Nachbericht FORWARD: Impulse einer zukunftsorientierten Architekturgeneration

20. April 2023, BAU in München, Forum C2

Am 20. April 2023 fand die von AIT-Dialog organisierte Vortragsreihe mit internationalen Architekturbüros aus Asien, Afrika, Südamerika und Europa, die den Blick auf die Schwerpunkte und Arbeitsweisen junger Architekturbüros gelenkt hat, statt. Zwischen- und Mischnutzungen, temporäres Wohnen, Interventionen im Stadtraum und neue Orte der Gemeinschaft – die Arbeiten junger Architekturbüros weltweit sind beeinflusst von neuen nomadischen Arbeits- und Lebensweisen und ökologischem Verantwortungsbewusstsein. Soziale Integration, Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft sind Eckpfeiler einer architektonischen Haltung, die sich über Kontinente hinweg ablesen lässt. Die neue Generation arbeitet interdisziplinär, im Kollektiv und mit wechselnden Verbindungen. Sie führt uns vor Augen, dass wir die Art und Weise, wie wir bauen, überdenken müssen.

Veränderte Wertesysteme, ein zunehmendes Verantwortungsbewusstsein für Ökologie und Ökonomie sowie der Einfluss von Digitalisierung, Mobilität und Flexibilität haben in den letzten Jahren einen Paradigmenwechsel bewirkt. Dieser Wandel spiegelt sich im Portfolio junger Architekturbüros wider. Neue nomadische Arbeits- und Lebensweisen beeinflussen die Vorstellung von Zuhause, von Zuflucht, von Wohnung. Es sind vor allem die Projekte jenseits der herkömmlichen Bauaufgaben, die ins Auge fallen: Zwischen- und Mischnutzungen, temporäres Wohnen, Transformationen von Bestandsgebäuden zu Orten für die Gemeinschaft sowie unterschiedliche Interventionen im Stadtraum. Es sind Projekte, bei denen das kollektive Leben im Mittelpunkt steht und die unmittelbare Umgebung wiederentdeckt wird. Den lokalen Kontext aufzugreifen, zu interpretieren und zu stärken, spielt dabei eine wesentliche Rolle.

Der Fokus auf die Gemeinschaft setzt sich in der Arbeitsweise fort: Die neue Generation arbeitet interdisziplinär, im Kollektiv und mit wechselnden Verbindungen. Das Zusammenwirken unterschiedlicher Netzwerke ermöglicht es, Arbeitsprozesse dynamischer zu gestalten und aus einem breitgefächerten Ideenpool zu schöpfen, um zu neuen und innovativen Ergebnissen zu gelangen. Ihre Praxis fußt auf einem fundierten akademischen Diskurs, weshalb es wenig verwundert, dass zahlreiche von ihnen auch in der Lehre aktiv sind. Ihre Arbeit bewegt sich zwischen kreativer Schöpfung und akademischer Lehre.

Soziale Integration, Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft sind Eckpfeiler einer architektonischen Haltung, die sich über Kontinente hinweg ablesen lässt. Es gilt, ästhetische Leitbilder mit einem bewussteren Umgang mit Ressourcen in Einklang zu bringen oder durch die Wiederverwertung von Bausubstanz und Material neu zu bestimmen. Damit trägt die junge Generation entscheidend zur Neudefinition der Rolle von Architekt*innen bei. Sie führt vor Augen, dass wir die Art und Weise, wie wir bauen, überdenken müssen. Statt Reduktion als Einschränkung zu verstehen, sind gute Beispiele gefordert, die belegen, wie auf der Basis von Nachhaltigkeitskonzepten hochwertige Architektur geschaffen werden kann.
Diesen Themen widmeten sich die Referent*innen aus Europa, Südamerika, Afrika und Asien auf der Bühne des Forum C2 und diskutierten gemeinsam in anshcließenden Podiumsgespräch.

Filipe Magalhães, fala atelier, PT- Porto
Aufgabe erfolgreich gescheitert / Task failed successfully

Marija Katr?na Dambe, NOMAD architects, LV-Riga
Architektur-Aktivismus / Architecture Activism

Justin Cooke, Architecture Co-op, ZA-Cape Town
Voice of Land: Echos von der Südspitze Afrikas / Voice of Land: Echoes from the southern tip of Africa

Manal Rachdi, OXO Architectes, FR-Montreuil
Singularität in der Architektur / Singularity in Architecture

Nicolás Viteri, el sindicato arquitectura, EC-Quito
„Accommodating Above“ in Ecuador / Accommodating Above in Ecuador

Anssi Lassila, OOPEAA, FIN-Helsinki
Change Happens in the Margins – Alles hängt vom Maßstab ab / Change Happens in the Margins – It Is All About Scale

Mateusz Adamczyk, BudCud, PL-Krakau
Bildung von Gemeinschaften durch Design / Building Communities by Design

Anni Le, KIENTRUC O, VNM-Ho Chi Minh City
Pufferzone – Spannende Atmosphären gestalten / Buffer zone – Crafting exciting atmospheres

Ermis Adamantidi, Not A Number Architects, GR-Thessaloniki
Vision und Realität in der (jungen) Architektur / Vision and Reality in (young) Architecture

Ausführliche Informationen zu den referent*innen finden Sie HIER.

Die Veranstaltung fand im Forum C2 auf der BAU München statt. Auch in diesem Jahr bot diese eine vielseitige Vortrags- und Diskussionsplattform, die sich den unterschiedlichen Leitthemen wie Herausforderung Klimawandel, Digitale Transformation, Zukunft des Wohnens und Ressourcen & Recycling aus verschiedenen Blickwinkel gewidmet hat.

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