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ÖFFENTLICHE BAUTEN • PUBLIC BUILDINGS

































            KINDERSTADT LIEBLINGSPLATZ

            IN FEUCHT



            Entwurf • Design 12:43 Architekten, Stuttgart; Graf Architekten, Burgthann


            Unvergessen sind die Räume der Kindheit – die selbstgebauten Höh-
            len, Baumhäuser, der Dachboden der Großeltern … und auch der
            Platz, die Straße vor dem „Zuhause“, die den Horizont des kindli-
            chen Dorfes abstecken. 12:43 bespielen die von Graf Architekten ent-
            worfene „Kinderstadt“ in Feucht mit einem vielfältigen Angebot an
            räumlichen Erlebnissen und geben das Versprechen, dass hier Kinder
            nicht nur behütet sind, sondern auch in einem kleinen Kosmos Ge-
            borgenheit und Freiheit gleichermaßen spüren dürfen.

            The rooms of childhood are unforgettable — the self-built caves,
            tree houses, the attic at the grandparents’ home ... and also the
            square, the street in front of one's house, which mark out the ho-
            rizon of the childish village. 12:43 animate the Children's Town in
            Feucht, which was designed by Graf Architekten, with a wide
            range of spatial experiences and make the promise that children
            are not only sheltered here, but that they can also feel comfort
            and freedom in a small cosmos.



            von • by Daniela Keck
            K  rippe, Kindergarten und Hort sowie drei Funktionsboxen reihen sich wie Wohnhäu-
               ser entlang einer Dorfstraße und werden durch ein großzügiges Holzdach verbun-
            den. Wie in einer lebendigen Dorfgemeinschaft ist in der Kinderstadt "Lieblingsplatz"
            jeder dieser Bausteine für die Gesamtheit der Anlage unabdingbar und übernimmt seine
            jeweilige Aufgabe. Dieser Gedanke setzt sich im inneren Gestaltungskonzept der Häuser
            fort. Die Krippe wird zur „Gärtnerei“ – dem Alter ihrer Bewohner und Akteure gemäß liegt
            hier der Schwerpunkt besonders auf einer bodennahen Spiel- und Erlebnislandschaft.
            Räumliche Dimensionen wie Tiefe und Höhe können hier schon im Krabbelalter unge-
            fährdet und sinnlich erfahren werden. Für die Kindergartenkinder stellt der „Bahnhof“
            die Verbindung zur Welt der Großen dar. Die ersten Schritte wurden in der Krippe geübt,
            nun können die älteren Kinder das Reisen wagen. Eingestellte Möbel laden als „Zugwag-
            gons“ in verschiedene Spielszenarien in. Die Hortschüler – als dritte Altersstufe – treffen
            sich in der „Manufaktur“. Dort soll – altersgemäß – eifriger gedacht und gewerkelt wer-
            den. Neben Räumen für die Hausaufgabenbetreuung steht den Schulkindern ein vielfäl-
            tiges Raumangebot für Rückzug und handwerkliche Aktionen zur Verfügung.                s

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