Ausstellung “AS A RHIZOME – A way to continue architecture” von Baharak Keshani | im AIT-ArchitekturSalon Hamburg

 

Alle Zeichnungen können käuflich erworben werden. Preis auf Anfrage.

Ausstellung mit 30 Zeichnungen der iranischen Architektin Baharak Keshani

Vernissage: 19.9.2023, 19 Uhr mit Laudatio von Volkwin Marg (gmp · Architekten von Gerkan, Marg und Partner) und Einführung von Baharak Keshani
Ausstellung: 20. September – 2. November 2023
im AIT-ArchitekturSalon Hamburg

In ihrer Kunst setzt sich die in Isfahan geborene Künstlerin auf sehr persönliche Art mit den Lebensumständen im Iran auseinander, die sich in den letzten Jahren radikal geändert haben. Sie verbindet dies mit ihrer Leidenschaft zur Architektur, die sie als ihre Bestimmung empfindet; als Kombination aus Beruf, Aktivismus und Lebensstil. Ihre praktische Tätigkeit als Architektin gestaltet sich zunehmend schwieriger. Für Baharak Keshani ist es allerdings weder eine Option, sich aus ihrem Beruf zurückzuziehen noch, sich mit den aktuellen Gegebenheiten klaglos abzufinden, so sind ihre Zeichnungen eine Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln und ihren Weg im Dazwischen zu finden – das “Schaffen” als Grundlage ihres Lebens.

“Mein persönliches Leben ist ein kleines Beispiel für die Veränderungen, die in den letzten vier oder fünf Jahren das Leben aller Iraner in sozialer, politischer und persönlicher Hinsicht beeinflusst haben. Obwohl unsere veränderte Situation eine schwierige Situation war und ist, habe ich mich nicht damit abgefunden und aufgegeben wie viele andere Iraner. Deshalb musste ich meinen beruflichen Weg ändern. Ich persönlich bezeichne dieses ständige Bemühen, nicht innezuhalten, als eine rhizomartige Bewegung. Eine Bewegung, die mich dazu brachte, vom Hauptweg zu den Nebenwegen zu wechseln und eine Möglichkeit zu finden, das Leben mit den Werkzeugen interdisziplinärer Konzepte und Kategorien der Architektur fortzusetzen, die ein Verständnis für die gegebenen Bedingungen vermitteln. Daher kann ich sagen, dass meine Architektur nicht beendet wurde, sondern nur an anderer Stelle wieder aufkeimte. Es war eine Art des Weiterlebens, um lebendig zu bleiben. Ich wollte nicht nur sein; ich wollte werden. Deshalb nutzte ich die mir zur Verfügung stehenden Möglichkeiten, um meine Verwundbarkeit zu minimieren. Ich wollte Barbapapa sein; ich wollte mich in den Zwischenräumen bewegen, um zu überleben, genau wie Rhizome.” Baharak Keshani

Baharak Keshani wird zur Vernissage anwesend sein und neben einleitenden Worten der Künstlerin selbst, wird Volkwin Marg (gmp · Architekten von Gerkan, Marg und Partner) die Laudatio sprechen. Wir freuen uns, Sie am 19. September 2023 um 19 Uhr zu einem interessanten Austausch, Snacks und Getränken begrüßen zu dürfen!

Über Baharak Keshani
„Mein Name ist Baharak Keshani. Ich wurde in Isfahan, Iran, geboren und denke, dass dies von großer Bedeutung ist. Ich hatte eine wunderbare Familie, und wenn ich heute zurückblicke, wird mir klar, wie gut unsere familiärer Hintergrund dazu beigetragen hat, unseren Horizont zu erweitern, unseren Geist zu schärfen und in die Welt unseres Wahnsinns einzutauchen.

Ich habe in Isfahan Architektur studiert und hatte gleichzeitig die Möglichkeit, bei der Beratungsfirma NJP (Naghsh-e Jahan Pars) Schüler von Seyed Hadi Mirmiran zu sein. Manchmal denke ich, dass der einzig andere Beruf, den ich in Betracht ziehen würde, wäre ich nicht Architektin, Reporterin wäre. Aber vielleicht wäre auch das nicht das Richtige für mich! Ich mag nur die Architektur, das ist meine Bestimmung und ich liebe sie.
Ich liebe die Architektur als eine Kombination aus Beruf, Aktivismus und Lebensstil. Für mich ist das „Schaffen“ die Voraussetzung für Leben. Deshalb bin ich immer beschäftigt. Ich arbeite viel und glaube immer noch, dass ich nicht genug gearbeitet habe. In letzter Zeit habe ich mich viel mit Philosophie beschäftigt. Es ist, als ob ich mit Massen Architektur gestalte, in meinen Zeichnungen träume und darauf achte, dass beides perfekt umgesetzt wird. Ständig spiele ich mit meinen nostalgischen gedanklichen Formen.

Die sozialen, politischen und persönlichen Bedingungen im Iran haben sich in den letzten vier oder fünf Jahren stark verändert. Ich wollte und konnte nicht untätig bleiben! Also musste ich meine Arbeitsweise ändern. Ich denke, mein Versuch, nicht innezuhalten, war eine rhizomartige Bewegung, die Wurzeln schlug und einen Weg fand, in der wechselseitigen Distanz zwischen Architektur und den gegebenen Bedingungen weiterzuleben. Meine Architektur ist nicht beendet, sie keimt lediglich an einem anderen Ort auf. Mein Ziel war es, weiter zu leben, um lebendig zu bleiben. Ich wollte nicht nur sein; ich wollte werden. Deshalb nutzte ich die mir zur Verfügung stehenden Möglichkeiten, um meine Verwundbarkeit zu minimieren. Ich wollte Barbapapa sein; ich wollte mich in den Zwischenräumen bewegen, um zu überleben… als Rhizom.“  Baharak Keshani
baharakeshani.com

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