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BÜRO UND VERWALTUNG • OFFICE BUILDINGS

































            COWORKING SPACE

            IN BERLIN



            Entwurf • Design LXSY Architekten, Berlin


            Digitale Transformation kommt in den Kiez – LXSY Architekten lie-
            ßen im ehemaligen Postamt entlang der Skalitzer Straße mit dem
            Spielfeld Digital Hub einen Coworking Space mit sportlicher An-
            mutung entstehen. Die Farbgebung des 1927 erbauten, denkmal-
            geschützten Backsteingebäudes zieht sich dank einem markanten
            Designelement wie ein roter Faden durch den Innenraum.



            von • by Patricia Buth
            A   ls junges Planungsbüro für integrative Raumgestaltung realisieren Kim Le Roux und
                Margit Sichrovsky von LXSY seit 2015 Projekte, die die Potenziale der zu gestalten-
            den Orte verstärken. Sie haben es sich zum Ziel gesetzt, Menschen in einem partizipa-
            tiven Prozess zusammenzubringen. So auch im Spielfeld Digital Hub im langgestreckten
            Gebäude des ehemaligen Postamts in Berlin. Seite an Seite arbeiten von nun an eta-
            blierte Firmen mit Start-ups an zonierten Arbeitsplätzen mit unterschiedlichen Aufent-
            haltsqualitäten. Das Herzstück der Räume bildet die einstige sechseckige Postschalter-
            halle. Wichtigstes Anliegen der Architektinnen war es, die Historie des denkmalge-
            schützten Gebäudes neu zu interpretieren. Dafür sind Details wie die blaurote Klinker-
            verblendung der Fassade mit in das Entwurfskonzept eingeflossen. Aus der Postschal-
            terhalle wurde durch eine zentral eingestellte Bühne ein optimaler Ort für Veranstaltun-
            gen. Rundherum ist es durch Vorhänge möglich, bei Bedarf Separees für Workshops ent-
            stehen zu lassen. Im Foyer wird man von einem Birkenholz-Tresen empfangen, und die
            sechseckige Form der Schalterhalle wird erneut aufgegriffen. Eine an den Empfangsbe-
            reich angrenzende, räumlich eingefasste Treppe führt ins Untergeschoss, in dem sich
            Toiletten, Garderobe und Lagerflächen befinden. Im allgemeinen Bereich steht neben
            Meetingräumen ein Café mit Loungebereich und Sitzstufen zur Verfügung. Zentrum des-
            sen bildet eine mit roten Fliesen und Zick-Zack-Profil verzierte Bar. In den Corporate Stu-
            dios, die von externen Firmen temporär gemietet werden können, befinden sich unter-
            schiedliche Büroräume. Vor diesen Erschließungsflächen bieten Nischen die Möglichkeit
            der Kommunikation, aber auch der Konzentration. Das Farbschema ist deutlich geprägt
            von rostroten bis feurigen Tönen. Dazu in Kontrast stehen die fließenden Stoffe der tau-
            benblauen Leinenvorhänge und die harten Oberflächen von Birkensperrholz und Beton.
            Als besonderes Augenmerk zieht sich ein feuerrotes Stahlelement durch alle Räumlich-
            keiten hindurch, das Assoziationen an die Markierungen eines Spielfeldes wach werden
            lässt. Auch die Signaletik unterwirft sich im Digital Hub der sportlichen Thematik.

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