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BDIA
Der BDIA fördert und festigt seit über 60 Jahren den Berufsstand der Innenarchitektinnen und
Innenarchitekten in Deutschland. Dabei setzt er sich als Berufsvertretung seiner Mitglieder für
deren Belange in der Öffentlichkeit und gegenüber Wirtschaft und Politik ein.
Unterstützung, Kollegialität, Freundschaft 1994 konnten wir mit Unterstützung der BDIA-Förder
Prof. Siegfried Hausdorf, Vorsitzender Fachgruppe Innen- kreismitglieder eine Veröffentlichung der Projekte von
gestaltung/Ausbau des BdA DDR, Sachsen von 1976 – 1989 16 Kollegen herausbringen. Das war das erste offizielle
Landesvorsitzender BDIA Sachsen von 1990 – 2000 Ergebnis der erfolgreichen Arbeit des LV Sachsen. Mit der
Wende wurde die für Architekten so wichtige Reisefreiheit
In der ehemaligen Bundesrepublick Deutschland waren in die weite Welt gewonnen. Die jährlich geplanten und
die Innenarchitekten in allen Bundesländern in einem organisierten Reisen in das In- und Ausland waren immer
eigenständigen Verband, dem BDIA, organisiert. In der Höhepunkte und stießen auf große Resonanz unter den
DDR gab es keinen vergleichbaren Verband. Daraus aller- Mitgliedern. Last but not least erfreut einen alten Lehrer,
dings zu schlussfolgern, in der DDR hätte es weder Innen- wenn er von Absolventen hört, dass sie mit ihrer
architekten noch eine Ausbildung oder Innenarchitektur Ausbildung im Fach Innenraumgestaltung der DDR-Zeit
gegeben, ist falsch. Die Architektur von Handelsein- auch in der neuen, marktwirtschaftlich orientierten
Liebe Kolleginnen und Kollegen, richtungen, Kultur- und Versammlungsstätten oder der Wettbewerbsgesellschaft gut bestehen können.
Gastronomie, d.h. von Gesellschaftsbauten, ist wesent-
der BDIA hat Grund zu feiern, denn es jährt sich nach lich vom Inneren geprägt. Diese Aufgaben wurden in den
25 Jahren ein ereignisreiches Datum: Seit dem 1.1.1991 Projektierungsbüros von speziell an Hoch- oder Fach- Vereint im Bauhaus
wurden die Kolleginnen und Kollegen aus der ehema- schulen ausgebildeten Architekten bzw. Innenarchitekten Prof. Carl Holste, Präsident BDIA 1990 – 1995
ligen DDR ganz offiziell neue Mitglieder im BDIA. Nach bearbeitet.
Öffnung der Mauer bildeten sich neue berufliche Diese Architekten waren im BdA-DDR (Bund der Archi Im August und September 1989 war ich für sechs Wochen
Interessensgemeinschaften in der ehemaligen DDR und tekten DDR) in der Fachgruppe Innengestaltung-Ausbau beruflich in West-Berlin tätig. In Ost-Berlin bereitete man
1990 gründete sich nach dem Vorbild des BDIA der in den jeweiligen Bezirken integriert. Im Bezirk Dresden sich in diesen Tagen auf die Feier „40 Jahre DDR“ vor, um
BDIA Ost. Die Wiedervereinigung der DDR mit der BRD war ich bis zur Wende als Vorsitzender tätig. Diese danach, so munkelte man, die Grenzen hermetisch abzu-
war eine aufregende und bewegende Zeit. Für den Kolleginnen und Kollegen waren dann nach der Wende riegeln. Keiner dachte das Unvorstellbare, das zwei Mona-
Verband gab es reichlich zu tun. Die Vereinigung der die Gründungsmitglieder des neuen BDIA Landesverband te später die Welt veränderte: der Fall der Mauer.
