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Wir fördern den Nachwuchs: Der vom bdia initiierte Preis bdia
ausgezeichnet! stellt herausragende Abschlussarbeiten aus den
Fachbereichen Innenarchitektur vor, hier fünf Arbeiten der Hoch-
schulen Stuttgart und Wiesbaden. Auf www.bdia.de sind alle Ar-
beiten mit Auszeichnung sowie Anerkennung veröffentlicht.
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1/Rosa Ackermann, HS Stuttgart, Democratic Base 3/Nina Marissa Müller, HS 4/ Louisa Marth, HS Wiesbaden,
(Master SS 2019) Stuttgart, A Compendium Hommage Café Bauhaus (Bachelor SS 2019)
of Spatial Feelings (Master
Ein politisch funktionierender öffentlicher Raum SS 2019) Im Jubiläumsjahr entsteht in der Wiesbadener In-
existiert oftmals nicht, und eine Unsichtbarkeit ist nenstadt ein temporäres Café als Hommage an die
die Folge. Hier entsteht ein neuer, öffentlich politi- Wie kann das emotionale Bauhaus-Frauen. Ein großer Tisch ist das Zentrum
scher Raum exemplarisch am Marktplatz in Mann- Em pfinden im Raum erfasst des Cafés. Im mittleren Bereich senkt sich die Tisch-
heim, durch den die Arbeit Einzelner im Kleinen als werden? Basierend auf den platte bis auf den Boden hinab, um einen Durch-
wichtiger Teil des politischen Diskurses anerkannt sechs Basisemotionen Freu- gang für Bedienung und Kunden zu ermöglichen. Da
und gestärkt wird. Die Öffentlichkeit wird aktiv mit- de, Trauer, Ekel, Angst, die Weberei ein Hauptelement des Konzeptes dar-
einbezogen, Diskussionen angestoßen, Proteste ge- Überraschung und Ärger stellt, ist ein Webstuhl als Stahlgestell eingefügt –
startet, Ideen verwirklicht und Informationen nach Ekman (1971) sowie daran sind Schaukeln angebracht, die den Freiheits-
verbreitet. auf den zwei innenarchitek- gedanken symbolisieren.
turrelevanten Emotionen
2/Jessica Hauser, HS Stuttgart, Back to the Roots Vertrauen und Neugierde 5/ Anne Kräuter, HS Wiesbaden,
(Master SS 2019) werden 100 ikonische Bilder, Hostel + Home (Master SS 2019)
Raumklänge und gebaute
Ein Kreativzentrum im ländlichen Raum, verwurzelt Räume auf ihre emotionale Das mehrgeschossige Verwaltungsgebäude aus den
in der ehemaligen Gärtnerei in Weilheim an der Teck. Wirkung untersucht. Zur 1960er-Jahren trifft auf ein neuartiges Wohnkonzept.
Durch die enormen Flächenpotenziale der ländlichen Überprüfung der emotiona- Die klassische Flurstruktur von Wohnheimen wird
Gärtnerei entsteht ein lebendiges und inspirierendes len Raumwirkung auf jeden aufgelöst. Es interagieren „Koffer“ zwischen privatem
Milieu. Sonnendurchflutete Räume, frische Luft und einzelnen Menschen wird ein und öffentlichem Raum, die verschiedene Nutzungen
die Nähe zur Natur verschmelzen mit den gestalte- Experiment mit einer Herz- ermöglichen wie Stauraum, Sitzmöglichkeiten oder
ten, begrünten Innen-, Zwischen- und Außenräumen frequenzvariabilitätsmes- ein Arbeitsplatz. Sechs mögliche Zimmertypen wur-
und schaffen in den Gewächshäusern eine einzigar- sung durchgeführt. den entwickelt und verschiedene Wohnbereiche in
tige Arbeitsatmosphäre. verschiedene Farbkategorien unterteilt.
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