(RE)CONNECTING – Architekten- und Planertag 2019

“(RE)CONNECTING –
urbane Räume neu vernetzt” und NordArt

Auf der ganzen Welt zieht es immer mehr Menschen in die Städte, der Wohnraum wird knapper und die Herausforderungen dadurch immer größer – sowohl hinsichtlich der Infrastruktur als auch der Lebensqualität und der Nachhaltigkeit. Mit der Zukunftsfähigkeit unserer Städte setzte sich der von AIT-Dialog und ACO konzipierte Architekten- und Planertag auseinander, der bereits zum fünften Mal schleswig-holsteinischen in Büdelsdorf stattfand und mit rund 300 Besuchern auf große Resonanz stieß. Unter dem Motto „(Re)connecting – urbane Räume neu vernetzt“ ergab die Mischung aus internationalen Referenten, dem Format „Best Practice im Dialog – Entwurf und Detail“ und dem Besuch der NordArt am 12. September eine überaus gelungene und vielschichtige Veranstaltung.

Martin Josst etwa reiste aus Wien an. Dort ist er seit 2004 Partner bei Delugan Meissl Associated Architects. In seiner Keynote „Alles am Fluss“ zeigte er, dass die Revitalisierung der Wasserwege ein zentraler Aspekt ist, wenn es um die Neu- und Umstrukturierung von Städten geht. In diesem Rahmen stellte er auch die Neugestaltung des Kellogg-Areals in Bremen vor. Dort soll ein neues Quartier entstehen und die Silos der Fabrik zu einem Hotel umfunktioniert werden. Ángela García de Paredes brachte die spanische Perspektive mit. Sie leitet seit 1990 gemeinsam mit Ignacio Pedrosa in Madrid das Architekturbüro Paredes Pedrosa Arquitectos. In ihrem Vortrag beleuchtete sie das Thema „Continuity“, denn bei der Umsetzung ihrer Projekte ist die Integration des Bestands ein wesentlicher Aspekt. Dies veranschaulichte die Architektin anhand des Neubaus einer Bibliothek in der spanischen Stadt Ceuta an der Grenze zu Marokko, dessen Herzstück eine Ausgrabungsstätte aus dem 14. Jahrhundert ist. Nach einer kurzen Pause startete das Format „Best Practice im Dialog“. Unter den vorgestellten Projekten: das viel beachtete Experimenta-Gebäude, das Sauerbruch Hutton in Heilbronn realisiert hat. Beatrice Gianni präsentierte Projekte von Studio Fuksas und erklärte, wie wichtig es ist, den Menschen bei der Planung eines Vorhabens zu berücksichtigen. Über 600 Projekte hat das Studio Fuksas weltweit realisiert: Innenräume, Bürogebäude, Museen und Flughäfen wie den im chinesischen Shenzhen. Internationale, wohl durchdachte „Gebrauchsarchitektur“ brachte Claus Thiemann, Geschäftsführer des Berliner Architekturbüros Robertneun, dem Fachpublikum nahe. Er sprach in seinem Vortrag über Verdichtung und die Schaffung von Freiräumen in Städten. Für eine bestmögliche Planung müssen die Umgebung und das Quartier zwingend miteinbezogen werden, erklärte er dem Publikum. Kasper Heiberg Frandsen, Partner bei schmidt hammer lassen architects, reiste aus Kopenhagen an und präsentierte unter anderem die größte öffentliche Biblio­thek Skandinaviens.

Den Abschluss des ereignisreichen Tages bildete der dialogische Spaziergang mit Johanna Ahlmann und Kristina Bacht durch die internationale Kunstausstellung NordArt.

Fotos: Jörg Wohlfromm

 

 

Hier finden Sie die Fotodokumentation vom Veranstaltungstag in Büdelsdorf:

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