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Anerkennungen                                                                     Michelle Neunast


             Kirchengemeinde DiepholzSara Homburg, Lea aus dem Moore: „Zusammenarbeit des Individuums“ St. Paulus in Bux-  1998 in Minden geboren 2017 Praktikum bei Hermann Meinert Bauun-
             tehude Inci Saksa: „Zusammen upcycling“; Belkis Gülec, Charlotte Meyer zu Erpen: „Vielfalt in der Gemeinschaft“Ste-  ternehmen in Minden seit 2017 Architekturstudium an der FH Bielefeld,
             phansstift in HannoverLucienne Thiele: „Schlicht  und einfach“; Christina Werner, Annemarie Hibner: „Verbundenheit“  Campus Minden



             Kirchengemeinde Diepholz – 1. Preis: „Unity“


             Entwurf: Tim Hofsess und Michelle Neunast • Text: Michelle Neunast
             Bei unserem ausgewählten Jugendraum in der Kirchengemeinde von Diepholz handelt
             es sich um einen 6,5 Meter langen und drei Meter breiten Raum, für den sich die Jugend-
             lichen Plätze zum Arbeiten und Möglichkeiten zum Entspannen wünschten. Außerdem
             sollten sich neue Staumöglichkeiten bieten und ein Whiteboard kreative Gruppenarbei-
             ten unterstützen. Diese sehr unterschiedlichen Ansprüche galt es in einem recht schma-
             len, langgezogene Raum zu vereinen. Wir wollten beiden Funktionen gerecht werden,
             ohne den Raum zu überladen. Ein Aspekt, der mobile Raumtrenner für uns bereits zu
             Beginn ausschloss. So kam uns die Idee zu unserem Raumkonzept „Unity“: Verschiedene
             Einheiten – Unities – sollten durch unterschiedliche Farbabsetzungen entstehen und zu-
             gleich ein harmonisches Ganzes erzeugen. Insgesamt konzipierten wir drei Einheiten, die
             durch Schrägen voneinander getrennt werden. An der Kopfseite des Raumes verorteten
             wir den Entspannungsbereich, um ihn von den Hauptverkehrswegen möglichst abzu-
             grenzen und Durchgangsverkehr zu vermeiden. Hierzu entschieden wir uns für eine ein-
             gestellte Holzbox. Durch ihre Wandstärke erzielten wir einen Höhenunterschied inner-
             halb des Raumes, der eine zusätzliche Schwelle zur Entspannungsfläche mit sich bringt.
             Es gibt Sitzmöglichkeiten, die mit dunkelgrünem Leder bezogen sind, wobei das Leder  Perspektive Innenraum • Perspective interior
             bis zur Decke hochgeführt wird und den einheitlichen Charakter der Zone unterstreicht.
             Die umlaufende Schattenfuge kann zusätzlich mit Leuchtmitteln für eine indirekte Be-  Grundriss • Floor plan  Deckenansicht • View of the ceiling
             leuchtung ausgestattet werden. Der mittlere Bereich, das Zentrum des Raumes, stellt den
             Arbeitsbereich dar und ist mitsamt seinem Mobiliar sowie dem Boden-, Wand- und Dek-
             kenbelag in Weiß gehalten. An der Wand befindet sich das gewünschte Whiteboard. In
             der Mitte platzierten wir einen Tisch, der ebenfalls die Schrägen der Raumzonierung auf-
             greift. Als Beleuchtungselement wählten wir eine Lichtdecke, die Tageslicht imitiert, um
             optimale Verhältnisse zum Arbeiten zu generieren. Sie positioniert sich über dem Tisch
             und spiegelt die Trapez-Form an der Decke wider. Der dritte Bereich – die Empfangszone –
             ist wieder in Grüntönen ausgebildet. Hier befindet sich eine große Schrankwand mit of-
             fenen und geschlossenen Segmenten, die viel Verstauraum bietet. Erhöht auf einem Po-  Lage im Bestand • Location in building stock
             dest, bildet die Staufläche eine Linie mit der Holzbox am gegenüberliegenden Raum ende
             und unterstreicht so den einheitlichen Raumeindruck trotz unterschiedlicher Bereiche.        „Funktionen gerecht
             Dies war eine der spannendsten Erfahrungen während des Entwurfes: Verschiedene Nut-
             zungswünsche in einem kleinen Raum als stimmige Einheit unterzubringen, ohne die              werden, ohne den
             Nutzer – die Jugendlichen – mit dem Konzept zu überfordern.
                                                                                                          Raum zu überladen“
             The youth room in the Diepholz parish is a 6.5 metres long and three metres wide                Michelle Neunast
             space for which the adolescents wanted places for working and relaxing. In addition,
             there should be new storage options and a whiteboard for creative working in groups.
             We wanted to include both functions without cluttering the room, an aspect which ex-
             cluded mobile partitions. We thus came up with our “Unity” room concept: Different  Das Modell verdeutlicht die Zonierung via Farbfelder. •The model indicates the various zones with colour fields.
             units were to be produced by various colourings and, at the same time, create a har-
             monious whole. We designed three units separated by inclinations: At the head side
             is the relaxation zone shielded as much as possible. We chose a timber box and, due
             to the wall thickness, produced a height difference within the room. There is seating
             covered with dark-green leather continued all the way to the ceiling and emphasizing
             the uniform look. The central area is for working and kept in white including the fur-
             niture and the floor-, walls- and ceiling. We positioned a table in the centre which also
             takes up the inclinations and designed a luminous ceiling which imitates daylight for
             generating optimum conditions for working. The third zone, the reception, is again de-
             signed in shades of green. A large wall unit with open and closed compartments has
             ample storage space. On a platform, the storage area is lined up with the timber box
             at the other end of the room and increases the spatial impression. This was one of the
             most exciting experiences of the design: To accommodate various requests in a small
             space without overwhelming the users, the adolescents, with the concept.

                                                                                                                           AIT 5.2020  •  041
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