dass die Wahl auf
               Studioata fiel, hat gleich zwei gute Gründe:              s



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