YOUNG YOUNGER FOREVER YOUNG – Nachbericht der Roadshow
Aufstrebende Büros mit erstaunlichem Potenzial bereichern die Architekturszene. Im Rahmen der Roadshow YOUNG • YOUNGER • FOREVER YOUNG haben 25 etablierte Architekten eine Patenrolle übernommen und jeweils einen Newcomer nominiert, der aus ihrer Sicht bereits heute aufgrund seiner Arbeit heraussticht. Unter dem Motto „Shaping Spaces“ erhielten die benannten Büros eine individuell von ihrem Paten gestellte Stegreifaufgabe, für die sie einen textilen Raum entwarfen. Die Ergebnisse werden seit dem 26. Oktober 2017 in einer umfassenden Ausstellung präsentiert, die durch sechs deutsche Städte tourt. Die Auftaktveranstaltung, die im Fellbacher Goldbergwerk bei Stuttgart stattfand, bewies zudem, dass das Konzept auch auf der Bühne funktioniert: Zunächst begrüßte AIT-Chefredakteurin Petra Stephan das Publikum und verwies auf die erfolgreiche Roadshow „Forever Young“ aus dem Jahr 2006. Anschließend übernahm mit Roland Butz einer der drei Object Carpet Geschäftsführer das Wort.
Er beschrieb den Generationenwechsel, der sich im Unternehmen vollzieht, präsentierte die neue Teppichboden-Generation Facts & Inspirations mit zahlreichen Neuerungen in Bahnenware und SL-Fliesen und übergab an die Architekten. Nacheinander stellten sich mit den Paarungen Amandus Sattler (Allmann Sattler Wappner) / Max Otto Zitzelsberger sowie Mike Herud (Scope Architekten) / Manuel Schupp (Orange Blu) die „Generationenduette“ des Abends vor. Die Architekten beschrieben dem Publikum ihren Werdegang. Amandus Sattler fasste das oftmals schwierige Ringen um ästhetische Werte und Ideen, das seinen Berufsalltag von Beginn an prägt, griffig zusammen: „Wir müssen um alles kämpfen“, während Max Otto Zitzelsberger sein Arbeit an den Schnittstellen zwischen Architektur und Kunst beschrieb: „Besser 60 Prozent Hartnäckigkeit und 40 Prozent Talent als andersherum.“
Zitzelsberger stellte seine Lösung der Stegreifaufgabe vor, in der der Teppich VENICE aus der Kollektion FREESTILE von Object Carpet als Fassadenelement interpretiert wird: „Durch Zufall ist mir aufgefallen, dass Teppiche auch wunderbare Wandbehänge abgeben. Semper wäre womöglich begeistert und auch vielleicht Sep Ruf, wenn sie nicht gerade vor seiner Fassade hingen …“ Die Lokalmatadoren von Scope Architekten stellten ihre Neuinterpretation der Stuttgarter Staatsgalerie vor, in der das 1984 von James Sterling entworfene Gebäude Teil des urbanen Raums wird. Anschließend diskutieren die einzelnen Paarungen auf dem Podium über den Generationenwechsel und aktuelle Herausforderungen, moderiert wurde das Gespräch von Tobias Wallisser (LAVA,Stuttgart). Nach weiteren Stationen in Hamburg, München, Düsseldorf und Berlin, bei denen sich jeweils wechselnde Architektenpaarungen vorstellten, endete die Roadshow Ende November mit der Veranstaltung in Frankfurt am Main.
Alle ausgestellten Beiträge werden anschließend in einer hochwertigen Dokumentation zusammengefassst, die im Februar 2018 erscheint.