Landesverbände BDIA Ost und West in einem Bundes- Sachsen. Im Frühjahr 1990 trafen wir erstmalig in Als wir turnusmäßig am 20. und 21. November 1989 in
verband war ein wesentlicher Schritt zur Definition und Ostberlin mit den Westberliner Kollegen zusammen und Berlin zur BDIA Bundesratssitzung zusammenkamen, zog
Festigung des Berufsstandes, auch durch Beteiligung diskutierten über das Procedere der Gründung von sich bereits eine breite Schneise auf dem ehemaligen
des BDIA beim Aufbau des Kammerwesens in den Landesverbänden in den neuen Bundesländern. Mauerstreifen durch Berlin. Wir haben die Berliner
neuen Bundesländern. Bei der einzigen Mitgliederver- In Dresden haben wir den LV Sachsen am 6. Oktober 1990 Kollegen gebeten, Kontakte nach „Drüben“ zu knüpfen.
sammlung des BDIA Ost beschlossen 90 Teilnehmer mit 58 Mitgliedern aus Dresden, Karl-Marx-Stadt und Durch den großen Einsatz von Brigitte Hellmuth und Hans-
einstimmig den Wunsch auf einen Beitritt in den BDIA. Leipzig gegründet. Zu gleicher Zeit geschah die Auflösung Peter Stöhrl war es dann am 6. April 1990 endlich so weit:
Dieser Antrag wurde dann offiziell 1991 bei der Bundes- der Baukombinate mit seinen Planungsbüros. Einzelne wir saßen mit den Kollegen aus der DDR an einem Tisch!
mitgliederversammlung in Dessau formal verabschie- Abteilungen mit älteren Mitarbeitern blieben oft zusam- Obwohl die Formgestalter aus dem Osten und die
det, vor 25 Jahren. Es war eine wichtige Phase, in der men in ihren Räumen und arbeiteten die Aufträge bis zur Innenarchitekten aus dem Westen verschiedene Sprachen
die Ziele und Aufgaben des Verbandes ausführlich dis- Rente ab. Aber die jüngeren Architekten traten die Flucht sprachen, gab es sofort etwas Vertrautes, Verbindendes.
kutiert wurden und die Satzung auf den Prüfstand nach vorn an in die eigene Selbständigkeit, allein oder zu Das Ergebnis des Treffens: die Gründung des BDIA-DDR.
gestellt wurde. So wurde 1991 das Präsidium erweitert. zweit. Dazu benötigte man neben Beziehungen zu Auftrag- Bereits knapp einen Monat später, am 2. Mai 1990 fand im
Aufgabe des neuen Präsidiumsmitglieds war die Koor gebern viel Engagement für die Selbstständigkeit und Pergamonmuseum mit 25 Beteiligten die Gründungs-
dination der neuen Landesverbände. Es beeindruckt, natürlich das Know-how einer zielgerichteten Büroführung versammlung statt. Damit war die erste berufsständische
mit wie viel Einsatz unsere Mitglieder den Berufs- usw. Hier hat sich das bei der Gründungsversammlung in Vertretung in der DDR Realität geworden. Dr. Karl-Heinz
stand des Innenarchitekten etablieren und kontinuier- Berlin initiierte Angebot der partnerschaftlichen Hilfe der
BDIA Fachbereichstag Innenarchitektur in Heiligendamm, April 1991
lich stärken konnten. Unser international anerkannter Landesverbände wirklich bewährt.
Status Innenarchitekt war nicht immer selbstverständ- Sachsen kooperierte zum Beispiel mit Nordrhein-
lich, es bedarf intensiver Vernetzung, einer guten Westfalen. Peter Hultsch als NRW-Landesvorsitzender
Organisation sowie des unermüdlichen Engagements hatte persönlich den Erfahrungsaustausch mit Kollegen
unserer Kolleginnen und Kollegen. Mein Dank gilt all organisiert. Kostenlos erhielten wir von ihm Kalkulations-
denen, die bis heute dazu beigetragen haben. blätter und Projektunterlagen. Private Freundschaften ent-
Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihre standen, die bis heute halten. Beim Besuch von zentralen
Weiterbildungsveranstaltungen konnte jeder seinen aktu-
ellen Wissensstand verbessern. Über die jährlich erschei-
nenden Handbücher mit den Adressen von Fördermit-
Vera Schmitz, Präsidentin BDIA gliedern gelangten wir als Landesverband fünf Jahre nach
der Wende an Sponsoren.
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