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BANKEN UND BEHÖRDEN • BANKS AND AUTHORITY BUILDINGS TECHNISCHER AUSBAU • TECHNICAL SOLUTIONS
PLENARSAAL
PLENARSAAL RATHAUS STADT NORDERSTEDT VON ACOLLAGE. ARCHITEKTUR URBANISTIK
Warme Holztöne, weiße und blaue Farbakzente, die das Stadtwappen zitieren, und ein optimiertes Lichtkonzept erhöhen den visuellen Komfort. • Warm wood shades and an optimised lighting concept increase visual comfort.
von • by Gerald Kappelmann, Hamburg
Nach umfassender Neugestaltung erfüllt der Plenarsaal des Nor- D er Entwurf für die Neugestaltung des Plenarsaales im 1984 fertiggestellten Nor-
derstedter Rathauses aus den 1980er-Jahren die heutigen Anforde- derstedter Rathaus basiert auf der Grundidee eines behutsamen Einfügens von
rungen an einen multifunktionalen Raum. Der Gesamtentwurf und Raumelementen und Möbeln. Zusätzlich sollte der Bestandsraum einen nicht sichtbaren
die Bauleitung lagen beim Hamburger Architekturbüro acollage, das technischen Ausbau erfahren, um die heutigen Anforderungen an einen modernen Plenar-
die traditionelle Raumstruktur mit modernen Elementen kombinierte. saal zu erfüllen. Der damalige Rathausneubau von den Architekten Peter Esau und Rolf
Die Lichtplanung stammt von Andres + Partner, das Möbeldesign von Griesenberg war notwendig, um die in den verschiedenen Stadtteilen untergebrachten
Robert Betz, Studio Nuid. Architekt Gerald Kappelmann zeigt in die- Sitzungs- und Veranstaltungsräume an einem zentralen Ort zu bündeln. Gleichzeitig sollte
sem Beitrag, wie Alt und Neu ein spannungsvolles Ganzes ergeben. das Gebäude für die erst im Jahr 1970 gegründete Stadt eine neue bauliche Mitte bilden.
Das Verwaltungsgebäude ging aus einem Architekturwettbewerb hervor und wird durch
Following an extensive redesign, the council chamber at Norderstedt öffentliche und kulturelle Funktionen ergänzt. Diese Bereiche werden durch eine Passage
Town Hall, originally built in the 1980s, now meets the requirements erschlossen, die das Rathaus durchkreuzt. Der Plenarsaal selbst befindet sich im ersten
of a multifunctional space. The design concept and construction Obergeschoss und ist durch einen massiven Erkerbau und hohe Fensterbänder schon
oversight were managed by the Hamburg-based architecture firm vom Vorplatz des Gebäudes aus zu erkennen. Außen ist das Gebäude mit rotem Klin-
acollage, which blended the traditional room structure with modern kermauerwerk, tief liegenden Lochfenstern und farbig abgesetzten Fensterrahmen sowie
elements. Lighting design was conceived by Andres + Partner, and materialsichtigen Betonstürzen gestaltet, im Inneren eher dunkel und gediegen: Dezent
industrial design by Studio Nuid. Below, architect Gerald Kappelmann gemusterte Auslegeware, Holzpaneele sowie Rot- und Brauntöne bestimmen die Atmo-
illustrates how old and new combine to create a dynamic whole. sphäre. Die ursprüngliche Gestaltung des ungefähr 300 Quadratmeter großen Plenarsaales
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