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Entwurf • Design K&L Architekten, CH-St. Gallen
Bauherr • Client Gemeinde Glarus Nord, CH-Niederurnen
Standort • Location Lintharena AG, CH-Näfels
Nutzfläche • Floor space 15.050 m 2
Fotos • Photos Bruno Helbling Fotografie, CH-Zürich
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Sanfte Lichtstimmung und Holzdecke im Wellnessbereich • Soft light and wood ceiling: the wellness zone Markant hinterleuchtete Wände in den Bewegungszonen • Strikingly back-lit walls: the movement zones
von • by K&L Architekten, CH-St. Gallen
D ie Lintharena, erbaut in den Jahren 1974 bis 1975, wurde in den Folgejahren mehr- je nach Bedarf dem Schwimmsport oder den HallennutzerInnen zur Verfügung stehen.
fach umgebaut, erweitert und teilsaniert. Während einer umfangreichen Erneue-
Die bestehenden Lehrergarderoben wurden saniert. Für den massiv gestiegenen Bedarf
rung der Anlage 2004, bei der unter anderem der Anbau der Mehrzweckhalle, des groß- der Fußballvereine wurde mit dem Anbau ein eigener Umkleidetrakt mit Nebenräumen
zügigen Foyers mit Kletterbereich und eines Büro- sowie Fitnesstraktes erfolgte, wurde erstellt, die sich unterhalb des Hallenbadanbaus befinden. Ein direkter Eingang vom
die gesamte Fassade der Anlage ersetzt. Dabei wurden innen die meisten öffentlichen Parkplatz entflechtet die Erschließung des schmutzigeren Außensports von den übrigen
Bereiche wie Foyer, Gangzonen und der Restaurantbereich saniert, sodass mehrheitlich Nutzungen. Der bestehende Haupteingang war aufgrund verdeckt liegender Eingangstü-
ein moderner Eindruck entstand, der durch die eingesetzten hochwertigen Materialien ren unklar. Mit der Öffnung in Richtung des Parkplatzes, des Eingangs und der Neuorien-
und abgestimmte Details unterstrichen wurde. Auch nach zwei weiteren Anbauten (Klet- tierung des Kassenbereichs im ersten Obergeschoss hin zur großen Eingangstreppe
ter- und Boulderhalle) wirkte das Gebäude von außen als einheitlicher Gebäudekomplex. wurde die Wegleitung für die BesucherInnen offensichtlicher gestaltet. Gleichzeitig er-
Die Sanierung des Hallenbads wurde bei diesen Etappen mehrheitlich zurückgestellt. möglicht die neue Eingangssituation auch eine direkte Entfluchtung des Foyers.
Das Hallenbad war entsprechend in die Jahre gekommen, und es bestand ein erheblicher
technischer sowie räumlicher Modernisierungsbedarf. Ein neuer Längsbau vereint nach Moderne Gruppenzimmer und Sportanlagen
dem Umbau geschickt viele der neuen Module. Neben der Infrastruktur für eine außen-
liegenden Rutsche und der Anbindung des neuen Warmwasseraußenbeckens befindet Ebenerdig, direkt zum Park orientiert, waren vor dem Umbau zwei Massenlagerzimmer
sich auf dem Hallenbadniveau im ersten Obergeschoss ein neuer Kinderplanschbereich. mit Dreier-Etagenbetten für Kinder- und Jugendsportlager untergebracht. Anstelle dieses
In den zwei obersten Geschossen des Anbaus sind eine attraktive Wellnessanlage mit nicht mehr ganz zeitgemäßen Angebots sind dort sieben moderne Gruppenzimmer er-
Außenbereich und ebenerdig, und so vom Parkplatz direkt zugänglich, neue Fußball-Gar- stellt worden, die das Angebot des Hotels ergänzen. Für mehr Raumtiefe wurde die Au-
deroben realisiert worden. Im Zuge des Umbaus wurden im gesamten Hallenbadbereich ßenwand bis an die Kante der darüberliegenden Terrasse erweitert. Die als Vierer-Zim-
die Umgangsflächen auf den erhöhten Beckenrand angehoben, so dass alle Becken nun mer ausgelegten Räume sind zweckmäßig möbliert und jeweils mit einem Waschtisch
bodeneben liegen. Das 25-Meter-Becken, das aufgrund von Setzungen im Erdreich durch ausgestattet. Intergierte Auszugsbetten ermöglichen eine zusätzliche Belegung. Duschen
Schräglage besonders große bauliche Probleme bereitet hat, ist mithilfe eines Chrom- und WCs wurden auf der gegenüberliegenden Korridorseite ergänzt. Bei der Linthhalle
stahleinsatzes, der als „schlaffe Konstruktion“ in das bestehende massive Becken einge- wurden neben den Verstärkungsmaßnahmen an der Tragstruktur die Holzabhangdecke
setzt worden ist, saniert worden. Es bietet Platz für fünf Bahnen und ein Ein-Meter-Brett. und die Beleuchtung erneuert. Außerdem wurden der Turnhallenboden sowie Teile der
Das ebenfalls in sehr schlechtem Zustand befindliche Lehrschwimmbecken wurde durch Sportinfrastruktur ersetzt und Wandverkleidungen ergänzt. Die Erweiterungsbauten ori-
ein neues Chromstahlbecken mit Hubboden ersetzt. entieren sich in der Materialisierung am Bestand der Lintharena und werden so in die
Anlage eingebunden. Das Plattenformat und die Farbe der Eternitfassade sowie der
Neue Raumstruktur im Garderobenbereich Sockel aus Sichtbetonelementen wurden fortgeführt und die Fensterteilungen der Hal-
lenbadfassade ergänzt. Bei den neuen Lagerzimmern ist die Fassadenstruktur aus bo-
Der zentral, innerhalb des bestehenden Gebäudevolumens liegende Umkleidebereich dentiefen Fenstern, Aluminiumpaneelen und Vertikallamellen von der Südfassade
konnte modernisiert und die enge Raumstruktur zugunsten eines flexiblen Wechselgar- übernommen worden. Auch die technischen Dachaufbauten wurden mit der Eternit-
derobensystems aufgelöst werden. In den nördlichen Bereichen der bestehenden Garde- fassade ausgeführt und gliedern sich in die Dachlandschaft ein. Im Inneren dominieren
roben wurde eine offene Raumstruktur mit Wechselgarderoben, 400 Garderobenkästen Schwarz- und Weißtöne sowie Holzoberflächen, die von einzelnen Kontrastfarben nu-
und anschließenden Duschräumen realisiert, die auch den Einbau einer Drehkreuzan- anciert werden. Die Entwicklung des Materialkonzeptes bezieht sich auf den Bestand.
lage ermöglicht hat. Der südliche Teil wurde zu sechs Gruppengarderoben umgebaut, die Spannung erzeugt das Spiel mit wiederkehrenden Rundformen als Kontrast zum sonst
AIT 11.2022 • 123