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ÖFFENTLICHE BAUTEN  •  PUBLIC BUILDINGS


































               TAGESSCHULE LORRAINE

               IN BERN


               Entwurf • Design Freiluft Architekten I Feissli Gerber Liebendörfer Architekten, CH-Bern



               Gentrifizierung sorgte dafür, dass in der Berner Lorraine viel Altes
               durch Neues und Hipperes verdrängt wurde und die Mietpreise stie-
               gen. Glücklicherweise gibt es aber nach wie vor Orte im Quartier,
               die ihre Ursprünglichkeit beibehalten haben. So wie das Ensemble
               um das Wohnhaus des Dorfschreiners, das kürzlich einem umfas-
               senden, aber sehr behutsamen Umbau unterzogen wurde. Es ist
               heute ein wichtiger Bestandteil des Ortsbildes – und kann darüber
               hinaus den Anforderungen einer Tagesschule gerecht werden.

               Gentrification ensured that many old buildings in Bern's Lorraine
               district have been replaced by new and hipper ones, and rents
               have risen. Fortunately, however, there are still places in the
               district  that  have  retained  their  original  character.  Just  like  the
               ensemble around the village carpenter's house, which has recently
               undergone a comprehensive but very careful renovation. Today, it
               is an important part of the locality - and can also meet the requi-
               rements of a day school.



               von • by Ulrike Nicholson
               D   ie „Bronx  von Bern“  wurde das nordwestlich der Altstadt gelegene Lorraine-
                   quartier früher genannt. Bis sich das Gebiet mit dem schwierigen Image mehr
               und mehr zum Trendquartier entwickelte: In den 1980er-Jahren ließ sich zunächst die
               alternative Künstlerszene und in der Folge eine zunehmend wohlhabendere Bevölke-
               rung hier nieder. Städtebaulich teilt sich das Stadtviertel bis heute in zwei sehr unter-
               schiedliche Teile: Die vordere Lorraine prägen großmaßstäbliche Gebäude und eine
               urbane  Atmosphäre. In der hinteren Lorraine herrscht dagegen ein dorfähnlicher
               Charakter mit kleinmaßstäblichen Bauten. Zu diesen gehören auch die Häuser in der
               Lorrainestrasse 41–49, die als Ensemble denkmalpflegerisch geschützt sind und in
               denen die Stadt Bern Kindertagesstätten betreibt. Als das 1872 vom Dorfschreiner
               erbaute Haus Nr. 41 nach einem  Wasserschaden geschlossen  werden musste,
               entschied man sich für eine umfassende  Sanierung. Inzwischen bereichert es das
               Ortsbild wieder – sogar mit einem prächtigen Holzschindelkleid. Dass das Haus heute
               wieder seinen ursprünglichen Charakter ausstrahlen kann, ist einem gemeinsamen
               Kraftakt von Architekten, Denkmalpflegern und Handwerkern zu verdanken.  s


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