Ausgabe 9.2024


VERKAUF UND PRÄSENTATION

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

sich guten Gewissens der Laden- und Messebauplanung zu widmen, ist heutzutage keinesfalls selbstverständlich. Die modische Schnelllebigkeit ikonischer Stores und die kurze Nutzungsdauer von maßgeschneiderten Messeständen wollen nicht recht zur erforderlichen Nachhaltigkeit und gesellschaftlichen Relevanz passen. Biosiegel und Greenwashing sind zu wenig – neue gesellschaftliche Werte, die Transparenz und Authentizität fordern, müssen sich etablieren. Der Megatrend lautet – das behaupten Zukunftsforscher – Neo-Ökologie! Demnach stellt das Nachhaltigkeitsparadigma die Codes der globalen Gesellschaft, der Kultur und der Politik infrage und richtet unternehmerisches Handeln sowie das gesamte Wirtschaftssystem neu aus – Handel im Wandel! Klingt gut und passiert in kleinen (ökonomisch verträglichen) Schritten: Kreislaufwirtschaft, Sharing-Konzepte und eine neue Business-Moral haben bereits Fuß gefasst.

Das zumindest haben wir bei der Auswahl der über 20 Projekte aus Seoul, Tokio, Shanghai und Ahmedabad, aus London, Mailand und Zürich, aus Bukarest und Kiew, aus Düsseldorf, Stuttgart und Laumersheim zum Thema „Verkauf und Präsentation“ feststellen dürfen.

Messestände und Ausstellungskonzepte sind nicht länger effekthascherische Wegwerfprodukte, sondern wandlungsfähig und wiederholt einsetzbar. Bei der Gestaltung der Boutiquen und Concept Stores – wie Fyra Collective 2.0 in Stuttgart – setzten die PlanerInnen auf recycelbare oder bereits vorhandene Materialien und Produkte, oder sie ersannen intelligente Low-Budget-Konzepte, weshalb der Buchladen Readellion in Kiew bereits mehrfach ausgezeichnet wurde.

In Ahrweiler wurde eine Buchhandlung vor drei Jahren Opfer der Flutkatastrophe. Per Hoberg von zweiheit innenarchitekten beschreibt die überaus geglückte Neukonzeption.

Torsten Dietz, CEO bei Liganova in Stuttgart, sieht Pop-up-Stores und Roadshows als wichtige Treiber der Retail-Evolution und erläutert dies in seinem Beitrag „On the Move“.

Und wer bislang glaubte, die Signatur „AD“ sei allein den Werken Albrecht Dürers vorbehalten, wird eines Besseren belehrt und bekommt von Benjamin Reding eine Einführung in beeindruckende Museumsarchitektur in Hagen.

Für Seoul hat Kengo Kuma ein Audio-Museum entworfen, er hat ein weiteres Buch veröffentlichtund feiert seinen 70. Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch!

Mit besten Grüßen
Petra Stephan, Dipl.-Ing.
Chefredakteurin
Architektin


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