Ausgabe 7/8.2022



WOHNEN

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

eine gute Nachricht: Zum ersten Mal seit der Pandemie fand in Mailand wieder eine „richtige“ Salone del Mobile statt. Und sowohl auf dem Messegelände in Rho als auch in den Fuori Salone trafen sich fast 270.000 Besucher, die nur allzu gerne bereit waren, an die alte Normalität anzuknüpfen. Auch wir haben uns umgesehen, und was uns an Trends und Neuheiten auffiel, haben wir zu einemgroßen Messenachbericht zusammengestellt. Den aktuellen Bedrohungen durch Klimakrise und kriegerische Interventionen vermochte die Branche mit einer Optimismus versprühenden Farbigkeit zu begegnen, gepaart mit dem ernsthaften Einsatz von natürlichen und recycelten Materialien.

Neue Konzepte aus alten Möbeln zu ersinnen war auch an der HfT Stuttgart ein brandaktuelles Entwurfsthema. Drei beispielhafte Arbeiten von sechs Innenarchitektur-Studentinnen stellen wir in der Rubrik „Studierende entwerfen“ vor.

Die Frage „Wie werden wir in Zukunft wohnen?“ wird uns alle intensiver denn je beschäftigen, wurde doch politisch zu lange versäumt, ausreichend zukunftsfähigen, bezahlbaren und umweltverträglichen Wohnraum sicherzustellen. Wie das bereits in der Vergangenheit gelingen konnte, darüber berichtet der Architekt Thomas Ferwagner in seinem Beitrag „Wir im Asemwald”. Anlässlich des 50-jährigen Bestehens der gigantischen Wohnsiedlung am Rande Stuttgarts haben wir ihn in seiner Dachgeschosswohnung besucht und konnten uns vor Ort vom Erfolgsrezept der immer noch begehrten Anlage überzeugen.

Auch der soziale Wohnungsbau verdient eine neue Herangehensweise: Intelligent saniert wie in Mexico-City oder in Holzbauweise wie in Spanien ergeben sich beispielhafte ökonomische und ästhetische Lösungen. Dass die meisten der für die vorliegende Wohnausgabe ausgewählten Projekte kleine Apartments oder Sanierungen sind, ist kein Zufall, sondern die logische Konsequenz in Hinblick auf eine perspektivisch positive Wohnraumentwicklung.

Während des Redaktionsschlusses erreichte uns die traurige Nachricht vom Tod Johannes Berschneiders. Demcharismatischen Innen-/Architekten aus der Oberpfalz waren wir zuletzt bei der Verleihung des Deutschen Innenarchitekturpreises in Berlin begegnet, an der Verleihung der bdia-Ehrenmitgliedschaft im Herbst 2021 in Saarbrücken konnte er aufgrund seiner Erkrankung nicht mehr persönlich teilnehmen. Wir trauern mit seiner Frau Gudrun und seinem Bürokollegium um einen großartigen Vertreter unserer Profession.

Mit besten Grüßen
Petra Stephan, Dipl.-Ing.
Chefredakteurin
Architektin


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