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BANKEN UND BEHÖRDEN • BANKS AND AUTHORITY BUILDINGS
LOMBARD ODIER BANK
IN BELLEVUE/GENF
Entwurf • Design Herzog & de Meuron, CH-Basel
Wie ein zufällig hingewehter und doch präzise geordneter Blätter-
stapel – wie ein Millefeuille, beschreibt Jacques Herzog – präsentiert
sich das neue Headquarter von Lombard Odier, einer der ältesten
Privatbanken in der Schweiz, unweit des Ufers am Genfersee. Her-
zog & de Meuron setzen damit ein unübersehbares Zeichen der
Offenheit und Transparenz, verbunden mit dem Anspruch an höchs-
te Nachhaltigkeit. „One Roof“ ist mehr als ein Dach, es ist ein raum-
gewordenes Versprechen, dass alles gut wird und bleibt.
Like a randomly scattered yet meticulously arranged stack of leaves –
like a millefeuille, as Jacques Herzog describes it – the new headquar-
ters of Lombard Odier, one of Switzerland’s oldest private banks,
rises not far from the shores of Lake Geneva. With this design, Herzog
& de Meuron make a bold statement of openness and transparency,
combined with a firm commitment to the highest standards of sus-
tainability. “One Roof” is more than just a roof – it is architecture
turned promise: that all shall be well, and remain so.
von • by von • by Daniela Keck, Stuttgart
O ne Roof schenkt damit 2000 Mitarbeitenden ein neues Zuhause, die zuvor auf
sechs Standorte in Genf verteilt waren, und bietet Raum für bis zu 600 weitere. Mit
einer unwiderstehlich großzügigen und zarten Umarmung lädt das Gebäude ein – eine
baukörperliche Geste, in der zugleich Bewegung und Ruhe liegt. Hauchdünn wirkende
Ebenen schwingen mit einer wohldosierten Dynamik in den Natur- und Stadtraum aus,
der Mont Blanc scheint zum Greifen nah, und die Weite des Sees liegt dem Gebäude
zu Füßen. One Roof spricht weltgewandt viele Sprachen, das Dach des Unternehmens
ist weit und international aufgespannt, und dennoch liegt die Kraft in seinen Wurzeln,
hier am Ort und in der langen Unternehmensgeschichte. Faszinierend, wie mutig und
transparent sich „Lombard Odier“ mit diesem Haus in die Öffentlichkeit stellt, es ist
das Gegenstück zur bekannten und üblichen Sprache, die Bankhäuser im öffentlichen
Raum sprechen. Pierre de Meuron beschreibt den Ursprung des Gebäudes folgender-
maßen: „Die ersten Skizzen waren unerlässlich, um das Wesen des Gebäudes mit weni-
gen Strichen einzufangen. Wir wollten ein Bauwerk, das sich nahtlos in seine natürliche
Umgebung einfügt, zur Landschaft hin öffnet, elegant und vor allem nachhaltig ist.“ s
072 • AIT 12.2025

